Analyse
00:00 Uhr, 14.07.2008

S&P Future hat es nicht geschafft

Erwähnte Instrumente

Der S&P Future konnte die Unterstützung bei 1.255 Punkten nicht halten. Diese Unterstützung ergibt sich über ein Fibonacci Retracement sowie die Tiefs von Januar und März.

Ein Bruch der 1.255 Punkte-Unterstützung liegt vor, womit eine relativ direkte Korrekturausdehnung in Richtung 1.150 Punkte wahrscheinlich geworden ist.

Der S&P Future kann phasenweise als guter Indikator für die marktbreiten Indizes weltweit genutzt werden. Gerade in der aktuellen Marktphase dürfte dies wieder der Fall sein, weil sich einige Indizes aus charttechnischer Sicht in einem Vakuum bewegen.

Das Verkaufssignal im DOW Jones in den vergangenen Wochen war bereits ein wichiger Fingerzeig. Der DOW Jones hatte eine zentrale Unterstützung bei ca. 11.750 Punkten signifikant gebrochen. Damit läuft in dem Index nun eine echte Marktbereinigung, da nun die Stoplossabsicherungen gerade auch von mittel- und langfristigen Marktteilnehmern abgegriffen werden.

Für Antizykliker natürlich paradiesische Verhältnisse. Die Marktstimmung ist sehr bärisch und dann auch noch der Bruch zentraler Unterstützungen. Ein solcher Signal-Cocktail bietet die Chance einer Bodenbildung, wobei dies dauern kann. Der letzte Nebensatz ist zu betonen. Man muß davor warnen, einfach in stark fallende Notierungen zu kaufen nach dem Motto "Die Aktien sind weit genug gefallen, der Boden ist bestimmt bald da ... jetzt will die Aktien keiner haben, dann muß ich kaufen ..."

Vorsicht. Wer weiß schon, wie lange keiner die Aktien haben will ? Das kann noch eine Woche so gehen oder aber ein paar Monate. Deshalb gilt es sich die charttechnische Analyse zunutze zu machen.

Abschließend leite ich auf die Fachartikelserie von meinem Kollegen Rene Berteit über. Herr Bereit ist bei GodmodeTrader.de zuständig für Ausbildung und Coaching.

Wenn Sie über Neuerungen und Entwicklungen in Sachen Ausbildung informiert werden wollen, tragen Sie sich einfach in den Verteiler ein : http://www.godmode-trader.de/seminare/

Fachartikelserie - Ausbildung in charttechnischer Analyse und professionellem Trading

Autor : Rene Berteit

Anfangsverluste, was nun?

Diese Frage kommt immer wieder auf und diese Frage betrifft nicht nur Neulinge im Tradinggeschäft. Wie reagiert man auf eine solche Situation ? Eines ist klar. Die Emotionen sind bei der Lösung dieser Aufgabe nicht der beste Ratgeber. "Ich bin ein Trading Anfänger und habe mich in Dax CFD´s ausprobiert und bis jetzt nur Verluste eingefahren .Wie komme ich zu dem genauen Wissen, wann ich einsteigen kann und wann ich wieder raus muß . Oder sollte ich es an anderen Märkten probieren (Devisen, Rohstoffe, Aktien )? Ich habe auch schon mehrere Bücher gelesen kann aber das ganze nicht in der Praxis umsetzen ."So oder so ähnlich wird es den meisten Anfängern im Trading ergehen, anfänglicher Euphorie folgt meist zunächst Ernüchterung. Was also nun?

Zunächst einmal ist es wichtig, dass Sie ihre Positionsgröße drastisch reduzieren oder das Eigentrading sogar erst einmal stoppen, denn Sie brauchen auch nach Ihren ersten Erfahrungen noch Kapital, um wieder in den Gewinn zu kommen. Und keine Angst, die Börse wird es auch noch morgen geben und Sie werden noch mehr als genügend Chancen haben, sich wieder nach oben zu arbeiten. Das wichtigste ist aber, sich jetzt nicht die Chancen zu verbauen, in dem das Kapital zu stark dezimiert wird. Also Positionsgröße runter und dann weiter zum zweiten Schritt.

Anbei eine umfassende Anleitung zum Thema Money Management :

Das ist der Schüssel zum Erfolg - Money Management - Bitte hier klicken

In diesem heißt es zunächst einmal, Fehler zu analysieren.

