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12:13 Uhr, 20.09.2011

Siemens startet in neues „Jahrhundert“

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe PLUS auf Sieme
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Die Energiewende zieht immer weitere Kreise. So wollte Siemens laut „Fokus.de noch vor kurzem zusammen mit dem russischen Partner Rosatom Marktführer im weltweiten Atomenergiegeschäft werden und sich am Bau kompletter Atomkraftwerke beteiligen. Doch nun hat der Münchner Konzern seinen kompletten Rückzug aus dem hierzulande immer umstritteneren Energiesektor erklärt und möchte nach Aussage von Vorstandschef Peter Löscher „auf die klare Positionierung von Gesellschaft und Politik in Deutschland zum Ausstieg aus der Kernenergie“ reagieren. „Das Kapitel ist für uns abgeschlossen“, sagte er gegenüber dem „Spiegel“. Auch wenn das geplante Atom-Joint-Venture mit Rosatom nicht mehr realisiert wird, werde sich Siemens laut einem Firmensprecher der Lieferung von Dampfturbinen an die Russen, die auch bei konventionellen Anlagen zum Einsatz kommen, nicht in den Weg stellen. Möchte man doch nicht noch einmal wie bei dem vorangegangenen Ausstieg aus dem Atom-Deal mit der französischen Areva Strafzahlungen in Höhe von 682 Mio. Euro riskieren. Außerdem verspricht man sich gerade in Russland in den nächsten Jahren riesige Geschäfte, wie den aktuellen Milliardenauftrag mit der dortigen Eisenbahn, oder den Bau von Gasturbinen mit der russischen Power Machines OJSC, so „Fokus.de“ weiter. Auf der anderen Seite möchte Löscher im Rahmen dieses „Jahrhundertprojekts“ den Ökostrom-Anteil durch den Bau von Gaskraftwerken und Windparks, sowie die verlustfreie Stromübertragung über weite Entfernungen bis 2020 auf 35 Prozent erhöhen.

Im Gegensatz zu den Auswirkungen auf Versorger wie E.ON oder RWE sieht Analyst Bernd Laux von Cheuvreux auf Siemens angesichts des Atom-Ausstiegs keine finanziellen Konsequenzen zukommen, der ihn auch nicht sonderlich überrascht hat. Er bleibt deshalb bei seiner „Outperform“-Empfehlung mit einem Kursziel von 90 Euro. Auch Mark Fielding von der Citigroup und Christel Monot von der UBS halten an ihren Kaufempfehlungen für die Aktie fest, wobei Letztere ihr zuvor mit 120 Euro sehr ambitioniertes Kursziel auf 95 Euro gesenkt hat, nachdem die UBS-Volkswirte ihre Gewinnschätzungen für 2012 und 2013 nach unten gesetzt hatten. Fielding führt die Siemens-Aktie dabei sogar unter seinen "Most preferred stocks", da im gegenwärtigen Kurs bereits eine stärkere Rezession als 2009 eingepreist sei, von der er selbst nicht ausgehe. Ganz ähnliche Argumente für seine „Overweight“-Einstufung findet Andreas Willi von JP Morgan. Allerdings nimmt auch er sein Kursziel von 110 auf 90 Euro zurück. Einem weiteren vor ein paar Tagen bekanntgewordenem Rückzieher des Münchner Elektro-Konzern widmet sich Rossen Koev von Independent Research in seiner Studie, der Verschiebung des Börsengangs der Tochter Osram. Laut „dpa-AFX“ hält der Analyst diese Entscheidung angesichts der „schwachen Geschäftsentwicklung und den Turbulenzen an den Kapitalmärkten“ für richtig. Seine Einschätzung für die nach wie vor volatile Aktie lautet deshalb „Halten“ mit einem Zielkurs von 74 Euro.

Anleger können sich mit einer Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim mit einem Sicherheitspuffer von fast 31 Prozent vor weiteren Kursrückgängen schützen und gleichzeitig eine Rendite von 7,28 Prozent bzw. 14,78 Prozent p.a. erzielen. Um bei dem nur bis März nächsten Jahres laufenden Papier den vollständigen Nennbetrag zurückzuerhalten, darf die Aktie die bei 47,50 Euro fixierte Barriere zu keinem Zeitpunkt berühren oder unterschreiten, bzw. müsste bei Fälligkeit zumindest wieder in Höhe des Basispreises von 66,10 Euro notieren. Im anderen Fall würde eine Aktienandienung erfolgen.

15,75 % p.a. Siemens 47,50 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ4D5G

Laufzeit:

23.03.2012

Preis: (19.09.2011)

Geld / Brief: 100,44 % / 100,64 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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