Aktienmärkte legen deutlich zu - US-Jobbericht bleibt hinter den Erwartungen zurück
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Erwähnte Instrumente
- Halbleitermangel: Daimler stoppt E-Klasse-Produktion
- Bundestag beschließt Baulandmobilisierungsgesetz
- Tesla verliert wichtige Einnahmequelle
- ifo Institut: Deutsche Industrie will Produktion steigern
- Chinas Wirtschaft erholt sich weiter
- HDE: Alle Geschäfte müssen wieder öffnen
- Siemens hebt Prognosen erneut an
- Audi und BMW nur vorsichtig optimistisch
- Commerzbank erwartet Post-Corona-Boom
Märkte
- Relativ schwache US-Arbeitsmarktdaten haben den Aktienmärkten am Freitag Auftrieb gegeben. Der unerwartet schwache Beschäftigungsaufbau im April macht es nach Einschätzung von Börsianern nämlich unwahrscheinlicher, dass die US-Notenbank Fed bereits in den kommenden Monaten ihre ultralockere Geldpolitik zurückfährt. In der Folge der schwachen Zahlen fielen die Renditen an den Anleihemärkten deutlich. Vor allem die zuvor von Zinsängsten besonders gebeutelten US-Technologieaktien waren am Freitag gefragt. Während der Nasdaq-100 von den drei US-Indizes im frühen Handel am stärksten zulegte, konnten Dow Jones Industrial Average und S&P 500 sogar neue Rekordstände markieren. In Deutschland konnte auch der DAX seine jüngste Erholung fortsetzen. Die Auftragsbücher der deutschen Industrie füllen sich immer mehr. Mittlerweile liegt das Auftragsniveau der deutschen Industrie 9 Prozent über dem Wert von Februar 2020, dem letzten Monat vor Beginn der Corona-Krise. Das Problem ist nun: Die Unternehmen kommen mit der Produktion nicht hinterher. Die Lücke zwischen Auftragsboom und Produktionsstagnation wird größer. Wie heute bekannt wurde, drosselte die Industrie ihre Produktion im Februar um 1,9 Prozent im Vergleich zu Januar und somit noch stärker als bislang bekannt. Auch der Halbleitermangel führt zu Belastungen. So musste Daimler die Produktion der E-Klasse im Werk Sindelfingen unterbrechen.
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmen & Branchen
- Der Autobauer Daimler hat wegen des weltweiten Mangels an Halbleiterprodukten die Produktion der Mercedes E-Klasse im Werk Sindelfingen vorübergehend unterbrochen. Die Produktion ruht seit dem 3. Mai und der Produktionsstopp soll zunächst bis zum 14. Mai andauern, wie "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" melden. Für betroffene Mitarbeiter wurde Kurzarbeit beantragt.
- Die Impfstoffhersteller BioNTech und Pfizer wollen in den USA die vollständige Zulassung ihres Covid-Vakzins für alle Menschen über 16 erreichen. Die Firmen begannen den Prozess der Einreichung bei der zuständigen US-Behörde FDA und beantragten eine bevorzugte Prüfung. Bislang hat der Impfstoff in Amerika eine Notfallzulassung.
- Tesla verdient viel Geld damit, dass Wettbewerber dem US-Konzern Emissionsgutschriften abkaufen. Diese Geldquelle droht nun zu versiegen, andere Autobauer stellen zunehmen ihre Produktion von Verbrennern auf CO2-arme Fahrzeuge um. Stellantis will nun ab 2022 keine Zertifikate mehr von Tesla kaufen und die CO2-Vorgaben allein schaffen, wie "Fortune" berichtet.
- Der Landkreis Oder-Spree hat dem US-Elektroautobauer Tesla den Bau einer Lagerhalle auf seinem Gelände in Grünheide bei Berlin genehmigt. Sollte das Unternehmen eine andere Nutzung planen, müsse ein Umnutzungsantrag gestellt werden, sagte ein Sprecher des Landkreises zu Spekulationen, dass dort die von Tesla geplante Batteriefabrik unterkommen könnte.
- Der Fitnessgeräte-Anbieter Peloton ist im vergangenen Quartal erneut rasant gewachsen. Die Erlöse erreichten 1,26 Mrd. Dollar nach 525 Mio. vor einem Jahr. Unterm Strich schloss Peloton mit einem Verlust von 8,6 Mio. Dollar ab. Der Rückruf von Laufbändern werde im laufenden Vierteljahr den Umsatz um 165 Mio, Dollar verringern, so Peloton im Ausblick.
