Kommentar
17:47 Uhr, 04.05.2016

Öl rutscht nach Lagerdaten ins Minus - Tesla begeistert

News-Flash: ICE verzichtet auf LSE-Angebot - Dialog Semiconductor nach Umsatzwarnung unter Druck - Continental legt starken Jahresstart hin - Beiersdorf von Währungseffekten belastet - US-Autoabsatz: Deutsche Hersteller schauen in die Röhre

  • US-Rohöllagerbestände steigen auf neues Rekordniveau
  • ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor steigt stärker als erwartet
  • Auftragseingang der US-Industrie übertrifft die Erwartungen
  • Börsenbetreiber ICE verzichtet auf Angebot für Londoner Börse
  • US-Lohnstückkosten und Produktivität im ersten Quartal über den Erwartungen
  • US-Arbeitsmarkt im April schwächer als erwartet
  • Deutsche Autohersteller in den USA weniger beliebt
  • Continental steigert Überschuss zweistellig
  • Kuka verzeichnet in allen drei Sparten Rückgänge
  • Apple-Zulieferer Dialog senkt wegen schwacher Nachfrage seine Gesamtjahresprognose
  • adidas will sich von Teilen seiner Golfsparte trennen
  • Beiersdorf zum Jahresauftakt ausgebremst
  • Deutsche Telekom profitiert von US-Tochter
  • Siemens schneidet im zweiten Geschäftsquartal besser ab als erwartet

DAX

  • Der deutsche Leitindex knüpft zur Wochenmitte an die Vortagesverluste an. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,99 Prozent auf 9828,25 Punkte. Nachdem die Kurse an der Wall Street angesichts wieder sinkender Ölpreise ins Rutschen geraten waren, konnte sich auch der deutsche Markt der Abwärtstendenz nicht entziehen. Am Dienstag verhagelten eine Reihe von enttäuschend ausgefallenen Quartalsberichten und der starke Euro die Stimmung am Aktienmarkt. Das Marktbarometer hatte Einbußen von 1,94 Prozent verzeichnet.

