Kommentar
11:27 Uhr, 07.01.2014

Sind Prognosen sinnlos?

Natürlich nicht - aber hüten Sie sich vor punktgenauen Vorhersagen zu einem bestimmten Datum. Auf Analysen an sich sollten Sie keinesfalls verzichten.

Ich begrüße Sie recht herzlich im neuen Jahr und wünsche Ihnen natürlich alles erdenklich Gute.

Im Januar stellt sich jeder Börsianer die gleiche Frage: Wie wird das Börsenjahr? Die meisten Analysten bringen denn auch, mehr oder weniger freiwillig, eine Jahresprognose. Es sollte eigentlich jedem klar sein, dass eine Vorhersage z.B. zum 31.12.2014 weitgehend sinnlos ist. Weder Fundamentalanalysten noch Charttechniker können die Zukunft exakt voraussehen. Wäre es anders, wären wir alle steinreich. Es ist sehr wichtig, dass Sie diesbezüglich keine falschen Erwartungen hegen. Selbst wenn man dann mal sogar sehr exakt lag (wie ich mit meinem DAX-Tipp Anfang 2013 http://beta.godmode-trader.de/artikel/dax-9500-gold-1520-eur-usd-125-euro-dollar,3032681 ), dann ist da ganz einfach sehr viel Glück dabei.

Selbstverständlich ist die Analysetätigkeit an sich deswegen noch lange nicht überflüssig oder Unsinn. Wäre es anders, würde ich mir sofort einen anderen Job suchen. Aber es macht nun mal einen großen Unterschied ob ich die Meinung vertrete, dass Gold die nächsten Jahre tendenziell schwächer laufen wird oder aber apodiktisch verkünde: am 31.1.2014 steht Gold bei 900 USD.

Auf keinen Fall sollten Sie demnach Kursprognosen für bare Münze nehmen, Analysen aber auch nicht ignorieren. Wenn Sie kein absoluter Börsencrack mit extrem viel Know-how sind, aber dennoch Ihr Vermögen selber verwalten wollen, bleibt Ihnen ja zur Orientierung im Marktgeschehen nicht viel anderes übrig, als die Einschätzungen der Experten zu verfolgen und zu bewerten.

Ihnen eine grobe Orientierung geben, die auf der subjektiven Meinung der Analysten beruht: das ist es, was wir bei GodmodeTrader als unsere Aufgabe ansehen. Wenn Sie darüber hinaus auch noch konkrete Tradingempfehlungen mit Muster/Realdepots suchen, kommt unser Premiumbereich ins Spiel: http://beta.godmode-trader.de/premium

Ihr Daniel Kühn

2 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • Floyd K
    Floyd K
    Klaus-J. Kraemer: soll doch schön aussehen... wie bekommt man Absätze eingefügt? Nach dem Absenden wird immer alles zusammen geknautscht..
    13:27 Uhr, 08.01. 2014
  • Floyd K
    Floyd K
    Klaus-J. Kraemer Ja, mach nur einen Plan sei nur ein großes Licht und mach dann noch 'nen zweiten Plan gehn tun sie beide nicht. - Bertolt Brecht, Dreigroschenoper Die Unzulänglichkeit menschlicher Prognosen haben Brecht wohl inspiriert zu dieser Aussage. Aber, wie macht man gute Vorhersagen? Was machen gute Prognostiker anders als andere? Diese Problematik haben nicht nur Trader, sondern auch Wirtschaftsweise, Politiker, Manager, Generäle, Landwirte (Stichwort Schweinezyklus), Systemanalytiker, Zukunftsforscher usw.. Allerdings hat der Trader bei falschen Prognosen ein Zusatzproblem: Er ist obendrein auch noch sein Geld los... Ein Blick über den Zaun und ein paar Literaturhinweise, können da vielleicht nicht schaden? Der Klassiker ist von Prof. Dietrich Dörner. In seinem unkompliziert geschriebenem Buch "Die Logik des Misslingens" analysiert er, warum Menschen in komplexen Situationen versagen oder erfolgreich sind und 2 Kapitel dieses Buches sind besonders aufschlussreich: Das eine heißt, das Kühlhausexperiment und das andere nennt sich, das bedauernswerte Schicksal von Tanaland. Verdichtet und auf den Punkt gebraucht, findet man in diesen beiden Kapiteln den Kern seiner Aussagen und amüsant lesen sie sich auch noch. Den philosophischen Überbau dieses Themas beschreibt Paul Watzlawik in seinem Büchlein "Wie wirklich ist die Wirklichkeit" und wer darüber ins Grübeln gerät, der lese anschliessend gleich noch von ihm die "Anleitung zum Unglücklich sein". Auch Computermodelle zur Prognose gibt es zahlreich und beschrieben sind sie z.B. in "Die Grenzen des Wachstums" (D. Meadows) oder "DasDeutschlandmodell" (Pestel). Allen gemeinsam ist die Aussage, die auch Sie treffen Herr Kühn: OHNE Prognoseversuche ist alles noch schlechter.
    13:24 Uhr, 08.01. 2014

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der vielseitig interessierte Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3. Besondere Interessenschwerpunkte des überzeugten Liberalen sind politische und ökonomische Fragen und Zusammenhänge, Geldpolitik, Aktien, Hebelprodukte, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie generell neuere technologische Entwicklungen.

Mehr Experten