Kommentar
12:03 Uhr, 23.04.2013

Sind viele Hersteller jetzt nicht auch ein bisschen Apple?

Erwähnte Instrumente

  • Capped Bonus Zertifikat auf
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  • Capped Bonus Zertifikat auf Apple
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Der Dienstag-Abend wird in dieser Woche spannend, nicht nur wegen des Giganten-Treffens in der Champions-League zwischen dem FC Bayern und dem FC Barcelona, sondern aus Anlegersicht insbesondere wegen der nach Börsenschluss zur Veröffentlichung anstehenden Apple-Zahlen. Im Vorfeld musste die Aktie des vor nicht allzu langer Zeit noch wertvollsten Konzerns der Welt bereits starke Kursverluste bis zuletzt sogar unter die 400-US-Dollarmarke hinnehmen, nachdem aus schlechteren Daten von Zuliefer-Betrieben automatisch auf eine mögliche Nachfrageschwäche bei Apple-Geräten geschlossen wurde. Die Analysten sind gewarnt und haben in den vergangenen Wochen schon einmal scharenweise ihre Kursziele zurückgenommen, wird doch nun erstmals seit zehn Jahren ein Gewinnrückgang erwartet und dann laut Bloomberg gleich um durchschnittlich 18 Prozent. Dass von der wachsenden Billig-Konkurrenz angeschossene Kult-Unternehmen, dass bislang immer wieder die Einschätzungen der Experten toppen konnte, ist nun in der Pflicht, mit der Ankündigung neuer Innovationen die Märkte wieder zu besänftigen. So sieht Apple-Mitbegründer Steve Wozniak laut dem „Aktionär“ das Unternehmen gut vorbereitet und rechnet bereits mit neuen Produkten, die „uns alle überraschen und schockieren werden". Zumindest könnten am Dienstag eine Dividendenerhöhung bzw. noch höhere Aktienrückkäufe des mittlerweile auf Barreserven von rund 140 Mrd. US-Dollar sitzenden Unternehmens verkündet werden, so „Welt.de“. Wer auch zukünftig 45-prozentige Wachstumssteigerungen von Apple erwarten würde, hätte allerdings jedes Verhältnis verloren, zumal viele Konkurrenten alle ein wenig zu Apple geworden sind, wie man zuletzt an der Vorführung des neuen Samsung-Super-Smartphones Galaxy S4 sehen konnte. Was den stark gefallenen Aktienkurs anbelangt, so halten in unserer aktuellen Online-Umfrage http://www.boerse-go.de immerhin knapp 36 Prozent den Titel auf dem momentanen Niveau für längst wieder kaufenswert, während die Mehrzahl von gut 51 Prozent erst einmal sehen wollen, dass Apple in nächster Zeit an neuen Produkten zu liefern imstande ist.

Anleger, die nicht solange warten möchten, könnten statt zu einem Direktinvestment auch zu Bonus-Zertifikaten auf den weltgrößten Technologie-Konzern greifen. Der Vorteil: Der Investor erhält eine sehr interessante Seitwärtsrendite, solange eine bestimmte Barriere unangetastet bleibt. Ganz nebenbei kann man auch auf Papiere setzen, die eine Währungssicherung enthalten und dadurch Einflüsse des EUR/USD-Wechselkurses neutralisieren.

Wer neben einem etwas üppigeren Puffer auf ein besonders niedriges Aufgeld Wert legt, findet bei der DZ-Bank zwei bis Juni 2014 laufende Capped-Bonus-Papiere mit einer Barriere bei 275 US-Dollar. Der Sicherheitsabstand beträgt hier über 30 Prozent. Gleichzeitig bieten die beiden Produkte eine maximale Seitwärtsrendite von mehr als 17 Prozent (DX6HH6) bzw. fast 16,80 Prozent (DX6HH5). Wegen des Caps sind bei beiden allerdings keine höheren Renditen erzielbar. Während für das erste Zertifikat ein moderates Aufgeld von 2,58 Prozent anfällt, kann der Anleger die zweite Variante sogar mit einem leichten Abschlag von 1,64 Prozent gegenüber der Aktie erwerben. Aufgrund der Währungssicherung lässt sich dabei die Entwicklung der Produkte auch gut nachvollziehen.

