Kommentar
10:10 Uhr, 09.05.2024

So geht Jerome Powell in die Geschichtsbücher ein

Powell steht als US-Notenbankchef häufig in der Kritik. Manche vermuten, dass er es als schlechtester Notenbankpräsident aller Zeiten in die Geschichtsbücher schafft. Das Gegenteil könnte der Fall sein.

Der zurückliegende Zinserhöhungszyklus war einer der schnellsten, die es je gab. Kaum jemand hätte dies für möglich gehalten. Zu viele Argumente sprachen dagegen. Viele Datensätze waren pandemiebedingt schwer zu interpretieren. Bis zu einem gewissen Grad vollzogen Notenbanken einen Blindflug. Gleichzeitig häuften Staaten und Unternehmen wegen der Pandemie große Schuldenberge an. Hohe Zinsen galten angesichts der Verschuldung als sehr problematisch.

Rasche Zinserhöhungen kamen trotzdem und sie haben weder zu einer Rezession geführt noch ist etwas anderes schiefgegangen. In Zinserhöhungszyklen ging bisher immer etwas schief. Entweder führten hohe Zinsen zu Verwerfungen in Sektoren mit Exzessen oder der Finanzmarkt brach in Panik aus. Das wiederum unterbricht den Kreditfluss und führt zu einem Abschwung.

In diesem Zyklus kam es bisher zu einer einzigen Krise, die US-Regionalbanken betraf. Die Krise wurde im Keim erstickt. Die Realwirtschaft wuchs trotzdem munter weiter. In den USA beschleunigte sich das Wachstum nach Beginn der Krise sogar. Dem Finanzmarkt blieb jegliche Panik erspart. Man kann gar nicht genug betonen, wie außergewöhnlich das ist.

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