Unternehmensnachrichten

  • Tesla Motors hat im ersten Quartal mit einem Ergebnis je Aktie von -57 Cents die Analystenschätzungen von -60 Cents übertroffen. Der Umsatz stieg zum Vorjahr um 45 % auf 1,6 Milliarden US-Dollar und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Der Autobauer bestätigt seine Prognose und will 2016 zwischen 80.000 und 90.000 Fahrzeuge ausliefern. Die Investitionen sollen 50 % über den ursprünglich veranschlagten 1,5 Milliarden US-Dollar liegen. Tesla legt nachbörslich deutlich zu. Im zweiten Quartal sollen um die 20.000 Autos produziert werden.
  • Der US-Börsenbetreiber Intercontinental Exchange (ICE) will nun doch kein Angebot für eine Übernahme der London Stock Exchange (LSE) abgeben. Man sehe "derzeit" keinen ausreichenden Nutzen in einer Übernahme, teilte ICE mit. Damit hat die Deutsche Börse, die einen Zusammenschluss mit der London Stock Exchange plant, einen Wettbewerber weniger.
  • Der Boom am US-Automarkt hält an, allerdings schauen die deutschen Hersteller größtenteils in die Röhre. Der Neuwagen-Absatz der Marke VW brach im April um 9,7 Prozent ein. Die Marke BMW verzeichnete im Vorjahresvergleich ein Minus von 7,4 Prozent, während Mercedes-Benz auf der Stelle trat. Nur die VW-Töchter Audi (+5,8 %) und Porsche (+3,7 %) können Zugewinne erzielen.
  • Der Sportartikelhersteller adidas steigerte nach endgültigen Zahlen im ersten Quartal das Nettoergebnis um 58,8 Prozent auf 351 Mio. Euro. Zudem teilte der Konzern mit, sich von Teilen seiner Golfsparte zu trennen. So sollen für die Marken Taylormade, Adams und Ashworth Käufer gesucht werden.
  • Der Autozulieferer Continental hat einen starken Start ins Jahr hingelegt. Der Überschuss wuchs um 12 Prozent auf 734 Mio. Euro, während Analysten lediglich im Schnitt 690 Mio. Euro erwartet hatten. Seine Cashflow-Prognose für 2016 erhöhte der Konzern und erwartet nun einen freien Cashflow vor Akquisitionen von mindestens 2,0 Mrd. Euro (bisher 1,8 Mrd.).
  • Der Industriekonzern Siemens hat im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2015/16 den Auftragseingang dank milliardenschwerer Aufträge aus Ägypten und Großbritannien um 7 Prozent auf 22,3 Mrd. Euro gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich zugleich um 5 Prozent auf 19 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis legte um 28 Prozent auf 2,12 Mrd. Euro zu. Damit übertraf Siemens die Analystenschätzungen.
  • Die Deutsche Telekom hat in den ersten drei Monaten des Jahres den Umsatz um knapp 5 Prozent auf 17,6 Mrd. Euro gesteigert. Wachstumstreiber war T-Mobile US, während das Europa-Geschäft stagnierte. Das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um 13 Prozent auf 5,16 Mrd. Euro. Analysten hatten bei beiden Werten mit weniger gerechnet. Die Jahresprognosen bestätigte der Konzern.
  • Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat einen schwächeren Jahresauftakt verzeichnet. Der Umsatz ging im ersten Quartal um 1,9 Prozent auf 1,67 Mrd. Euro zurück. Das organische Wachustm betrug 2,4 Prozent. Im Gesamtjahr will Beiersdorf den Umsatz organisch weiterhin um 3 bis 4 Prozent steigern, die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit), soll 2016 leicht zulegen (2015. 14,4 %).
  • Der Baustoffkonzern HeidelbergCement hat im ersten Quartal bei einem stagnierenden Umsatz sein operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen (Ebitda) um 7 Prozent auf 321 Mio. Euro gesteigert. Das Unternehmen profitierte von höheren Preisen und gesunkenen Energiekosten.
  • Dialog Semiconductor hat seine Prognose für 2016 einkassiert. Für 2016 erwartet der Halbleiterhersteller wegen der anhaltend schwachen Nachfrage nach Smartphones einen Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich und eine bereinigte Bruttomarge unter dem Vorjahresniveau. Bisher hatte das Unternehmen ein Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.
  • Der Spezialchemiekonzern Evonik hat das erste Quartal schlechter abgeschlossen als erwartet. Der Umsatz fiel um 9 Prozent auf 3,11 Mrd. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis sank um 13 Prozent auf 565 Mio. Euro.
  • Das Karriere-Netzwerk Xing bleibt auf Wachstumskurs. Die Zahl der Mitglieder hat im ersten Quartal die Schwelle von 10 Millionen überschritten.
  • Der Ölkonzern Royal Dutch Shell hat wegen der niedrigen Ölpreis im ersten Quartal einen Einbruch beim berichteten Nettoergebnis auf 484 Mio. US-Dollar, nach 4,43 Mrd. Dollar im Vorjahr, erlitten. Das bereinigte Nettoergebnis sank auf 1,55 (Vj: 3,74) Mrd. US-Dollar.
  • Die Société Générale hat zum Jahresauftakt überraschend einen leichten Anstieg des operativen Ergebnisses auf 1,37 Mrd. Euro und des Nettoergebnisses auf 924 (Vj: 868) Mio. Euro erzielt. Die Erträge sanken indes auf 6,18 Mrd. Euro (Vj: 6,35 Mrd.).
  • Der Flughafenbetreiber Fraport verzeichnet im ersten Quartal einen leichten Umsatzrückgang auf 573 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank um 7 Mio. auf 146 Mio. Euro.
  • Der Stahlhändler Klöckner & Co sieht sich auf Kurs, die Ziele für das Gesamtjahr, ein deutlich steigendes operatives Ergebnis und ein wieder positives Konzernergebnis, zu erreichen.
  • Der Roboterbauer Kuka spürt zu Jahresbeginn eine schwächere Nachfrage. Alle großen Sparten verzeichneten Umsatzrückgänge. Konzernweit fiel der Umsatz im ersten Quartal um 12,6 Prozent auf 629,1 Mio. Euro.

