Kommentar
18:56 Uhr, 09.04.2006

Sino vor Prognoseanhebung?

Das erste Fiskalquartal (31. Dezember) lief bereits sehr gut für die Sino AG (xxx; xxx EUR). Aber auch das soeben beendete zweite Fiskalquartal (31. März) scheint eingeschlagen zu haben. »Wir haben im Januar und Februar rund 100.000 Trades mehr gemacht als im ersten Quartal«, bestätigte Sino-Vorstandssprecher Ingo Hillen gegenüber BetaFaktor.de. Noch wird an den März-Zahlen gerechnet. Aber da die Börse weiter boomt, ist klar: Q2 dürfte bombig werden. 0,95 Mio. EUR vor Steuern wies der Online-Broker im ersten Fiskalquartal aus. Da die Kosten nur unterdurchschnittlich steigen, sollten die zusätzlichen kräftig auf den Gewinn durchschlagen. Wir schätzen mal, dass rund 1,75 Mio. EUR im Quartal hängen blieben. Macht im Halbjahr 2,7 Mio. EUR vor Steuern. Die offizielle Sino-Prognose liegt bei 3,3 bis 4,0 Mio. EUR fürs Gesamtgeschäftsjahr 2005/06. Damit erkennen Sie sofort: Sollte der Trend an den Börsen auch nur einigermaßen so anhalten, kommt Hillen um eine Prognoseanhebung eigentlich nicht umhin.
Parallel gibt es eine IPO-Fantasie bei Sino. Die Tochter tick-IT GmbH (43,2%) bommt ebenfalls. Und hier verriet uns Hillen, dass man derzeit »eine AG-Umwandlung« prüfe. Einen späteren Börsengang will er dann »grundsätzlich nicht ausschließen«.
Sino ist freilich schon gut gelaufen, der Wert ist nicht mehr richtig billig: 2006er KGV 15 – versüßt allerdings mit einer Dividendenrendite von beachtlichen 7%. Selbst nach der diesjährigen Dividendenausschüttung verfügt Sino über ca. 5,5 Mio. EUR Cash – sprich rund 3 EUR/Aktie. »Wir streben für das laufende Geschäftsjahr und die nächsten Jahre eine Vollausschüttung des Gewinns an«, betont in diesem Zusammenhang Hillen. Das heißt für Sie: Mit dieser Dividendenrenditeaussicht ist der Wert zumindest nach unten sehr gut abgesichert. Mit den Quartalszahlen könnte wieder etwas Fantasie in die Aktie hereinkommen. Die IPO-Spekulation ist freilich erst mittelfristiger Natur. Kursziel 33 EUR.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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