Kommentar
10:16 Uhr, 24.10.2014

S&P 500: Übertriebene Sorgen?

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 1.950,82 Punkte (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Nun gab es auch beim breiten US-Leitindex S&P 500 einige Kratzer im Lack. Allerdings sollten die Bullen trotz der aufgrund einer weltweiten Konjunkturschwäche, der Ebola-Epidemie oder der Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten gestiegen Nervosität an den Aktienmärkten nicht das Handtuch werfen.

Nachdem die Börsianer in den vergangenen Jahren fast sorglos bei Aktien zugegriffen und auf beiden Seiten des Atlantiks für eine beeindruckende Kursrallye gesorgt hatten, schien jüngst nur noch wenig von dieser Goldgräberstimmung übrig geblieben zu sein. Die geopolitische Lage, die Wachstumsschwäche in einigen wichtigen Volkswirtschaften und zuletzt auch die Ausbreitung der Ebola-Krankheit in einigen Ländern Westafrikas hatten dafür gesorgt. Allerdings könnten gerade die Kursrücksetzer bei wichtigen US-Indizes wie dem S&P 500 eine Einstiegsgelegenheit bieten. Schließlich ist es noch nicht sicher, dass die neuesten Quartalsberichte wegen einer befürchteten Konjunktureintrübung und des starken US-Dollar auf breiter Front enttäuschen werden. Zudem ist die Fed wie in den vergangenen Jahren bereit, mit passenden Maßnahmen unterstützend einzugreifen.

Lange Zeit konnte die Wall Street dank der dynamischeren Konjunkturerholung in den USA die europäischen Märkte in Sachen Performance ausstechen. Doch zuletzt mussten sich auch die wichtigsten US-Indizes von ihren in diesem Jahr aufgestellten Allzeithochs entfernen. Allerdings muss es sich noch herausstellen, ob die europäische Konjunkturschwäche und die abnehmende Wachstumsdynamik in China auch die größte Volkswirtschaft der Welt mit nach unten ziehen. Zudem ist es noch nicht abzusehen, in wie weit sich der erstarkte US-Dollar negativ auf die Quartalsergebnisse der Unternehmen und damit auch deren Aktienkurse auswirken wird. Wenn man die jüngsten Quartalsergebnisse des Online-Händlers eBay anschaut, dann sind jedoch erste negative Einflüsse zu beobachten. Denn laut Unternehmensangaben vom 15. Oktober wurde die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2014 wegen anhaltender Belastungen durch einen Hackerangriff auf den Online-Marktplatz im zweiten Quartal, aber auch aufgrund des erstarkten US-Dollar gesenkt.

Sollten sich die Befürchtungen vor einem schwächeren US-Aufschwung und den negativen Folgen der Dollar-Stärke bewahrheiten, könnte jedoch die US-Notenbank Fed für Entlastung sorgen, indem sie den Leitzins nicht wie von vielen Marktteilnehmer schon 2015 zum ersten Mal seit vielen Jahren anhebt. Wie froh Investoren über eine lockere Geldpolitik der Fed sind, zeigt die erfreuliche Entwicklung an den Aktienmärkten in den vergangenen Jahren. Allerdings zeigen insbesondere die jüngsten US-Arbeitsmarktberichte, dass sich die US-Wirtschaft weiterhin erholt und die Notenbanker rund um Fed-Chefin Janet Yellen möglicherweise der Ansicht sind, dass die Konjunktur nach dem Auslaufen des aktuellen Anleihekaufprogramms im kommenden Jahr auch eine erste Leitzinsanhebung vertragen könnte. In einem solchen Fall könnten Anleger zumindest den wirtschaftlichen Aufschwung als möglichen Kurstreiber für den S&P 500 ansehen, denn nur in einem solchen Fall dürfte sich die Fed nach früheren Aussagen ihrer Chefin mit einem Zinsanstieg wohlfühlen.

Spekulative Anleger, die steigende Notierungen beim S&P 500 erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX05M8) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,06, die Knock-Out-Schwelle bei 1.332,00 Indexpunkten. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DT648V, aktueller Hebel 4,27; Knock-Out-Schwelle bei 2.338,00 Indexpunkten) auf fallende Kurse beim S&P 500 setzen.

Stand: 23.10.2014

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