Sind die Ängste der Anleger übertrieben?
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Paris (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung von Eric Le Coz von der französischen Fondsgesellschaft Carmignac Gestion hat sich nach dem Platzen der US-Immobilienblase inzwischen eine neue Blase gebildet – eine Misstrauensblase. Anleger hätten Angst vor allem Möglichen, meint Le Coz, etwa "dass die US-Erholung nicht dauerhaft sei und die Staatsverschuldung keinen weiteren Aufschwung ermögliche, dass die angeschlagene Haushaltslage einiger Euro-Länder die gemeinsame Währung bedrohe, dass China nicht in diesem Tempo, das die Überkapazitäten in der Industrie und im Immobilienbereich verschlimmere, weiter wachsen könne, dass die Börsenmärkte sich zu schnell und zu stark erholt hätten, und schließlich, dass die Probleme der Staatsholding Dubai World die Vorboten neuer finanzieller Turbulenzen seien."
Vieler dieser Ängste hält Le Coz für übertrieben, auch wenn reale Gefahren für die Vorsicht der Anleger verantwortlich seien. So bleibe etwa die Lage in den USA extrem widersprüchlich. "Tatsächlich enttäuschten die zuletzt veröffentlichten Frühindikatoren des Einkaufsmanagerindexes sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungsbereich", sagt Le Coz. Andererseits hätten die letzten Arbeitsmarktdaten positiv überrascht, auch wenn die offiziellen Arbeitsmarktzahlen mit Vorsicht zu genießen seien.
Viele Anleger glauben nach Einschätzung von Le Coz auch, dass die rasche wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer nicht nachhaltig sei und jederzeit beendet sein könne. "Was wir bei unseren häufigen Reisen und unseren Treffen mit den Unternehmen und Regierungen dieser Länder feststellen, steht in Widerspruch zu diesem Pessimismus und Argwohn gegenüber den Schwellenländern", sagt Le Coz. Allerdings gebe es auch "Schwierigkeiten, die diesen Ländern, ihrer Entwicklungsphase und dem Zustand ihrer öffentlichen Haushalte eigen sind."
"Wir sehen sehr wohl, dass die Stimmung noch nicht wieder gut ist", resümiert Le Coz. Die Bedenken vieler Anleger seien auch durchaus berechtigt. Allerdings bestehe zugleich die Gefahr, dass der Blick auf die reale Entwicklung der Weltwirtschaft im Jahr 2010 verdunkelt werde.
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