Schauen Sie sich Ihre letzten Trades und den Chartverlauf dazu genauer an. Warum habe ich gekauft? Warum habe ich verkauft? Wie waren meine Positionsgrößen? Wie lief der Markt nach meinem Einstieg? Welche Gemeinsamkeiten hatten meine Einstiege? Wo wäre ich gerne eingestiegen / ausgestiegen? Welche Gemeinsamkeiten hatten die Gewinner, welche die Verlierer? .... Diese Fehleranalyse zeigt Ihnen, was Sie verbessern können und natürlich, was nicht funktioniert. Trading ist keine Tätigkeit, die Sie von vornherein können, Sie müssen Sie erlernen. Geben Sie sich für dieses Erlernen Zeit und schützen Sie Ihr Kapital in dieser Zeit durch kleine Positionsgrößen.

Das Wissen erlangen Sie natürlich hier auf GodmodeTrader. Zum einen im Wissensbereich, zum anderen über Seminare. Auch aus unseren täglichen Analysen und Tradingempfehlungen können Sie entsprechende Hintergrundinformationen ziehen, in dem Sie sich bei diesen die gleichen Fragen wie oben angeführt stellen und so Muster in unserem Tun erkennen und diese an Ihre Bedürfnisse anpassen.

Erfolgreiches Trading ist leider nicht in zwei Sätzen zu erklären, gemäß: Kaufen Sie immer, wenn... und verkaufen Sie immer, wenn.... So wäre das Handeln anderer Märkte durchaus eine Alternative, aber auch nur dann, wenn die bis dato gemachten Fehler eher marktspezifisch waren. Haben Sie aber bspw. Gewinne immer zu schnell mitgenommen, während Verluste zu lange laufen gelassen wurden, wird der Wechsel auf einen anderen Markt keine Verbesserung bringen. Sie sehen also, wie wichtig die eigene Fehleranalyse ist, denn nur dann können Sie die richtigen Schritte gehen.

Viel Erfolg
Rene Berteit
Bei GodmodeTrader.de bin ich verantwortlich für Ausbildung und Coaching.

Bisher konnten Sie sich auf folgender Seite in den Verteiler eintragen : http://www.godmode-trader.de/seminare/

Das können Sie gerne auch weiterhin machen, damit Sie erfahren, wann wir das nächste Seminar anbieten.

Perfekte Charttechnik und doch ...

Schauen Sie sich bitte folgenden Chart der ALLIANZ - Aktie einmal genauer an. Beginnen Sie dabei links und decken möglichst die künftigen Kurse zu. Tragen Sie Auffälligkeiten und Chartformationen zusammen und entscheiden Sie sich, was Sie wann gemacht hätten.

Nachdem Sie sich nun eine eigene Meinung gebildet haben, vergleichen Sie diese mit folgendem Chart:

Wie Sich im Chartverlauf herausgestellt hat, waren in den ALLIANZ - Aktien eine Reihe größerer Chartformationen auszumachen.

Einem fallenden Dreieck (bärisch) innerhalb eines kurzfristigen und auch mittelfristigen Abwärtstrend (Kurse liegen unter den gleitenden Durchschnitten, bärisch) und einer Folge fallender lokaler Hochs und Tiefs (bärisch) folgte zunächst der erwartete Ausbruch nach unten - nur, Geld konnten Sie damit nicht verdienen, denn der Ausbruch entwickelte sich zu einer Bärenfalle.
Und es ging weiter. Einer Bärenfalle (bullisch) folgte der Ausbruch nach oben aus dem fallenden Dreieck (bullisch), womit gleichzeitig auch die Folge fallender Hochs und Tiefs unterbrochen wurde (bullisch), die Kurse über die exp. GDL 50 (blaue Linie) ansteigen konnten (bullisch) und das alles initiiert durch ein Aufwärtsgap (bullisch), um dann anschließend ein bullisch zu wertendes symmetrisches Dreieck auszubilden. Und bei so vielen bullischen Signalen, wie soll es sonst auch anders sein, muss der Ausbruch nach oben kommen - so geschehen am 02. Mai diesen Jahres. Nur, auch hier konnten Sie kein Geld verdienen!

Zwei relativ deutliche Chartformationen mit jeweils weiteren bestätigenden charttechnischen Faktoren und trotzdem zwei Verlusstrades! Taugt die Charttechnik denn überhaupt etwas?

