Kommentar
21:03 Uhr, 05.11.2012

S&P 500 - Vor der Wahl: "Weltindex" mit relativer Stärke

Erwähnte Instrumente

S&P 500 Index

Kursstand: 1.413,93 Punkte

Der S&P 500 Index gilt als weltweit meistbeachtet und wird vielfach zum Vergleich anderer Indizes und Sektoren herangezogen. Nicht nur die Marktkapitalisierung der abgebildeten Unternehmen, sondern auch die "Rund-um-die-Uhr-Berechnung" des Futures sprechen für die Signifikanz. Daher wollen wir den sogenannten Weltindex im Vorfeld der morgigen Präsidentschaftswahlen mit anderen, wichtigen US-Indizes vergleichen.

Wie alle großen US-Indizes befindet sich auch der S&P 500 Index in einem intakten Abwärtstrend. Seit dem September-Hoch bei rund 1.475 Punkten sehen wir typische abfallende Hoch- und Tiefpunkte im Chartbild. Übergeordnet stellen diese Verkäufe die Korrektur der seit dem Sommer andauernden Bullenrally dar. Vergleicht man jedoch die Intensität der Abschläge, so glänzt der S&P 500 Index jüngst mit relativer Stärke. Sichtbar wird diese, durch sich vergrößernde Spreads (Ratios).

Im mittleren Chartbild sehen Sie den Vergleich des S&P 500 Index (Kassa-Markt) mit dem Nasdaq-100, einem Korb aus Technologie-Titeln. Der Spread, mit unserer Ratio-Indikation dargestellt, hat sich hier weit von der "Null-Linie" entfernt.

Auch bei einem Vergleich mit dem Dow Jones (unteres Chartbild) können wir deutliche Divergenzen in der jüngsten Preisentwicklung der Indizes erkennen.

Was können wir nun aus diesen Erkenntnissen schlußfolgern?

Aktuell bewerten die Anleger die Wertigkeit der besprochenen Aktienindizes durchaus unterschiedlich. Dies stellt jedoch meist nur einen temporären Zustand dar. Durch die enge Korrelation der Aktienmärkte - wenn auch zeitlich zum Teil deutlich verzerrt - lässt sich früher oder später mit einer Annäherung der Spreads rechnen. Die Ratio-Indikationen sollten in diesem Fall wieder in Richtung der "Null-Linie" abfallen.

Wie könnte man dieses Szenario in einen Trade umsetzen?

Nehmen wir dazu beispielhaft die Indizes S&P 500 vs. Nasdaq 100. Sobald die Korrekturphase einen Boden bilden kann ist in beiden Indizes mittel- bis langfristig von steigenden Notierungen auszugehen. Da wir jedoch auch eine Annäherung der Spreads erwarten, sollte der Nasdaq 100 deutlich stärker zulegen, bzw. der S&P relativ schwächer anziehen können. Ein Spread-Trade könnte also zeitgleich mit einer Long-Position im Nasdaq, und einer Short-Position im S&P Erfolg bringen. Da die Verringerung der Spreads jedoch zeitlich nicht eingekreist werden kann, brauchen Spread-Trader einen langen Atem und ruhige Nerven...

Kursverlauf vom 29.05.2012 bis 05.11.2012 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

Vergleichschart (Ratio) über 6 Monate

Vergleichschart (Ratio) über 6 Monate

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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Über den Experten

Christian Stern
Christian Stern

Christian Stern beschäftigt sich seit nunmehr zehn Jahren mit den Finanzmärkten. Neben dem Fokus auf die Technische Wertpapieranalyse stellt er auch Zusammenhänge mit fundamentalen Ereignissen her. Im erfolgreichen Eigenhandel nutzt er Fachwissen verschiedenster Spezialgebiete wie dem Trading mit dem Marktprofil oder dem Zusammenspiel der Zeiteinheiten Intraday. Sein Hauptaugenmerk im alltäglichen Handel gilt dabei dem volumenstarken Handel rund um die Markteröffnungen in Europa und Amerika.In seinem Ausbildungs- und Trading-Service Project Future bei GodmodeTrader werden Trader mit ersten Erfahrungen am Kapitalmarkt auf ihrem Ausbildungsweg, hin zum professionellen Börsenhändler, begleitet. Feste, intelligente und risikoarme Tradingsetups und -strategien werden zunächst mit wenig Eigenkapital im Bereich der CFDs trainiert, um im späteren Verlauf der Ausbildung in den Futurehandel übertragen zu werden.

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