Analyse
22:01 Uhr, 01.01.2008

S&P 500 - Preis- und Zeitsymmetrie vom Feinsten!

S&P 500 Index - Kürzel: $SPX

Kursstand: 1468,36 Punkte

Rückblick: Der S&P 500 Index konnte im Oktober 2002 ein markantes Bearmarkttief kreieren. Ausgehend von dem Zeitpunkt zeigte der Kursverlauf eine übergeordnete Kursrallye, die letztendlich am 11.10.2007 ein neues AllTimeHigh (ATH) bewirkte.

Das Kursgeschehen wird seitdem durch Gewinnmitnahmen belastet. Es treten Verkäufer in den Markt, die ein Angebotsüberhang auslösen. Das daraus entstehende Abwärtsmomentum findet bisher unter moderaten Bedingungen statt. Interessant an der Chartstruktur ist die beeindruckende Preissymetrie.

Nach dem Erreichen des ATH´s im Oktober vergangenen Jahres fiel der Index exakt um ST 86,53 (Schultertiefe) Punkte und erholte sich in 5 Handelstagen um 63,20 Punkte. Mit dieser beschriebenen Struktur handelt es sich um die linke Schulter einer möglichen inversen abfallenden SKS Bodenformation. (S.Chartgrafik)

Innerhalb der Kopfstruktur kann man eine weitere eingeschachtelte inverse SKS ableiten. Im Anschluss an dieser 5tägigen Kurserholung ging der S&P 500 Index in die Formierung des Kopfes der beschriebenen Formation über. Im Zuge der Abwärtsphase konnte sich der Index oberhalb der 1400er Marke stabilisieren. In diesem Bereich entstand erneut Kaufdruck, sodas eine Kurserholung bis 1523,57 Punkte eingeleitet werden konnte. Dieses Verlaufshoch bildet den 3. Auflagepunkt einer Abwärtstrendvariante, die gleichzeitig als Kaufmarke dient.

Anfang Dezember wird schließlich die Ausarbeitung der rechten Schulter begonnen. Hier ergibt sich jetzt eine bemerkenswerte Preis- und Zeitsymmetrie. Der Index fällt nahezu um die gleiche Punktzahl 87,92 wie schon bei der Ausbildung der linken Schulter 86,53 Punkte. Das finale Tief wurde bei 1435,65 Punkte markiert. Die anschließende Kurserholung erreichte zwar nicht die eigentlich wichtige Abwärtstrendvariante, die auch als Nackenlinie der möglichen inversen SKS klassifiziert werden kann, aber sie erholte sich exakt um 5 Tage und exakt um 63,20 Punkte. Somit auf den Punkt genau, eine bemerkenswerte Preis- und Zeitsymmetrie. Die letzten Handelstagen aus dem Jahr 2007 wurden von Gewinnmitnahmen begleitet und erreichen bereits wieder ein spannendes Kurslevel.

Charttechnischer Ausblick:

Was kann man daraus jetzt für die Zukunft ableiten?

Es sollte entsprechender Kaufdruck entstehen, sobald der Index über 1500,00 Punkte auf Tagesschlusskursbasis ansteigt. Erst dann entsteht ein prozyklisches Kaufsignal. Erst dann kann aus charttechnischer Sicht gekauft werden und erst dann wird die Wahrscheinlichkeit einer regelkonformen Auflösung der beschriebenen inversen SKS Bodenformation wahrscheinlicher.

Das bullische Szenario würde bereits in Frage gestellt werden, wenn der relativ junge Aufwärtstrend seit November 2007 unterschritten werden würde. In diesem Fall kann zumindest von einem Belastungstest der 1400er Marke ausgegangen werden.

Im Januar werden die Weichen für den Kursverlauf der ersten Jahreshälfte gestellt. Gundsätzlich wäre ein Kursrutsch unter 1450,00 Punkte auf Tagesschlusskursbasis negativ zu werten. Hier dürfte es dann zu einer Ansammlung von Stopplossorders kommen, die für Verkaufsdruck sorgen dürften.

Das bullische Szenario halten wir nach einer gründlichen Auswertung für das Wahrscheinlichere, wobei der beschriebene Kursanstieg über 1500,00 Punkte die charttechnische Situation deutlicher machen dürfte.

Schöne Grüße,

Andre Tiedje - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de

Kursverlauf vom 20.07.2007 bis 31.12.2007 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

Hinweis in eigener Sache:

Wir haben im Realtime-Tool-Bereich einige Überarbeitungen vorgenommen.

Insbesondere das Realtimekurse und -charts-Tool für Rohstoffe wurde deutlich erweitert.

http://www.godmode-trader.de/realtimekurse/

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Über den Experten

André Tiedje
André Tiedje
Technischer Analyst und Trader

André Tiedje handelt seit 1999 an der Börse. Im Laufe der Börsentätigkeit eignete er sich fundierte Kenntnisse hinsichtlich der klassischen Charttechnik an und gelangte letztendlich zu den Elliott-Wellen, die ihn bis zum heutigen Tag faszinieren. Tiedje begann damit, aus der Elliott-Wellen-Theorie eigene modifizierte Handelsstrategien abzuleiten. Seit September 2004 veröffentlicht er Analysen auf stock3 und betreut die Premium-Services André Tiedjes Elliott-Wellen-Analysen und Elliott-Wellen-Trading mit André Tiedje. Zusätzlich bietet er mit dem ICE Revelator einen Signal-Service an, der automatisierte Trading-Signale auf Basis seiner modifizierten Handelsstrategie liefert.

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