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13:21 Uhr, 30.07.2012

Spanien versinkt tiefer in Rezession

Madrid (BoerseGo.de) – Das finanziell unter Druck stehende Euroland Spanien versinkt tiefer in der Rezession. Im zweiten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut vorläufigen Daten des spanischen Statistikamts vom heutigen Montag um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft. Damit bestätigt das Amt eine vorläufige Schätzung der spanischen Notenbank.

Bereits im ersten und auch im vierten Quartal sank die spanische Wirtschaft um jeweils 0,3 Prozent. Laut klassischer Definition liegt eine Rezession vor, wenn das BIP eines Landes in zwei Quartalen in Folge im Vergleich zu den Vorquartalen nicht wächst oder sinkt.

Im Jahresvergleich gab die Wirtschaftsleistung der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone im zweiten Quartal um 1,0 Prozent nach. Damit gewann die Abwärtsbewegung an Fahrt. Im ersten Quartal lag der Rückgang nur bei 0,4 Prozent im Jahresvergleich.

Der Internationale Währungsfond (IWF) sieht für Spanien einen Rückgang des BIP von 1,5 Prozent. Im kommenden Jahr 2013 erwartet der IWF einen Rückgang des BIP von 0,6 Prozent.

Spanien ist eines der größten Sorgenkinder in der Schuldenkrise. Das Land hat unter harten Sparauflagen zu kämpfen, um das Haushaltsdefizit von zuletzt 8,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis zum Jahre 2014 wieder unter die Marke von 3,0 Prozent zu drücken. Im Rahmen des jüngst beschlossenen Sparpakets will die spanische Regierung in zweieinhalb Jahren 65 Milliarden Euro einsparen. Die Arbeitslosigkeit in Spanien ist mit fast 25 Prozent die höchste in der Eurozone und auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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