- Der Fleischersatzhersteller Beyond Meat hat im ersten Quartal einen Verlust von 0,42 Dollar je Aktie verzeichnet, nachdem vor Jahresfrist noch ein Gewinn von 0,03 Dollar je Anteilsschein erzielt werden konnte. Damit verfehlte das Unternehmen auch die Marktschäzungen. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um gut 10 Mio. auf 108,2 Mio. Dollar.
- Der US-Kamerahersteller GoPro hat im ersten Quartal einen Gewinn von 0,03 Dollar je Aktie erzielt, vor Jahresfrist war noch ein Verlust von 0,34Dollar je Aktie angehäuft worden.
- Der Hersteller von Streaming-Hardware Roku hat einen Gewinnsprung im ersten Quartal vermeldet und einen optimistischen Ausblick auf das zweite Quartal gegeben.
- Der Medienkonzern News Corp. hat in seinem dritten Geschäftsquartal den Umsatz gesteigert und wieder einen Millionengewinn erzielt.
- In der deutschen Pharmabranche stößt der Vorschlag der USA, die Impfstoffpatente vorübergehend freizugeben, auf Ablehnung. Der Präsident des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller, Han Steutel, sagte, die bereits geplante Produktion reiche aus, um die ganze Weltbevölkerung zu impfen. Zudem müsse man sicherstellen, dass im Falle einer weiteren Pandemie wieder so intensiv geforscht werde wie jetzt, so Steutel im Gespräch mit dem Deutschlandfunk.
- Der andauernde Lockdown hat dem stationären Modehandel in Deutschland nach Angaben des Handelsverbandes Textil (BTE) schwer geschadet und zu einem „historischen Umsatzeinbruch“ geführt. Nach ersten Hochrechnungen des BTE hätten Modefilialisten und Bekleidungshäuser in den ersten vier Monaten dieses Jahres gegenüber 2020 rund 40 bis 50 Prozent an Umsatz verloren, berichtete der Handelsverband am Freitag. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 betrage das Minus sogar rund 60 Prozent.
- Der Industriekonzern Siemens erhöht nach einem deutlichen Gewinnsprung von 700 Mio. Euro auf 2,4 Mrd. im zweiten Geschäftsquartal erneut seine Prognose. So soll der Umsatz im Geschäftsjahr 2020/21 nun um 9 bis 11 Prozent steigen (ohne Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe). Das Ergebnis nach Steuern soll mit 5,7 bis 6,2 MRD. Euro deutlich höher ausfallen als zuletzt avisiert. Bislang hatte Siemens ein vergleichbares Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich sowie einen Nachsteuergewinn von im besten Fall 5,5 Mrd. Euro erwartet.
- Die VW-Tochter Audi bleibt trotz kräftigen Wachstums im ersten Quartal zurückhaltend. Angesichts der Corona-Pandemie und der Engpässe bei der Halbleiter-Versorgung schaue man "vorsichtig optimistisch auf die kommenden Monate“, so der Vorstand.
- Die starke Nachfrage in China und steigende Verkaufspreise lassen die Kassen beim Autohersteller BMW freudig klingeln. Im ersten Quartal stieg der Konzern-Umsatz um gut 15 Prozent auf 26,8 Mrd. Euro. Netto verdienten die Bayern mit 2,8 Mrd. Euro fast fünfmal so viel wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Im Autogeschäft stiegen die Umsätze um ein Viertel auf 22,7 Mrd. Euro, vor allem dank der jüngsten Absatzrekorde. Im ersten Quartal war die operative Marge wie bereits bekannt von 1,3 auf 9,8 Prozent gestiegen. Doch im weiteren Jahresverlauf sei eine anhaltende Volatilität zu erwarten, erklärte das Management. Auch wegen steigender Rohstoffpreise stellt sich der Konzern auf höhere Kosten ein.
- Der Sportartikelhersteller Adidas verzeichnet im ersten Quartal kräftiges Wachstum und verbesserte auch seine Profitabilität deutlich. So stiegen die Erlöse um 20 Prozent auf knapp 5,3 Mrd. Euro. Dabei profitierte der Konzern von einer starken Entwicklung in China. Das Betriebsergebnis legte von 48 Mio. auf 704 Mio. Euro zu. Unter dem Strich verdienten die Franken im fortgeführten Geschäft 502 Mio. Euro, nach 26 Mio. Euro im Vorjahr. Für das Gesamtjahr gibt sich der Vorstand nun etwas optimistischer. Der Konzern erwartet nun einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im hohen Zehner-Prozentbereich und damit das obere Ende seiner bisherigen Prognose. Bislang war im schlechtesten Fall einem Anstieg im mittleren Zehner-Prozentbereich gerechnet worden.