Ich denke Sie wissen, dass dies eine rein rethorische Frage gewesen ist, aber was möchte ich Ihnen mit diesem Beispiel sagen. Nun, Sie können aus diesem eine ganze Reihe über die Märkte und das Trading lernen:

- Und sieht ein Chart noch so gut aus, Trading ist ein Geschäft unter Unsicherheit. Egal wie viele Faktoren dafür sprechen, dass der Markt steigen wird, sicher ist dies keinesfalls.
- Ein guter Trader setzt nie alles auf eine Karte, egal wie gut die Chance auch aussieht. Stopploss und ein vernünftiges Risiko & Moneymanagement schützen den Trader und sein Kapital und halten diesen langfristig im Spiel.
- Und ein guter Trader fragt sich, wie auch in solchen Situationen Geld verdient hätte werden können, um so seinen Tradingansatz eventuell erweitern zu können. Sehen Sie hier eine Möglichkeit? Richtig, hätten Sie zusätzlich die falschen Ausbrüche aus den beiden Dreiecksformationen gehandelt, dürften Sie zwei sehr gute Trades abgewickelt haben (eventuell sogar noch einen Shorttrade offen), womit wir zu einer weiteren Erkenntnis gelangen:
- Gute Trades/Einstiege laufen relativ zügig in den Gewinn.

Sollten Sie sich mit diesen Erkenntnissen nur auf das Trading von falschen Ausbrüchen konzentrieren?

Mitnichten. Beurteilen Sie den Markt mit jeder neuen Kerze neu. Jede neue Kerze bringt neue Informationen, die Ihnen zu Beginn des Trades nicht zur Verfügung standen und zögern Sie nicht, Ihre Meinung zu ändern. Ein wichtiger Gedanke dabei ist, dass gute Trades relativ zügig in den Gewinn laufen. Bewegt sich Ihre Position nach dem Einstieg im Verlust, so sollte Ihnen dies zu denken geben und was spricht dagegen, die Position jetzt mit einem kleinen Verlust zu schließen oder gar zu drehen und gleichzeitig für einen Wiedereinstieg zu sorgen, falls Sie sich doch geirrt haben? Irren Sie sich nicht, so haben Sie Ihren Verlust klein gehalten und profitieren, sofern Sie die Position gedreht haben, von der entgegengesetzten Bewegung. War Ihre Anfangsidee jedoch richtig, so sorgt Ihr Wiedereinstiegskriterium dafür, dass Sie auch diese Bewegung Traden.

Rene Berteit

Strategie und persönliche Voraussetzungen passen nicht zusammen, was nun?

In Ihren Beiträgen verweisen Sie zu Recht immer wieder auf ein striktes Moneymanagement. Wenn man jedoch z. b. bei einem CFD auf den DAX nur 1% Prozent pro Trade bei einen Vermögen von 5000€ riskieren will sind das gerade 50€. Pro Basispunkt des DAX sind ( zumindest bei ABN Marketindex) 1€ Gewinn oder Verlust drin. Das heißt für mich konkret. Ich kaufe eine Einheit und kann den Stopp/Loss auf keinen Fall weiter als 50 Punkte entfernt setzen. (bei 2 Einheiten nur 25 Punkte). Das Problem: Bei hoher Volatilität fällt oder steigt der Index schnell mal 25 - 50 Punkte bevor er die "richtige" Richtung nimmt. Ich werde also trotz richtiger Prognose ausgestoppt. Die Frage wie optimiert man Einstiegspunkte, um dieser Gefahr zu begegnen. Oder ist es besser wie geplant einzusteigen, sich ausstoppen zu lassen, und falls sich die Lage nicht geändert hat wieder einzusteigen?
Bevor wir uns an mögliche Lösungen des Problems machen, möchte ich Ihnen sagen, was Sie nicht tun sollten: Vergrößern Sie nicht Ihr Risiko.

Im Allgemeinen wird empfohlen, zwischen 1 und 3 Prozent seines Kapitals pro Trade zu riskieren. Je niedriger Sie Ihren Risikobetrag pro Geschäft wählen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlusts, der bereits bei Verlusten in Größenordnungen ab 30 Prozent beginnt. Bei einem solchen Verlust benötigen Sie bereits eine Rendite von 42,85 Prozent, nur um wieder auf Ihr ursprüngliches Kapital zu kommen - und in eine solche Situation geraten Sie bereits, wenn Sie 10 Verluste in Folge haben. Ganz anders sieht diese Rechnung bei einem Risiko von 1 Prozent pro Geschäft aus. Hier müssten Sie mehr als 30 mal in Folge verlieren - ein sehr unwahrscheinliches Ereignis.

Oder drücken wir diese Rechnung einmal positiv aus. Je weniger Sie riskieren, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie „am Ende“ Ihrer Tradingkarriere einen Gewinn auf dem Konto haben werden.