Ein weiteres Capped-Bonus-Zertifikat von der Commerzbank mit gleicher Laufzeit (CZ4QV4) ermöglicht noch eine etwas höhere Maximalrendite von über 19 Prozent. Dafür ist der Puffer mit gut 29 Prozent etwas niedriger und das Aufgeld mit rund sechs Prozent schon etwas deutlicher spürbar. Sollte die Barriere verletzt werden und bei Fälligkeit möglicherweise ein Verlust auf dem Kurszettel stehen, müsste der Investor diesen Betrag zusätzlich abschreiben. Ein interessantes Chance-Risiko-Profil bietet ebenfalls ein Commerzbank-Papier (CZ4QUW) diesmal mit einer leicht verkürzten Laufzeit bis März 2014. Ausgestattet mit einem Cap bei 500 US-Dollar und einer Barriere bei 290 US-Dollar ergibt sich bei einem etwas geringeren Sicherheitsabstand von 26,55 Prozent immerhin eine Seitwärtsrendite von maximal 16,15 Prozent.

Bei klassischen Bonus-Zertifikaten ohne einen die Performance begrenzenden Cap müssen in Sachen Chance-Risiko ein paar Zugeständnisse in Kauf genommen werden. Im Gegenzug kann der Investor hier über den Höchstbetrag hinausgehend eins zu eins weiter an steigenden Aktienkursen partizipieren, sollte sich Apple beispielsweise doch wieder zu alten Höhen aufschwingen. Ein durchaus attraktives Papier kommt beispielsweise von der BNP Paribas (BP7Z69) und besitzt eine etwas längere Laufzeit bis Dezember 2014. Die Barriere bei 315 US-Dollar bietet einen Schutz von knapp zwanzig Prozent. Sollte die Kursschwelle zu keinem Zeitpunkt verletzt werden, winkt dem Anleger auch hier noch eine Seitwärtsrendite von zumindest fast zwölf Prozent. Auch der Aufschlag gegenüber einem Direktinvestment ist mit 2,38 Prozent über die nächsten zwei Jahre äußerst moderat.

Bonus-Zertifikate auf Apple: (alle quanto mit Währungssicherung)

WKN

Emit.

Bonus-Typ

Barriere (USD)

Puffer

Bonus-Level/Cap (USD)

Fälligkeit

Seitwärts-Rendite

Aufgeld

DX6HH6

DZ

Capped

275

30,41%

475/475

25.06.14

17,39%

2,58%

DX6HH5

DZ

Capped

275

30,41%

450/450

25.06.14

15,77%

-1,64%

CZ4QV4

COBA

Capped

280

29,14

500/500

26.06.14

19,34%

6,03%

CZ4QUW

COBA

Capped

290

26,55%

490/490

27.03.14

16,15%

6,85%

BP7Z69

BNP

Classic

315

20,70%

455/-

27.11.14

11,88%

2,38%

Der BörseGo Tipp:

Die Apple-Aktie bietet nach dem Kurssturz interessante Einstiegsgelegenheiten mit Bonus-Zertifikaten. Allerdings sollte gerade vor dem Hintergrund möglicher weiterer Kursturbulenzen ein ausreichender Puffer gewählt werden. Wer dem Kult-Papier ein nicht allzu hohes Aufwärtspotential zutraut, findet bei Produkten mit Cap das etwas bessere Chance-Risiko-Profil. Für optimistischere Anleger eignen sich eher ungecappte Zertifikate, die bei einer etwas längeren Laufzeit ihr ganzes Potential ausschöpfen können.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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