Kommentar
15:10 Uhr, 15.08.2013

Siemens – neuer „Besen“, alte Probleme?

Erwähnte Instrumente

  • Outperformance-Zertifikat auf Siemens
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Nachdem Siemens zuletzt an vielen Fronten wertvollen Boden verlor, kam es nach sechs Jahren an der Vorstandsspitze zu einem höchst umstrittenen Führungswechsel, bei dem sich auch in unserer wöchentlichen Online-Umfrage auf www.boerse-go.de die Meinungen in zwei gleichstarke Lager teilten. Wer bei dem Elektroriesen nun auf die Wende zum Besseren setzen möchte, kann über ein neues Outperformance-Zertifikat der Deutschen Bank mit einem Hebel an Kursgewinnen der Aktie partizipieren.

Alles wird wieder gut - diesen Eindruck konnte man vor kurzem bekommen, nachdem man bei Siemens nach zahlreichen Pannen und der zweiten Gewinnwarnung in Folge die Reißleine zog und Vorstands-Chef Peter Löscher durch Joe Kaeser, den bisherigen Finanz-Vorstand ersetzte. Vorangegangen war ein Machtkampf zwischen dem vor sechs Jahren von extern geholten Österreicher, der vielfach für seine Qualitäten als Aufräumer in der Schmiergeldaffäre gefeiert wurde und dem Siemens-Eigengewächs, das bereits 33 Jahre dem Unternehmen angehört und deshalb genau weiß, wie die Siemens-Familie tickt. Kein Wunder, dass sich der neue „Alte“ nach den turbulenten Wochen erst einmal Ruhe im Konzern, mehr Profitabilität sowie keine betriebsbedingten Kündigungen auf die Fahne geschrieben hat und den Konzern in Sachen Technik, Qualität und Profitabilität wieder an die Weltspitze führen möchte, nachdem Löscher noch zuvor mit dem Milliarden-Sparprogramm „Siemens 2014" insbesondere in der Belegschaft für Unruhe gesorgt hatte.

Ist das die Wende zum Besseren?

Kaum war Kaeser im Amt, schien es auch schon vorwärts zu gehen. So wurden von einem Siemens-Sprecher für Anfang August technische Vortests für die neue Generation von ICE-Zügen angekündigt. Ursprünglich hätten nach mehrmaliger Verzögerung im vergangenen Dezember wenigstens acht der von der Deutschen Bahn bestellten 16 Hochgeschwindigkeitszüge ausgeliefert werden sollen. Außerdem flatterte dem Unternehmen vor kurzem ein 729 Mio.-Euro-Großauftrag für ein Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk in Saudi-Arabien ins Haus. Doch scheinen Siemens wieder die alten Probleme einzuholen, droht dem Unternehmen doch schon wieder eine Kartellrechtsklage wegen angeblich illegaler Absprachen bei der U-Bahn-Ausschreibung im brasilianischen Sao Paulo.

Die meisten Experten zeigen sich erfreut

Die Analysten zeigen sich derzeit aber dennoch positiv gestimmt für die Siemensaktie und stufen den Wert in der Mehrzahl mit „Kaufen“ und einem Kursziel von 95 Euro ein. Insbesondere Peter Reilly von der Deutschen Bank war von dem Führungswechsel an der Konzernspitze so angetan, dass er den DAX-Titel von „Hold“ auf „Buy“ hochsetzte und das Kursziel gleich um 20 Euro auf 95 Euro erhöhte. Auch beim Anlegermagazin „Der Aktionär“ hofft man jetzt auf neuen Schwung für die Aktie und verweist nach dem „Knacken“ der 80 Euromarke mitsamt der 38- und 90-Tage-Linie auf die charttechnisch hochinteressante Situation an der oberen Begrenzung des Seitwärtstrends.

1,65-prozentiger Hebel wirkt nur nach oben

Anleger, die ebenfalls denken, dass jetzt der Weg für die Siemens-Aktie nach oben frei sein könnte und der Konzern in eine neue positivere Zukunft startet, könnten sich das neue Outperformance-Zertifikat der Deutschen Bank etwas näher ansehen. Das Papier kann noch bis 20. August mit einem Ausgabeaufschlag von 1,50 Prozent gezeichnet werden. Nach dem ersten Börsen-Listing soll die Geld-Brief-Spanne dann bei einem Prozent liegen. Das neue Produkt nimmt bis zum Laufzeitende im Februar 2015 mit einer Partizipationsrate von 165 Prozent unbegrenzt an Kursgewinnen ab dem Start-Level teil. Wie bei Outperformern üblich, gilt der Hebel nur für die Oberseite. Dagegen werden Verluste wie bei einem Direktinvestment nur eins zu eins abgerechnet, was ein positives Chance-Risiko-Profil für den Anleger ergibt.

Der BörseGo Tipp:

Mit dem neuen Outperformance-Zertifikat auf Siemens tauscht der positiv für die Aktie gestimmte Investor die Dividende gegen einen 1,65-prozentigen Hebel ein, der nur für Kursgewinne gilt, Verluste jedoch verschont. Allerdings verfügt das Papier über keinen zusätzlichen Teilschutz wie z.B. ein Bonus-Zertifikat.

165% Siemens Outperformance-Zertifikat

Emittent/WKN:

Deutsche Bank / DB9ZZT

Laufzeit:

25.02.2015

Preis: (in Zeichnung bis 20.08.2013)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 1,5 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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