SOLARAKTIEN - Muddy Waters mit erneuter Attacke
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Erwähnte Instrumente
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- Enphase Energy Inc.Kursstand: 261,600 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Sunrun Inc. - WKN: A14V1T - ISIN: US86771W1053 - Kurs: 28,050 $ (Nasdaq)
- Enphase Energy Inc. - WKN: A1JC82 - ISIN: US29355A1079 - Kurs: 261,600 $ (Nasdaq)
- SMA Solar Technology AG - WKN: A0DJ6J - ISIN: DE000A0DJ6J9 - Kurs: 45,360 € (XETRA)
Aussagen des Analysten Carson Block in der Financial Times schlugen gestern an der Börse hohe Wellen. Block ist der Gründer von Muddy Waters, einer Research-Firma, die vorrangig durch Short-Reports begleitet von Short-Selling-Aktivitäten in den jeweiligen Aktien berühmt-berüchtigt wurde. Während der Gesamtmarkt aufwärts tendierte, verloren nach den Aussagen von Block viele Solaraktien am Mittwoch deutlich, darunter auch Highflyer wie Enphase Energy.
Zielobjekt Sunrun
Konkret attackierte Block das Solarunternehmen Sunrun und das nicht zum ersten Mal. Seiner Meinung nach überdecke der Hype rund um das Thema ESG oftmals Probleme, die bei näherer Betrachtung durchaus sichtbar seien. Block konkret: "Es läuft in die Richtung `Hey, ihr macht regenerative Energien! Wir dürfen euch keine Fragen stellen.´ " Und weiter: "Es ist nicht so, dass es auf dem ganzen Planeten keine regenerativen Projekte gebe, die wirtschaftlich seien. Aber vieles, was getan wird, ist eben nicht wirtschaftlich."
Wenngleich ich kein Freund von Shortsellern bin, gehe ich mit Block bei dieser Aussage absolut konform. Alleine zahlreiche Diskussionen rund um die Aktie des Windkraftanlagenbauers Nordex in diesem Jahr haben mir gezeigt, dass viele Anleger die dortigen Probleme, die eigentich auch kein großes Geheimnis darstellen, vielmehr seit Jahren bekannt sind, lange Zeit ignorierten. Die Aktie war im ersten Quartal 2022 im Zuge des Runs auf grüne Aktien sogar stark gefragt. Regenerative Energien werden auch an der Börse als Megatrend verkauft, wohingegen die Margen in vielen der dortigen Branchen kaum der Rede wert sind. Anleger sollten folglich auch hier von Unternehmen zu Unternehmen schauen, die Unterschiede sind teils gravierend.
Doch zurück zum aktuellen Lieblingsthema Blocks, der Aktie von Sunrun. Bereits im August hatte der Analyst von Muddy Waters einen Short Report über Sunrun veröffentlicht. Nun legt er nach. Das Geschäft von Sunrun beruhe auf wackeligen Säulen, so Block. Seiner Meinung nach benutze Sunrun aggressive Accounting-Methoden, um die Kosten für die Installationen der Solarpanels künstlich in die Höhe zu treiben und auf der anderen Seite so den Wert der Steuergutschriften, die das Unternehmen als Kernbestandteil seines Geschäftsmodells verkauft, zu erhöhen. Auch ist Block der Meinung, dass 90 % der Kunden ihren Vertrag am Ende der 20- oder 25-jährigen Laufzeit mit Sunrun erneuern werden, anstatt ihr Recht zu gebrauchen, alte Solarpanels von Sunrun durch neue ersetzen zu lassen. Sunrun hatte die Vorwürfe bereits im August vehement bestritten. Die Sunrun-Aktie verlor gestern rund 8 % an Wert.
Interessanterweise strahlte das Minus auch auf andere Aktien ab und auch bis nach Deutschland. Die Anlegerlieblinge Enphase Energy und SMA Solar verloren ebenfalls deutlich an Wert. Aber auch hier sollten Anleger unterscheiden. Während Enphase Energy operativ seit Jahren überzeugt und herausragende Zahlen für das abgelaufene zweite Quartal präsentierte, ist SMA Solar bis dato den Beweis schuldig geblieben, dass es nachhaltig Gewinne schreiben kann. Analysten erwarten im kommenden Jahr den Turnaround beim deutschen Solarplay. Eine charttechnische Einschätzung zur Aktie von SMA Solar finden Sie hier.
Fazit: Anleger sollten nicht wie der Markt gestern den Fehler machen und alle Aktien aus dem Bereich regenerative Energien in einen Topf werfen. Das ist im positiven wie im negativen Sinne gemeint. Schafft es ein Unternehmen auf Dauer nicht, positive Cashflows zu erzielen, so hilft der dahinterliegende Megatrend wenig. Ein mahnendes Beispiel sollte die deutsche Solarbranche sein, die nach dem subventionierten Hype vor einigen Jahren mit der Konkurrenz aus China preislich nicht mithalten konnte. Es hagelte schlussendlich Insolvenzen. Prominentestes Beispiel damals: Solarworld.
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