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07:00 Uhr, 15.11.2023

Siemens Energy rechnet zwei weitere Jahre mit Verlusten im Windgeschäft

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FRANKFURT (Dow Jones) - Siemens Energy rechnet noch für mindestens zwei weitere Jahre mit Verlusten im Windgeschäft. Der Breakeven bei Siemens Gamesa werde für das Geschäftsjahr 2026 erwartet, im gerade begonnenen Geschäftsjahr sei mit weiteren 2 Milliarden Euro Verlust zu rechnen, teilte der Energietechnikkonzern zur Vorlage seiner Jahresbilanz 2023 mit.

Trotzdem plant Siemens Energy im Konzern für das laufende Jahr mit einem Überschuss von rund 1 Milliarde Euro. Darin sind allerdings Mittelzuflüsse zwischen 2,5 und 3 Milliarden Euro aus Veräußerungen und beschleunigtem Portfolioumbau enthalten. So erlöst Siemens Energy aktuell bereits 2,1 Milliarden Euro durch den Verkauf eines großen Aneils an Siemens India an die ehemalige Konzernmutter.

Im vergangenen Jahr führten unter anderem Qualitätsprobleme bei Onshore-Windanlagen, gestiegenen Kosten und Anlaufproblemen für eine neue Offshore-Turbine von Siemens Gamesa den gesamten Konzern tief in die roten Zahlen. Netto stand ein Fehlbetrag von knapp 4,6 (Vorjahr: 0,7) Milliarden Euro zu Buche. Der Erfolg der übrigen Geschäftsbereiche, die 70 Prozent des Jahresumsatzes von Siemens Energy ausmachen, seien durch die Probleme im Windgeschäft überschattet worden, heißt es in der Mitteilung.

Immerhin gab es zuletzt keine weiteren Rückstellungen im Windgeschäft. Die technische Analyse der Qualitätsprobleme bei zwei Onshore-Anlagen sei nahezu abgeschlossen, es hätten sich keine weiteren Probleme gezeigt. Um Siemens Gamesa wieder profitabel zu machen, werde der Umfang der Geschäftsaktivitäten überprüft. Details sollen beim Kapitalmarkttag am 21. November genannt werden.

Insgesamt verzeichnet Siemens Energy starke Nachfrage. Das Neugeschäft stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr vergleichbar um gut ein Drittel auf 50,4 Milliarden Euro, der Konzern sitzt auf einem Auftragspolster von 112 Milliarden Euro. Der Bund stellt eine Bürgschaft von 7,5 Milliarden Euro, damit Großprojekte auch realisiert werden können.

Für das neue Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einem erheblichen Rückgang des Wachstumstempos im Segment Gasturbinen. Im Konzern wird das vergleichbare Umsatzwachstum deshalb noch bei 3 bis 7 Prozent liegen - nach einem Plus von 9,9 Prozent im abgelaufenen Jahr. Die bereinigte operative Marge erwartet Siemens Energy zwischen minus 2 und plus 1 Prozent nach minus 8,9 Prozent im vergangenen Jahr.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/cbr

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