Silber: ETF-Fantasie sorgt für Outperformance gegenüber Gold
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Industrie- und Edelmetalle: Kupfer und Aluminium setzten nach einem kurzen Aufbäumen ihre Abwärtsbewegung fort. Starke US-Arbeitsmarktdaten für Februar konnten die Preise nicht stimulieren. Sie fielen weiter, was auf eine Fortsetzung der Konsolidierung hindeutet. Denn immer dann, wenn ein Markt auf positive Nachrichten negativ reagiert, kündigen sich fallende Kurse an. Für fallende Preise spricht außerdem die weitere Abkühlung der US-Baubranche. Zudem löste die Verdopplung der Zölle für chinesische Kupferexporte von 5 auf 10 Prozent Verkäufe aus. Durch diesen Schritt will Peking inländische Kupferproduzenten daran hindern, die niedrigeren Preise auf dem Heimatmarkt zu umgehen, indem sie das so dringend benötigte Metall lukrativ ins Ausland verkaufen. Sie verfolgt damit außerdem eine Politik zur Steigerung der Energieeffizienz. Viele Kleinstproduzenten, die unprofitabel arbeiten und zudem die Umwelt verpesten, sollen aus dem Markt gedrängt werden, ein Ziel, das Peking auch in anderen energieintensiven Bereichen der Wirtschaft, wie der Stahl- und Aluminiumindustrie, verfolgt. Charttechnisch korrekturanfällig ist Zink, nachdem die Hochs der Vorwoche nicht gehalten werden konnten. Aus einem „Doppeltopp“ seien Abgaben bis auf das Februartief bei 1960 Dollar/Tonne im schlechtesten Fall zu erwarten, so die Charttechniker. Der Zinmarkt befindet sich allerdings unverändert in einem Defizit, das sich im letzten Jahr weiter verschärft hat. Das Angebot ist geringer als die Nachfrage und vor Ende 2007 ist nicht mit einer Entspannung zu rechnen. Gold bewegt sich seit Anfang des Jahres in einer Handelsspanne zwischen 574 und 531 Dollar je Feinunze. In dieser Woche führten Verkäufe, ausgelöst durch einen starken Dollar, das Edelmetall in die Nähe der unteren Begrenzung dieser Spanne, bei deren Unterschreitung Verluste bis auf 500 Dollar je Feinunze drohen. Silber entwickelte seit Mitte Februar eine Outperformance gegenüber Gold, als Barclays Capital in den USA einen Antrag zur Markteinführung eines börsennotierten Investmentfonds (ETF) auf Silber stellte. Spekulanten stützen sich auf die Hoffnung, dass dieser ETF eine ähnlich hohe spekulative Nachfrage nach Silber erzeugen wird, wie dies damals bei der Einführung des ersten Gold-ETFs der Fall war. Ein ETF vereinfacht den Handel von Silber-Terminkontrakten deutlich und eröffnet Anlegern, Silber wie eine Aktie zu kaufen und sogar Leerverkaufspositionen zu eröffnen. Was deutschen Anlegern mit zahlreichen Zertifikaten bereits seit Jahren möglich ist, ist in den USA ein Novum. Denn dort müssen Anleger schon Zugriff auf einen Futuresbroker haben, um Silber handeln zu können. Ob die Erwartungen, die an den Silber-ETF gestellt werden, nicht zu hoch sind, bleibt allerdings abzuwarten.
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