S&P tut es erneut
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Da hilft die ganze Aufregung nichts – aus Sicht der Ratingagentur S&P ist die Ankündigung, das Rating der Euro-Länder zu überprüfen, konsequent. Das Timing ist sicherlich unglücklich so kurz vor dem Gipfel (oder aber als massiver Ansporn zu verstehen), aber inhaltlich ist die Skepsis nachzuvollziehen. Verschärfung der Schuldenkrise, Unklarheit über weitere Maßnahmen, deutliche Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Eurogruppe.
Man muss sich erst mal klar machen, was ein Rating überhaupt ist. Eine Einschätzung darüber, ob Schulden und Zinsen pünktlich bedient werden können. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn man mal ehrlich ist, kann man sich da schon Sorgen machen. Also ICH mache mir Sorgen!
Die Eurozone hat gegenüber den USA sogar den Nachteil, dass ihre Zentralbank ein anderes Mandat hat als die US-Notenbank Fed. Die EZB ist kein „Lender of Last Resort“, jedenfalls laut EU-Vertrag nicht. Die Fed dagegen soll nicht nur die Preise im Zaum halten, sondern auch die Wirtschaft stützen. Und sie kauft kräftig Staatsanleihen, wenn es sein muss.
Das ist wohl der Hauptgrund, warum S&P anlässlich der Abstufung des US-Rating auf AA+ im April in die Kritik geriet. Warren Buffett erlaubte sich gar die Äußerung, er würde den USA die Note AAAA geben, wenn es sie gäbe. Was er damit sagen wollte: Es KANN Keinen Ausfall geben, weil die Fed soviel Geld erzeugen kann wie sie will.
Wie soll die Eurozone nun reagieren? Entweder gar nicht, oder der EZB eine neue Rolle zuweisen, oder aber die Bedeutung der Ratings schmälern. Dazu wären eine Reihe von Gesetzesänderungen nötig, denn die Staaten selbst waren es, die den Ratingagenturen eine derartige Macht verliehen haben. Über eines darf man sich aber keine Illusionen machen: Das „gefühlte“ Rating wird nicht besser, nur weil man das „offizielle“ Rating verbietet.
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