Nun zur eigentlichen Frage, die im Kern lautet: Was kann ich tun, wenn meine Strategie nicht zu meinem Risk- und Moneymanagement bzw. zu meinen Voraussetzungen passt?

1. Ändern Sie Ihre Voraussetzungen

Es ist vielleicht nicht das, was Sie hören wollten, aber wenn Sie einen Handelsansatz haben, der funktioniert und mit dem Sie sich „wohl“ fühlen, dann sollten Sie diesen nicht ändern. Es ist wesentlich einfacher die Voraussetzungen zu verbessern und dann das Trading gut ausgestattet aufzunehmen, als am Handelsansatz umherzufeilen.

2. Traden Sie nur die Geschäfte, die Ihre Managementregeln erfüllen

Die Regel ist selbsterklärend. Sie nehmen nur die Trades wahr, bei der Sie ihren Stopploss auf 50 Punkte oder weniger begrenzen können.
Es empfiehlt sich dann jedoch, den Handelsansatz neu zu überprüfen, da Sie in Ihre ursprüngliche Idee eingreifen und damit nicht die gleichen Ergebnisse erwarten können, wie vorher. Diese können natürlich besser, aber auch schlechter ausfallen, als Sie es bisher von Ihrer Strategie kennen, denn schließlich lassen Sie einige Trades aus.

3. Ändern des Einstiegstimings

Eine relativ einfache Lösung (potenzielle) liegt darin, ihr eigentliches Kaufsignal abzuwarten, dieses aber nicht direkt zu handeln. Platzieren Sie stattdessen eine Limitorder auf dem Preis, der mit Ihrem Risiko konform geht. Hierzu ein kleines Beispiel:
Angenommen Sie würden jetzt bei einem Daxstand von 6.182 Punkten kaufen wollen, weil Ihre Einstiegsbedingungen erfüllt sind. Ihr Stopploss liegt jedoch bei 6.110 Punkten und ist damit für ein Risiko von 50,00 Euro (= 50 Punkte im Dax) zu groß. Der maximale Preis, zu dem Sie den Dax kaufen könnten, wären 6.160 Punkte. Platzieren Sie hier also einen Limitauftrag.
Auch in diesem Fall greifen Sie aktiv in Ihre bisherige Strategie ein und müssen deshalb mit einem anderen Tradingergebnis als bisher rechnen, so dass sich ein vorheriger Test empfiehlt oder Sie auf Ihre Erfahrung zurückgreifen und die vergangenen Trades unter den neuen Aspekten prüfen.
Allgemein lassen sich natürlich sehr viele Timinganpassungen vornehmen, die jedoch von der bis dato existierenden Handelsidee abhängig sind (die ich in diesem Fall leider nicht konkret kenne). So wäre bspw. der Wechsel auf kleinere Zeiteinheiten mit entsprechend kleineren Stopps ein Möglichkeit. Oder das Nutzen von Stoppordern auch beim Einstieg anstelle von Limitordern, um zunächst eine Bewegung in die erwartete Richtung abzuwarten und somit das Stopploss vielleicht enger ansetzen zu können, da mit erhöhtem Momentum gerechnet wird. Oder wenn Sie bereits eine Stopporder auch für den Einstieg nutzen, dann eine Limitorder wie im Beispiel beschrieben einzusetzen, kann das ursprüngliche Problem lösen. Die Lösung gibt es insofern nicht, denn Optimierungen sind immer vom bisher erreichten Status Quo abhängig.

4. Führen eines Tradingtagebuchs

Wenn Sie Ihr Trading verbessern wollen (unabhängig vom konkreten Hintergrund), ist ein Tradingtagebuch genau das Richtige. Einige sehr interessante Aspekte dieser können Sie hier:

Artikel 1

und hier

Artikel 2

nachlesen. Wie ich finde zwei sehr interessante und hilfreiche Artikel aus unserem allgemeinen Wissensbereich.

Rene Berteit

Ich habe ein 25.000 Euro Konto. Kann ich damit ...

