Sind weitere Kursrückgänge in Asien zu erwarten?

Köln (BoerseGo.de) - Der Aufschwung an den asiatischen Aktienmärkten steht nach Ansicht von Yvonne Kleinpass, Portfolio Managerin bei der in Köln ansässigen Monega KAG, noch auf wackligen Beinen. Die Kursentwicklung der letzten Monate in China stimmte so manchen Anleger skeptisch. "Von Jahresanfang bis August hatte der Leitindex in Shanghai um rund 90 Prozent stetig zugelegt. Dann fiel der Index innerhalb eines Monats so weit, dass er mehr als 20 Prozent unter seinem Jahreshöchststand lag", betont die Expertin in einem aktuellen Marktkommentar. Seit die chinesische Staatsführung im Juli begonnen habe, die Kreditvergabe wieder einzuschränken, seien die Zweifel an einer raschen Konjunkturerholung unter den Investoren stark gewachsen.

Allerdings gebe es Lichtblicke in China und Japan. "Im zweiten Quartal wuchs die chinesische Wirtschaftsleistung zum Vorquartal auf das Jahr hoch gerechnet um fast 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Ökonomen erwarten, dass das von China angepeilte Ziel von acht Prozent Wachstum im Gesamtjahr erreicht oder übertroffen wird", sagt Kleinpass. Die japanische Wirtschaft habe im zweiten Quartal immerhin wieder ein leichtes Wachstum von 0,9 Prozent verzeichnet.

Auch wenn Kleinpass langfristig für Asien und insbesondere China positiv gestimmt ist, rechnet sie mit einem langen Weg zu einem nachhaltigen und sich selbst tragenden Wachstum. "Solange die Kursentwicklung nicht durch weitere Fundamentaldaten untermauert wird, dürfte die Volatilität an den asiatischen Aktienmärkten daher in den kommenden Monaten noch hoch bleiben. Langfristig erwarten wir jedoch, dass China seine Rolle als 'Lokomotive der Welt' wieder aufnehmen und auch die Wirtschaft des gesamten asia-pazifischen Raums beflügeln wird." Kleinpass rät Anlegern, eine temporäre Schwäche der asiatischen Aktienmärkte abzuwarten, um günstige Einstiegskurse nutzen zu können.

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