Solarsektor: Das ging nochmal gut
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Gastkommentar Engelbert Hörmannsdorfer, Chefredakteur BetaFaktor.de:
In einem Punkt möchte ich mich heute mal outen: Ich bin ein ganz großer Gegner von Subventionen. Ich bin nämlich der Meinung, dass vieles die Märkte schon richten. Vor allem dann richtet sich meine Abneigung gegen Subventionen, wenn kein klares Beendigungsszenario eingearbeitet worden ist.
Freilich bin ich für vernünftige Ausnahmen zugänglich. Die Solar-Förderung beispielsweise, ist ein Superbeispiel. Eine weltweit bedeutende Zukunftstechnologie hier in Deutschland anzuschieben, gefällt mir. Und es gibt ein Ausstiegsszenario: Pro Jahr 5% weniger Förderung, das Subventionsende somit nach 20 Jahren erreicht.
Aber nun kommen Politiker plötzlich auf den Gedanken, nur weil die Solar-Branche gut läuft, dass man an der Subventionsschraube drehen kann. Und zwar nach unten – und das sogar heftig. In der Union gab es Überlegungen, die Fördersätze nächstes Jahr gleich um ein Drittel zu kürzen. Das wäre ein gequirlter Quark ohnegleichen gewesen. Denn eines braucht sowohl jede Branche als auch der Standort Deutschland nötigst: Planungssicherheit.
Mittlerweile ist das Gedankenspiel Gott-sei-Dank vom Tisch.
Die Subventionen haben nämlich eines bewirkt: Hiesige Firmen sind vor allem eine Macht bei Vorprodukten, wie etwa Silizium und Wafern. Hier wird viel Know-how und Ingenieurswissen gebraucht, dementsprechend sind die Margen vergleichsweise hoch. Parallel können sogar etliche Unternehmen den Produktionsstandort Deutschland verteidigen. Mit Q-Cells und Solarworld erreichten die ersten Unternehmen Multi-Mrd.-EUR-Marktkapitalisierungen. Weitere dürften folgen.
Das deutsche EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) stand mittlerweile Pate für vergleichbare Gesetze in mindestens 20 anderen Ländern.
Also, liebe Politiker: Finger weg vom EEG! Es ist eines der gaaaaanz wenigen vernünftigen Gesetze, die ihr in den letzten Jahren zustande gebracht habt.
Ihr Engelbert Hörmannsdorfer, Chefredakteur BetaFaktor.de
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