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19:01 Uhr, 06.06.2008

Solarsektor: Das ging nochmal gut

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Gastkommentar Engelbert Hörmannsdorfer, Chefredakteur BetaFaktor.de:

In einem Punkt möchte ich mich heute mal outen: Ich bin ein ganz großer Gegner von Subventionen. Ich bin nämlich der Meinung, dass vieles die Märkte schon richten. Vor allem dann richtet sich meine Abneigung gegen Subventionen, wenn kein klares Beendigungsszenario eingearbeitet worden ist.

Freilich bin ich für vernünftige Ausnahmen zugänglich. Die Solar-Förderung beispielsweise, ist ein Superbeispiel. Eine weltweit bedeutende Zukunftstechnologie hier in Deutschland anzuschieben, gefällt mir. Und es gibt ein Ausstiegsszenario: Pro Jahr 5% weniger Förderung, das Subventionsende somit nach 20 Jahren erreicht.

Aber nun kommen Politiker plötzlich auf den Gedanken, nur weil die Solar-Branche gut läuft, dass man an der Subventionsschraube drehen kann. Und zwar nach unten – und das sogar heftig. In der Union gab es Überlegungen, die Fördersätze nächstes Jahr gleich um ein Drittel zu kürzen. Das wäre ein gequirlter Quark ohnegleichen gewesen. Denn eines braucht sowohl jede Branche als auch der Standort Deutschland nötigst: Planungssicherheit.

Mittlerweile ist das Gedankenspiel Gott-sei-Dank vom Tisch.

Die Subventionen haben nämlich eines bewirkt: Hiesige Firmen sind vor allem eine Macht bei Vorprodukten, wie etwa Silizium und Wafern. Hier wird viel Know-how und Ingenieurswissen gebraucht, dementsprechend sind die Margen vergleichsweise hoch. Parallel können sogar etliche Unternehmen den Produktionsstandort Deutschland verteidigen. Mit Q-Cells und Solarworld erreichten die ersten Unternehmen Multi-Mrd.-EUR-Marktkapitalisierungen. Weitere dürften folgen.

Das deutsche EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) stand mittlerweile Pate für vergleichbare Gesetze in mindestens 20 anderen Ländern.

Also, liebe Politiker: Finger weg vom EEG! Es ist eines der gaaaaanz wenigen vernünftigen Gesetze, die ihr in den letzten Jahren zustande gebracht habt.

Ihr Engelbert Hörmannsdorfer, Chefredakteur BetaFaktor.de

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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