Konjunktur

  • Die Aussichten im US-Dienstleistungssektor haben sich im März stärker aufgehellt als erwartet. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg um 1,2 Punkte auf 55,7 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Die Volkswirte hatten im Schnitt nur mit 54,9 Zählern gerechnet, nach 54,5 Punkten im Vormonat. Der Index notiert deutlich über der Schwelle von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird.
  • Der Auftragseingang der US-Industrie ist im März stärker gestiegen als erwartet. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Anstieg um 1,1 Prozent verzeichnet, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Die Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 0,7 Prozent im Vormonat. Ohne den schwankungsanfälligen Transportsektor stieg der Auftragseingang um 0,8 Prozent, ohne den Verteidigungssektor um 0,2 Prozent.
  • Der Markit-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor ist im April stärker gestiegen als zunächst gemeldet. Nach endgültigen Angaben legte der Index auf 52,8 Punkte zu, nachdem zunächst nur 52,1 Zähler gemeldet worden waren. Im März hatte der Index bei 51,3 Punkten notiert.
  • Die Lohnstückkosten in den USA sind im ersten Quartal deutlich stärker gestiegen als erwartet. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet (annualisiert) erhöhten sich die Lohnstückkosten nach vorläufigen Angaben um 4,1 Prozent. Die Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 2,9 Prozent gerechnet, nach einem Plus von revidiert 3,3 Prozent (zunächst 4,5 Prozent) im Vormonat.
  • Die Produktivität in der US-Wirtschaft ist im ersten Quartal weniger stark gesunken als erwartet. Annualisiert wurde ein Rückgang um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat verzeichnet. Erwartet wurde ein Minus von 1,3 Prozent, nach einem revidierten Rückgang von 2,2 Prozent (zunächst minus 3,0 Prozent) im Vormonat.
  • Das Defizit in der US-Handelsbilanz hat sich im März um 6,6 auf 40,4 Mrd. Dollar verringert. Damit fiel der Fehlbetrag etwas geringer aus als erwartet (41,2 Mrd. Dollar). Das Defizit im Februar wurde um 0,1 Mrd. Dollar auf 47,0 Mrd. Dollar nach unten revidiert.
  • Der US-Arbeitsmarkt hat sich im April schwächer entwickelt als erwartet. Laut einer Umfrage des privaten Dienstleisters ADP stieg die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor um 156.000 gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten durchschnittlich mit 205.000 Stellen gerechnet. Zudem wurde der Stellenaufbau im Vormonat von 200.000 auf 194.000 nach unten revidiert.
  • Der Einzelhandelsumsatz im Euroraum ist im März überraschend um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, nachdem sie im Februar revidiert um 0,3 Prozent gestiegen war. Volkswirte hatten durchschnittlich mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.
  • Die Stimmung im Dienstleistungssektor der Eurozone hat sich im April nicht aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex für den Service-Sektor blieb wie im Vormonat bei 53,1 Punkten. In einer ersten Schätzung war noch ein Anstieg auf 53,2 Punkte gemeldet worden. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in Deutschland sank stärker als erwartet von 55,1 Punkten im Vormonat auf 54,5 Zähler. Erwartet worden war ein Rückgang auf 54,6 Punkte.

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  • Brigand
    Brigand

    "Sollte Tesla 3.000 Dollar Gewinn je Fahrzeug verbuchen können, müsste Tesla 1 Mio. Fahrzeuge verkaufen, um seine Schulden zurückzuzahlen."

    - Genau, und bei $ 6.000 nur noch 500.000 Fahrzeuge.

    325.000 Vorbestellungen haben Sie ja in der ersten Woche eingefahren!

    08:18 Uhr, 05.05. 2016
    1 Antwort anzeigen

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