Kommentar
09:09 Uhr, 21.11.2003

Solide Basis in Japan

Nach einer fulminanten Aufholjagd seit Ende April bis auf 11.161 Punkte im Nikkei 225-Index am 20. Oktober hat der Aktienmarkt mit einem "Absturz" um mehr als 550 Punkte an einem Tag erst einmal tief durchgeatmet, um in der Folge verlorenes Terrain teilweise zurück zu gewinnen. Der herbe Abschlag basierte vor allem auf Gewinnmitnahmen institutioneller Investoren. Dabei standen insbesondere Aktien exportorientierter Unternehmen auf Grund der Dollar-Schwäche unter Druck.

Es gibt unserer Meinung nach gute Gründe, die für weiteres moderates Aufwärtspotenzial an Kabuto-cho sprechen:

Seit zwei Quartalen mehren sich die positiven makroökonomischen Indikatoren - das gilt nicht nur für die Stimmungsbarometer, sondern auch hinsichtlich der BIP-Quartalszahlen und der Industrieproduktion (plus 3 Prozent im September!). Treibende Kräfte sind stark wachsende Anlageinvestitionen, ein stabiler Konsum und ein hohes Exportwachstum in die asiatische Region. Für das Fiskaljahr 2003/04 (bis 31. März) erwartet die Regierung ein reales Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent.

Die Unternehmensergebnisse haben sich auf Grund teilweise einschneidender Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen deutlich verbessert. Bei Umsatzsteigerungen von nur 1 bis 2 Prozent der börsennotierten Unternehmen im Geschäftsjahr 2002 lagen die Gewinnzuwächse bei rund 45 Prozent. Für 2003 und 2004 werden Gewinnsteigerungen um immer noch 17 bzw. 10 Prozent erwartet. Die Eigenkapitalrendite könnte sich von derzeit 4 auf 8 bis 9 Prozent im kommenden Jahr erhöhen.

Erstmals befindet sich der Aktienmarkt auf einem Bewertungsniveau, das uns nicht nur historisch gesehen, sondern auch im Vergleich mit anderen Märkten vernünftig erscheint. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufenden Jahr liegt bei 21.

Die Restrukturierung bzw. "sanfte Verstaatlichung" der Resona-Bank hat sich als wichtiger Wendepunkt erwiesen. Die Haltung von Regierung und Regulierungsbehörden signalisierte den Finanzmärkten unmissverständlich, dass sie keine Bankenkrise zulassen würden.

Nach der Rally der vergangenen Monate könnte der Markt in eine Phase der Konsolidierung bzw. ausgeprägten Sektorrotation - von zyklischen in defensive Sektoren - treten. Längerfristig gesehen rechtfertigen die Unternehmensergebnisse und das Bewertungsniveau unserer Meinung nach aber 12.000 Punkte im Nikkei 225-Index.

Risiken sind nicht außer Acht zu lassen: Insbesondere könnten eine deutliche Verlangsamung des US-Wachstums, ein Nachlassen der Unternehmen in ihren Restrukturierungsbemühungen und vor allem eine weitere starke Aufwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar das positive Szenario gefährden.

Quelle: DWS

Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist mit einem verwalteten Vermögen von weit mehr als 100 Mrd. Euro Marktfüherer in Deutschland. Der Marktanteil liegt in etwa bei 24,7 %. Europweit zählt die DWS 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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