- Der Lichtkonzern Osram, jüngst vom österreichischen Sensorspezialisten AMS mehrheitlich übernommen, profitierte im ersten Quartal von guten Geschäften in seiner Halbleitersparte Opto Semiconductors sowie mit der Autoindustrie. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) legte im Jahresvergleich um gut ein Drittel auf 282 Mio. Euro zu, der Umsatz blieb mit 1,69 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau, auf vergleichbarer Basis legte er aber um 3,7 Prozent zu.
- Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones hat beim Umsatz im ersten Quartal einen Rückgang um 7,2 Prozent auf 874,6 Mio. verzeichnet. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei fast doppelt so stark auf 76,5 Millionen Euro gefallen, so das Unternehmen in einer Mitteilung von Freitag. Allerdings schnitt Krones bei beiden Werten besser ab, als Marktanalysten im Vorfeld erwartet hatten.
- Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt hat im ersten Quartal dank zahlreicher neuer Aufträge weniger Verluste geschrieben. Vor allem dank eines Großauftrags der Deutschen Luftwaffe für Systeme für den Kampfjet Eurofighter seien insgesamt Bestellungen über gut 546 Mio. Euro eingegangen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf knapp 209 Mio. Euro. Im Vergleich zum ersten Quartal 2020 verringerte sich das Minus jedoch um rund zwei Drittel auf knapp 22 Mio. Euro.
- Der Glücksspielvermittler Zeal Network hat im ersten Quartal weiter zugelegt. Der Umsatz sei wegen einer höheren Kundenzahl und dem gestiegenen durchschnittlichen Erlös um rund ein Fünftel auf 23 Mio. Euro gestiegen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte auf 4,6 (Vorjahr: 2,8) Mio. Euro zu. Dies sei trotz der in den ersten drei Monaten geringeren durchschnittlichen Jackpot-Höhe gelungen.
Konjunktur & Politik
- Der Bundestag hat mit den Stimmen der großen Koalition das sogenannte Baulandmobilisierungsgesetz beschlossen. Mit dem Gesetz wird u.a. die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen deutlich erschwert. In Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt soll dies bis zum Jahr 2025 nur noch in Ausnahmefällen erlaubt sein, wobei Eigentümer mit wenigen und kleinen Wohngebäuden auch künftig noch die Möglichkeit für eine Umwandlung ohne Genehmigung haben sollen. Kommunen erhalten durch das Gesetz auch mehr Flexibilität bei der Ausweisung von Bauland am Ortsrand sowie ein ausgeweitetes Vorkaufsrecht für Grundstücke. Die deutsche Immobilienwirtschaft kritisierte, dass mit dem Gesetz nur neue Regulierungen eingeführt würden.
- Die Bundesagentur für Arbeit erwartet, dass sie im laufenden Jahr einen Zuschuss des Bundes von rund 17 Milliarden Euro benötigen wird, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet. Ursprünglich hatte die Behörde nur einen Zuschuss von 3,3 Milliarden Euro eingeplant.
- Die Lagerbestände im US-Großhandel sind im März nach endgültigen Anaben um 1,3 Prozent gestiegen. Vorläufig war ein Anstieg um 1,4 Prozent gemeldet worden, nach einem Plus von 0,6 Prozent im Vormonat.
- In den USA sind im April außerhalb der Landwirtschaft 266.000 neue Stellen geschaffen worden, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag mit. Analysten hatten hingegen mit einem deutlich stärkeren Zuwachs von im Schnitt einer Mio. Jobs gerechnet. Die Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent. Ökonomen hatten hingegen ein Minus von 0,1 Prozent erwartet.
- In den USA bleibt die Arbeitslosigkeit immer noch wesentlich höher als vor der Corona-Krise. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im April gegenüber dem Vormonat um 0,1 auf 6,1 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 5,8 Prozent gerechnet. Das Ministerium gibt an, dass derzeit rund 9,8 Mio. Menschen ohne Job sind.
- Die US-Notenbank hat vor einem Übermut an den Börsen gewarnt. Die aktuelle Lage sei zwar unterm Strich besser als noch vor einem Jahr zu Beginn der Corona-Krise befürchtet. In ihrem halbjährlichen Bericht zur Finanzstabilität weist die Fed aber darauf hin, dass die Aussicht auf eine deutliche Wirtschaftserholung die Anleger auch risikofreudiger macht. „Die Investoren sind überschwänglich und erwarten einen starken Aufschwung", erklärte Fed-Gouverneurin Lael Brainard. „Daher ist es wichtig, die Risiken für das System genau zu beobachten und sicherzustellen, dass das Finanzsystem widerstandsfähig ist."
- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht angesichts der sinkenden Corona-Infektionszahlen eine Entspannung. „Die dritte Welle scheint gebrochen", sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Wegen des umsichtigen Verhaltens der Bürgerinnen und Bürger und der Wirkung der Bundesnotbremse sänken die Infektionszahlen. Aber sie befänden sich noch immer auf hohem Niveau. Nun müsse der Abwärtstrend verstetigt und ein Wiederanstieg der Zahlen verhindert werden. „Das geht aber nicht mit vorschnellen Lockerungen. Zu viele öffnen gerade ziemlich viel bei relativ hoher Ausgangsinzidenz", sagte Spahn.
- Laut dem lettischen Notenbankchef Martins Kazaks könnte die Europäische Notenbank das Tempo ihrer Corona-Wertpapierkäufe bald verlangsamen. Eine solche Entscheidung sei auf der nächsten Sitzung des geldpolitischen Rats im Juni möglich, so Kazaks. "Wenn die Finanzierungsbedingungen günstig bleiben, können wir im Juni entscheiden, weniger zu kaufen", sagte das Ratsmitglied zu Bloomberg in einem am Freitag veröffentlichten Interview. Im Anleihenkaufprogramm PEPP sei die Flexibilität eingebaut.
- Die Auftragsbücher der deutschen Industrie füllen sich weiter. Nach jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts betrug das Orderplus zuletzt 3 Prozent binnen Monatsfrist. Nachdem im vergangenen Jahr vor allem das Auslandsgeschäft boomte, zieht nun auch die Inlandsnachfrage kräftig an. Die Volkswirte der Commerzbank haben ihre 2021-Wachstumsprognose für Deutschland nun von 3,5 auf 4,0 Prozent angehoben. „Der Hochpunkt der Pandemie scheint hinter uns zu liegen,“ sagt Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. „Ich erwarte einen Post-Corona-Boom“. Dafür spreche auch, dass die privaten Haushalte einen Teil des Konsums nachholen werden, auf den sie während der Pandemie notgedrungen verzichten mussten. Sorgen bereitet die Lücke zwischen Auftragsboom und Produktionsstagnation. „Die Produktion liegt mittlerweile 9 Prozent unter dem, was die Auftragseingänge nahelegen“, rechnet Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank, vor. „Eine solche Diskrepanz zwischen Produktion auf Auftragseingängen ist selten.“
- Ab nächster Woche sollen Lockerungen für Geimpfte gelten. Dabei sind in Deutschland bislang mehrheitlich ältere Menschen geimpft – und die sind besonders konsumstark, wie eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Könnten die über 65-Jährigen wieder so einkaufen und verreisen wie vor der Krise, wäre mit einem monatlichen Konsumimpuls von rund 4 Mrd. Euro zu rechnen, so das IW.
- Nach den Allzeithochs, die keine Fortsetzung finden, legen die Aktienmärkte zunächst eine Denkpause ein, sagt Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Dafür sprächen nicht zuletzt die Testballons, wie die Märkte auf weniger üppige Geldpolitik reagieren. „Für den Fall, dass die Fed von Licht- auf Schallgeschwindigkeit umschaltet - was dann immer noch großzügig wäre - sollen die Börsen nicht geschockt sein, um übertriebene finanzschädliche Reaktionen wie 2013 anlässlich der Tapering-Diskussion zu vermeiden“.
- Die steigende Impfquote werde in absehbarer Zeit Lockerungen mit sich bringen, sagt Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts. Bei einer hohen Impfquote werde es zwar immer noch Infektionen geben, allerdings keine Wellen mehr. „Dann haben wir die Pandemie unter Kontrolle.“ Schwere Verläufe könnten ebenso verhindert werden. Die WHO nennt eine Impfquote von 80 Prozent als Zielmarke. In Deutschland haben bisher 31,5 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei einer Pressekonferenz mitteilte. Den vollen Impfschutz erhielten bislang 8,8 Prozent der Bevölkerung.
- Die Kommunen investieren nach einer Befragung des Deutschen Instituts für Urbanistik im Auftrag der Förderbank KfW so viel wie nie. Demnach planen Städte, Gemeinden und Landkreise mit einem Investitionshöchststand von 39,2 Mrd. Euro in 2021. Gleichzeitig ist der Investitionsrückstau im Jahr 2020 um 2 Mrd. auf 149 Mrd. Euro gestiegen.