Der Handel von Futures hat verschiedene Reize und vor allem gegenüber Derivaten wie Zertifikaten oder CFD´s einige erfolgsrelevante Vorteile (geringere Kosten, geregelter Markt und entsprechende Kursfeststellungen), so dass Futures bei passenden Voraussetzungen bevorzugt werden sollten. Hierzu aber ein paar grundlegende Überlegungen, denn nicht für jeden sind Futures geeignet:

Aus Risiko- und Moneymanagementgesichtspunkten könnten Sie mit einem 25.000 Euro Konto durchaus einige Futures handeln, aber nicht alle. So bieten sich bspw. die Minis, wie der Dow Jones Mini mit einem Punktwert von 5$ an (1 Punkt im Future hat einen Gegenwert von 5$). Für andere Futures, wie dem Dax ist aber auch dieses Konto noch zu eng bemessen. Zwar können Sie die erforderliche Margin aufbringen, so dass der Handel des Dax Futures rein technisch möglich wäre, jedoch ist ein vernünftiges Risiko- & Moneymanagement nicht möglich. Bei der 1% - Regel könnten Sie im Dax Future lediglich einen Kontrakt handeln, was keine performanceverbessernden Positionsgrößenalgorithmen zulässt.

Achten Sie bei der Marktauswahl unbedingt auf die Punktwerte und ob diese im Einklang mit Ihrem Risiko & Moneymanagement stehen und Sie diese nicht zu einem Ein-Kontrakt-Trader zwingen.

Desweiteren sollten Sie grundlegende Risikoüberlegungen durchführen, bevor Sie den Handel mit dem Future beginnen:

1) Bin ich profitabel oder will ich "trainieren"? Zum Trainieren sind Futures mit Sicherheit zu teuer. Nutzen Sie hierfür lieber ein kleines Konto mit CFD´s oder Zertifikaten.

2) Passt das Risiko zu mir? Als Beispielrechnung für den Dow Mini Future: 15 Punkte Stopploss * 5$ pro Kontrakt = 75$ Verlust pro Kontrakt. Vor allem beim Intradaytrading und der hier häufig größeren Tradeanzahl kann das Konto auch innerhalb eines Tages stark belastet werden.

3) Sollten Sie sich für den Futurehandel entscheiden, dann nutzen Sie die sich bietenden Möglichkeiten, um die Tradingplattform vorher kennenzulernen. Futures sind schnelle Märkte und Bedienungsfehler der Plattform können teuer werden.

Rene Berteit

Wenn Sie nur ein kleines Konto handeln können, müssen Sie Ihre Märkte sehr gezielt aussuchen, um nicht von Beginn an ins Hintertreffen zu geraten.

Mit einem kleinen Konto sind Sie nur bedingt in der Lage, ein vernünftiges Risikomanagement zu betreiben. Beträgt Ihr aktueller Kontostand 10.000 Euro und Sie möchten pro Handelsgeschäft maximal 1% Ihres Kapitals riskieren, so dürften Sie im nächsten Trade lediglich ein Risiko von 100,00 Euro eingehen. Liegt ihr Stopploss in einer Aktie bspw. 4 Euro entfernt und Sie müssen für den gesamten Kauf und Verkauf 20,00 Euro bezahlen, so dürften Sie lediglich:

( 100,00 Euro - 20,00 Euro ) : 4,00 Euro = 20 Aktien

kaufen. Noch extremer wird dies, wenn Sie den Dow Jones Minifuture Handel wollen und Ihr Stopploss 15 Punkte vom Einstandspreis entfernt liegt. Sie dürften dann nur:

( 100,00 Euro - 20,00 Euro ) : ( 5 * 15 Punkte ) = 1,066 = 1 Kontrakt handeln.

(Ein Futurekontrakt hat einen Punktwert von 5$. Bei einem Stopploss von 15 Punkten riskieren Sie folglich pro Kontrakt 5 * 15 = 75$.)

Mit lediglich 20 Aktien oder einem Kontrakt im Futurehandel berauben Sie sich jedoch taktischer Möglichkeiten wie Teilverkäufen und es kommt noch schlimmer: mit einem kleinen Konto geraten Sie unter enormen Performancedruck. Möchten Sie vom Traden Leben und benötigen pro Jahr Netto 20.000 Euro, dann müssen Sie vor Steuern und weiterer Kosten ca. 30.000 Euro Gewinn ertraden. Bei einer Ausgangsbasis von lediglich 10.000 Euro ein unrealistisches Unterfangen.

