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10:07 Uhr, 19.04.2024

S&P senkt Israel-Rating aufgrund geopolitischer Bedenken

DJ S&P senkt Israel-Rating aufgrund geopolitischer Bedenken

Von Stephen Nakrosis

LONDON (Dow Jones) - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat ihre Bonitätsbewertung für Israel von AA minus um eine Stufe auf A plus gesenkt und begründete dies mit geopolitischen Risiken. S&P erklärte auch, dass es einen negativen Ausblick für das Land hat, der die Risiken widerspiegelt, dass der militärische Konflikt eskalieren und "Israels wirtschaftliche, fiskalische und Zahlungsbilanzparameter deutlicher beeinträchtigen könnte, als wir derzeit erwarten".

S&P wies darauf hin, dass die jüngsten Konfrontationen mit dem Iran die geopolitischen Risiken Israels erhöht haben, die sich bereits auf einem hohen Niveau befanden. Während S&P davon ausgeht, dass ein breiterer regionaler Konflikt vermieden werden kann, dürften die Konflikte mit der Hamas und der Hisbollah in diesem Jahr weitergehen, erwartet S&P.

Israel hat nach Angaben von informierten Personen auf den Drohnen- und Raketenangriff des Irans auf sein Territorium offenbar mit begrenzten Schlag reagiert, der darauf abzielte, einen Eskalationszyklus zu vermeiden, der die Länder näher an einen Krieg heranführen könnte. Ziel des Angriffs sei die Gegend um Isfahan in Zentraliran gewesen, sagte eine der Personen.

S&P erklärte, dass die aktualisierte Prognose für Israel davon ausgeht, dass es "keine wesentliche anhaltende direkte Konfrontation mit dem Iran und keine breitere Instabilität im Westjordanland" gibt.

Die Analysten sagten voraus, dass höhere Verteidigungsausgaben Israels gesamtstaatliches Defizit auf 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2024 ansteigen lassen werden. Sie erwarten mittelfristig noch höhere Defizite, wobei die Nettostaatsverschuldung im Jahr 2026 einen Höchststand von 66 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichen soll.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/apo/cbr

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