- Die französische Industrie hat ihre Produktion im März gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent erhöht, wie das Statistikamt Insee am Freitag mitteilte. Der Anstieg folgt auf einen deutlichen Rückgang im Vormonat.
- Die Produktionserwartungen der deutschen Industrie haben sich verbessert. Der entsprechende Indikator des ifo Instituts stieg im April auf 33,1 Punkte, nach 30,2 im März. Dies ist der höchste Stand seit 1991. „Die Auftragsbücher füllen sich, und es gibt immer noch Nachholbedarf nach dem Krisenjahr“, sagt ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Nahezu alle Branchen kündigen Produktionssteigerungen an. „Insbesondere die Elektronindustrie und die Automobilbranche wollen ihre Produktion stark ausweiten“, ergänzt Wohlrabe.
- Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller rechnet nach den geplanten Erleichterungen für vollständig Geimpfte mit einer komplizierten Situation. „Das wird verdammt schwer, es zu kontrollieren“, sagte er im Deutschlandfunk. „Aber was heißt das im Umkehrschluss: Ich dürfte diese Grundrechte nicht zurückgeben, nur weil es schwer ist, es auch durchzusetzen und zu kontrollieren? Ich glaube, das kann kein Weg sein.“ Viele Dinge blieben weiterhin nicht möglich.
- Nach offiziellen Angaben sind die Exporte Chinas im April im Jahresvergleich um 32,3 Prozent gewachsen. Experten hatten wegen der niedrigen Vergleichsbasis im Vorjahreszeitraum bereits mit einem hohen Plus von 24,1 Prozent gerechnet. Die Importe Chinas legten um 4,1 Prozent zu, auch wegen gestiegener Rohstoffpreise. Der Außenhandel insgesamt verbuchte im April einen Zuwachs um 37 Prozent. Der Handelsüberschuss betrug 42,9 Mrd. Dollar. Die chinesischen Importe aus Deutschland legten im April um 37,6 Prozent zu, wie der Zoll ein Peking weiter berichtete. Chinas Ausfuhren nach Deutschland kletterten um 25,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
- Im März sind die Exporte in Deutschland gegenüber Februar kalender- und saisonbereinigt um 1,2 Prozent und die Importe um 6,5 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Dabei lagen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 0,9 Prozent unter und die Importe um 6,7 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.
- Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im März saison- und kalenderbereinigt 2,5 Prozent höher als im Vormonat Februar. Im Vorjahresvergleich fiel die Produktion im März kalenderbereinigt um 5,1 Prozent höher aus. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, lag die Erzeugung im März saison- und kalenderbereinigt noch immer um 4,3 Prozent niedriger.
- Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut per Freitagmorgen fast 18.500 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Das sind gut 5.800 weniger als eine Woche zuvor. Die 7-Tage-Inzidenz sank im Vergleich zum Vortag von 129,1 auf 125,7. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 lag bei 284.
- Frankreich blockiert laut einem Bericht der "Welt" eine Bestellung der EU-Kommission von bis zu 1,8 Mrd. Impfdosen von BioNTech/Pfizer. Über die Motive in Paris werde spekuliert. Offenbar gehe es darum, Produktionskapazitäten für den BioNTech-Impfstoff nach Frankreich zu holen. Die Mitgliedsstaaten befürchten laut der „Welt“ nun, die EU könne mit ihrer Bestellung zu spät kommen und einen Teil des Kontingents verlieren.
- Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert angesichts sinkender Corona-Inzidenzzahlen und einer steigenden Zahl an Geimpften die Wiedereröffnung aller Geschäfte. Es gebe keinen Grund mehr für weitere Einschränkungen oder Schließungen im Einzelhandel, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. In Gebieten mit einer Inzidenz unter 100 müsse zudem die Testpflicht vor dem Einkauf entfallen.
- Die Europäische Union hat in Aussicht gestellt, Medikamente zur Behandlung von Covid-19 schneller zuzulassen. Auch eine gemeinsame Beschaffung hat für Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides Priorität.
Dividendenabschläge
- Deutsche Post (€1,35 je Aktie)
- HeidelbergCement (€2,20 je Aktie)
- Hochtief (€3,93 je Aktie)
- Talanx (€1,50 je Aktie)
- JOST Werke (€1,00 je Aktie)=
- alstria office REIT (€0,53 je Aktie)
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