Aber selbst bei einer angestrebten Performance von 30 % pro Jahr vor Steuern ist Ihr Druck enorm, denn gerade bei kleinen Konten spielen die Tradinggebühren eine entscheidende Rolle. Angenommen Sie müssen weiterhin 20,00 Euro pro Geschäft an Gebühren bezahlen, dann ergibt sich mit obigem Aktienbeispiel folgende Überlegung:

Sie riskieren pro Aktie 4,00 Euro und können sich so 20 Aktien ins Depot legen. Insgesamt verlieren Sie, wenn die Position vollständig gegen Sie läuft 20 * 4,00 Euro + 20,00 Euro Gebühren = 100,00 Euro und damit Ihre geplanten 1,00 % des Tradingkontos. Betrachten wir nun aber einmal den Fall, wir können mit unserer Position etwas verdienen und liegen aktuell das einfache Risiko, also pro Aktie 4,00 Euro vorne. Wie sähe die Rechnung aus, wenn wir die Aktie nun verkaufen:

20 Aktien * 4,00 Euro Gewinn = 80 Euro Bruttogewinn.

Von diesen 80,00 Euro Bruttogewinn müssen wir nun noch 20,00 Euro für Gebühren abziehen und können So einen Nettogewinn von 60,00 Euro unser eigen nennen. Aus finanztechnischen Überlegungen ein erdrückendes Ergebnis, denn durch die Gebühren werden uns 40% der eigentlichen Gewinne „genommen“. Ohne Gebühren sähe unsere Tradeplanung nämlich wie folgt aus:

1 % von 10.000 Euro = 100,00 Euro Risikobetrag

Da keine Gebühren anfallen, können wir diese vollständig in Aktien „umsetzen“ und bei den geplanten 4,00 Euro Stopploss pro Aktie:

100,00 Euro : 4,00 Euro = 25 Aktien

kaufen. Diese könnten wir nun mit einem Gewinn von 4,00 Euro verkaufen und unser Ergebnis vor Steuern wäre dann genau 100,00 Euro. Der finanzielle Unterschied zwischen der gebührenpflichtigen Tradingversion und der ohne beträgt 40,00 Euro bzw. 40%. Die Gebühren fressen Ihre Gewinne quasi auf.

Die folgende hypothetische Rechnung, in der wir annehmen wir haben eine Trefferquote von 100% und mit den soeben gewonnenen Kenntnissen, soll dies noch einmal unterstreichen. Ausgangsbasis bildet unser Gewinnziel von 30% (vor Steuern) und wir nutzen weiterhin unser 10.000 Euro Konto. Für den geplanten Gewinn von 3.000 Euro müssten wir:

3.000 / 60,00 Euro Nettogewinn pro Trade = 50 Trades

mit Gewinn abschließen, um unser Ziel zu erreichen. Bei 50 Trades in einer Welt ohne Gebühren, hätten Sie jedoch bereits einen Gewinn von 5.000,00 Euro auf Ihrem Konto. Oder die entgegengesetzte Rechnung, in einer Welt ohne Gebühren würden Ihnen 30 Trades reichen, um Ihr Performanceziel zu erreichen.

Die Schlussfolgerungen, die Sie hieraus ableiten können, sind sehr vielfältig und können sehr tief in Ihr Trading eingreifen. Die wichtigsten Schlussfolgerungen sind sicherlich:

1. Versuchen Sie Ihr Tradingkonto mit einer akzeptablen Kontogröße zu starten. Was akzeptabel ist, entscheidet u.a.

2. das Handelstinstrument und die Tradingstrategie: Passen Sie Ihre Handelsinstrumente der Kontogröße und dem Tradingstil an. Sorgen Sie bei kleineren Konten dafür, dass Sie trotz dessen ein vernünftiges Positionsgrößenmanagement betreiben können. Der überlegte Einsatz von Hebelinstrumenten wie Zertifikaten oder CFD´s ermöglicht Ihnen, auch mit kleineren Konten entsprechend professionell zu arbeiten. Beachten Sie dabei aber Ihre Risikogröße und übertraden Sie Ihr Konto nicht, auch wenn Sie sich dank des Hebels eigentlich größere Positionen leisten könnten (adäquate Risikogrößen liegen im Bereich von 1% Risiko pro Trade). Nutzen Sie gleichzeitig einen Tradingstil, in dem die potenziellen Gewinne nach Abzug der Kosten, in einem vernünftigen Verhältnis zum eingegangenen Risiko stehen.

3. Achten Sie auf Ihre Tradinggebühren. In eine neue Tradingplattform kann man sich einarbeiten. Sind Sie wirklich auf all die Zusatzleistungen Ihres Brokers wie eine Helphotline bei technischen Fragen angewiesen? .... Können Sie Ihre Tradinggebühren im obigen Beispiel von 20,00 Euro auf 10,00 Euro senken, so verbessern Sie Ihre Performance um sensationelle 30 % !!!.

Rene Berteit

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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