Kommentar
10:53 Uhr, 28.10.2015

Silber vor Boom: Münzen werden rationiert!

Silbermünzen werden knapp. Der Preis des Edelmetalls bleibt davon bisher unberührt. Wie lange jedoch noch?

Die Nachfrage nach Silbermünzen ist derzeit so hoch, dass die Münzprägung nicht mehr hinterher kommt. Die großen Münzpräger der Welt (US Mint, Royal Canadian Mint, Australia Perth Mint, Münze Österreich und British Royal Mint) haben damt begonnen, Silbermünzen zu rationieren. Dies führt zu längeren Lieferzeiten.

Für gewöhnlich können Silbermünzen jederzeit und sofort erworben werden. Für einige Prägungen bestehen nun Lieferzeiten von 3 bis 4 Wochen.

Das Silver Institute (Industrievereinigung) führt die Knappheit auf zwei Faktoren zurück:

Einerseits ist die Nachfrage stark angestiegen, andererseits stockt der Nachschub des Metalls. Eine schleppende Produktion deutet darauf hin, dass die Silberproduktion bereits 2015 zu sinken beginnt.

Grafik 1 zeigt die weltweite Silberproduktion, beginnend mit dem Jahr 1900. Seit 1945 befindet sich die jährlich geförderte Menge in einem soliden Aufwärtstrend. Unterbrochen war dieser nur kurzzeitig zwischen 1990 und 1993. Damals befand sich der weltgrößte Silberproduzent Mexiko in einer Krise.

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Für 2015 ist man bisher noch von einer Produktionssteigerung ausgegangen. Diese Schätzung ist überholt. Nach den Zahlen für das erste Halbjahr 2015 dürfte die Jahresproduktion im Vergleich zum Vorjahr um 7 % fallen. Dieser Trend kann sich bis 2017 oder 2018 fortsetzen.

Silber ist vor allem ein Nebenprodukt der Blei-, Zink- und Kupferförderung. Große Produzenten von Kupfer und Zink (Glencore, Freeport-McMoRan) fahren die Produktion von Kupfer und Zink gerade nach unten. Da 70 % der Silberproduktion als Nebenprodukt anfallen, machen sich diese Förderkürzungen auf dem Markt bemerkbar.

Der zweite Faktor, der die Rationierung notwendig macht, ist die Nachfrageseite.

Grafik 2 zeigt die Nachfrage nach den American Eagle Silbermünzen seit 1987. Der Trend ist recht eindeutig. Obwohl die Finanzkrise als abgehakt gilt (damals wurden Gold und Silber im Zuge der Unsicherheit gekauft) bleibt die Nachfrage hoch und steigt tendenziell weiter an.

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Das dritte Quartal 2015 war von besonders hohem Bedarf gekennzeichnet. Im Vergleich zum zweiten Quartal stieg die Nachfrage nach Münzen in Nordamerika um 74 %, in Europa um 72 %, in Japan um 95 % und im restlichen Asien um 202 %. Der massive Anstieg ist sicherlich auch auf die globalen Unsicherheiten zurückzuführen. Vor allem Chinesen legen nach dem Crash des Aktienmarktes ihr Geld in Silber und Gold an.

Die ersten Zahlen des 4. Quartals 2015 deuten nicht darauf hin, dass die Nachfrage weiterhin auf dem außergewöhnlich hohem Niveau des 3. Quartals bleibt. Das ändert jedoch nichts an dem generellen Trend. Den Silberpreis berührt das bisher nicht.

Grafik 3 zeigt den Silberpreis seit 1900. Zusätzlich sind die kurzfristigen Realzinsen (kurzfristige US-Zinsen minus Inflation) und der US-Dollar Index abgebildet. Die Zinsen und der Dollar-Index sind invertiert dargestellt, sodass der Zusammenhang zwischen Zinsen und Währungstrend besser erkennbar ist.

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Generell gilt: je niedriger die Realzinsen, desto besser für Edelmetalle. Edelmetalle sind nicht zinstragend. In vielen Jahren gilt das als Problem. Wenn die Realzinsen jedoch negativ sind, spielt das keine Rolle. Im Gegenteil sogar, Edelmetalle schützen vor negativen Realzinsen.

Realzinsen und Dollar-Währungstrend gehen Hand in Hand. Je höher die Realzinsen sind, desto stärker ist der Dollar. Das drückt letztlich nur aus, dass die Zinsen sehr viel höher sind als die Inflation. Für Anleger ist es lukrativer, Geld in Anleihen anzulegen als Edelmetalle zu halten, die keine Zinsen zahlen.

Seit 2011 befindet sich der Dollar in einem Aufwärtstrend. Das liegt unter anderem an den gestiegenen Realzinsen. Die nominellen Zinsen sind nach wie vor auf niedrigem Niveau, doch die Inflation ist gesunken. Die Realzinsen sind folglich gestiegen. Solange sich dieser Trend nicht ändert, kann man von Edelmetallen nicht erwarten, dass sie stark zulegen.

Die Kernfrage für Anleger ist also: geht die Dollar-Rally weiter? Seit die europäische Zentralbank in der vergangenen Woche weitere gelpolitische Lockerungen in Aussicht gestellt hat, sieht es ganz nach einer Fortsetzung der Dollar-Rally aus. Ein nachhaltiger Ausbruch nach oben dürfte Silber unter diesen Bedingungen schwer fallen. Kurzfristig ist daher von seitwärts tendierenden Preisen auszugehen.

Doch auch daran kann man per aktiver Tradingaktivitäten partizipieren. Handeln Sie Silber unter Trading-Gesichtspunkten eigentlich mit voller Transparenz? Neben der Möglichkeit des Handels von Mini-Lots liefert JFD Brokers volle Fairness mit der sogenannten Post-Trade-Transparenz? Dies bedeutet schlicht und ergreifend, dass auf Kundenwunsch alle Details des Orderverlaufs sichtbar gemacht werden. Just Fair and Direct eben hier bei JFD Brokers.

Gegen Jahresende entgegen kann sich das ändern. Liefert die EZB im Dezember keine zusätzlichen Maßnahmen, dann ist der Aufschwung des Greenback wahrscheinlich vorbei. Die Dollar-Rally kann auch unterbrochen werden, wenn die US Notenbank die Zinswende weiter verschiebt, wie sie es auch bisher getan hat.

Zu guter Letzt kann auch ein überraschender Anstieg der Inflation für Aufwärtspotenzial bei Edelmetallen sorgen. Sofern andere Rohstoffe (Öl, Kupfer, Zink, ...) keine neuen Tiefs erreichen, ist von einem Anstieg der Inflation im ersten Halbjahr 2016 auszugehen. Das ist tendenziell bullisch für Silber.

Lars Gottwik

Partner & COO JFD Brokers

JFD Brokers – Just FAIR and DIRECT

www.jfdbrokers.com

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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