Kommentar
17:45 Uhr, 04.03.2021

Produktivität der US-Wirtschaft sinkt weniger als erwartet - USA heben Zölle auf UK-Importe auf - Deutschland: Lockerungen in Sicht

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Euro-Einzelhändler büßen mehr Umsatz ein als angenommen
  • Bund/Länder: Einigung auf Stufenplan für Corona-Lockerungen
  • EU will Schuldenregeln auch 2022 aussetzen
  • Tschechien: Rekordzahl an Covid-19-Patienten
  • Ständige Impfkommission empfiehlt AstraZeneca auch für Menschen ab 65
  • Siemens Energy ersetzt Beiersdorf im DAX
  • Lufthansa meldet Rekordverlust für 2020
  • Gewinneinbruch bei Knorr-Bremse

Markt

  • Die Sorge um steigende Renditen bei Anleihen hat die Aktienmärkte weiter voll im Griff. Nachdem am Mittwoch vor allem Aktien an der US-Technologiebörse Nasdaq von den steigenden Anleiherenditen stark belastet wurden, kommt es am Donnerstag im frühen Handel an der Wall Street zu einer Erholung. Der DAX konnte unterdessen zwischenzeitliche Kursverluste am Nachmittag deutlich eingrenzen und beendete den Handel mit einem Minus von 0,17 Prozent bei 14.056,34 Punkten. Der Kampf zwischen Bullen und Bären geht vorerst weiter. Anleihen werden bei steigenden Zinsen zu einer Alternative für Anleger. An diesem Donnerstag tendierte die Rendite der zehnjährigen US-Staatspapiere teils wieder in Richtung von 1,5 Prozent. Am Abend könnte sich in einer Rede ab 18.05 Uhr auch der Präsident der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, zu den steigenden Renditen äußern. Ein schneller Anstieg der Renditen könnte die wirtschaftliche Aktivität dämpfen, befürchtet man an den Märkten. Zur zurückhaltenden Stimmung an den Aktienmärkten tragen auch schwache Konjunkturdaten bei. Die Einzelhändler im Euroraum haben zum Jahresanfang unerwartet viel Umsatz eingebüßt. Am deutschen Aktienmarkt bestimmt daneben die Berichtssaison das Geschehen mit Zahlen des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA, des Immobilienkonzerns Vonovia und des Konsumgüterherstellers Henkel aus dem DAX.

Chartanalysen und Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Autobauer Daimler hat den Großhandelsabsatz bei Mercedes-Pkw im Februar um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 143.195 Fahrzeuge gesteigert. Der Großhandelsabsatz der Marke Smart stieg um 22,3 Prozent auf 2.933 Fahrzeuge. Der Großhandelsabsatz bei Mercedes-Vans sank um 7,6 Prozent auf 26.800 Fahrzeuge.
  • Der Musikdienst Tidal von Rapstar Jay-Z wurde mehrheitlich von der Bezahlfirma Square des Twitter-Chefs Jack Dorsey übernommen. Kaufpreis: 297 Mio. Dollar. Jay-Z soll als Teil des Deals in den Verwaltungsrat von Square einziehen, wie der Bezahldienst am Donnerstag mitteilte.
  • Der Tübinger Impfstoffhersteller CureVac hat mit dem Pharmakonzern Novartis eine Produktionsvereinbarung unterzeichnet. Dabei soll Novartis die mRNA und den Wirkstoff für den Corona-Impfstoffkandidaten CVnCoV von CureVac herstellen. Ende Januar hatte Novartis bereits mit der Mainzer BioNTech eine ähnliche Vereinbarung getroffen.
  • Amgen verstärkt sich mit einer Übernahme im Biotechsektor. Der US-Pharmakonzern kauft die Five Prime Therapeutics Inc. für 38 Dollar je Aktie in bar. Der Preis liegt 79 Prozent über dem Schlusskurs der Aktie vom Mittwoch. Five Prime Therapeutics werde dadurch mit 1,9 Mrd. Dollar bewertet. Abgeschlossen werden soll der Deal im zweiten Quartal.
  • Nach Verfahren in der EU hat auch die britische Wettbewerbsbehörde eine Untersuchung zum App Store von Apple eingeleitet. Dabei solle geprüft werden, ob Apple eine dominierende Marktstellung beim App-Vertrieb auf seinen Geräten habe und diese für unfairen Wettbewerb mit anderen Entwicklern missbrauche, teilte die Competition und Markets Authority (CMA) mit. Die Untersuchung sei auf Basis eigener Ermittlungen sowie Beschwerden von Ermittlern eingeleitet worden.
  • In den USA lag die Zahl der Aufträge für die schwerste LKW-Klasse, die sog. Class 8-Trucks, im Februar 212 Prozent über dem Vorjahreswert, wie ACT Research meldete. Verantwortlich für den massiven Anstieg seien unter anderem der „heiß brennende" Immobilienmarkt und eine Beschleunigung im industriellen Sektor. Hersteller seien kaum noch in der Lage die Nachfrage zu bedienen.
  • Steve Huffman, CEO des Forenbetreibers Reddit, hat sich in einem Interview mit "Axios on HBO" zur WallStreetBets-Bewegung geäußert und dabei lobende Worte für das Unterforum von Reddit gefunden. Seine Plattform habe Kleinanlegern eine Möglichkeit geben können, sich zum konzertierten Aktienkauf zu verabreden. Er sei "stolz auf WallStreetBets", betonte er im Interview.
    Die indische Walmart-Tochter Flipkart prüft laut Medien einen Börsengang in den USA. Erwogen werde eine Fusion der im Onlinehandel tätigen Gesellschaft mit einer SPAC (Special Purpose Acquisition Company), berichtete Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Flipkart strebe eine Bewertung von 35 Mrd. Dollar an. Walmart hat sich 2018 mit 77 % an Flipkart beteiligt.
  • Die Lufthansa hat wegen der Corona-Krise im vergangenen Jahr einen Rekordverlust angehäuft. Unter dem Strich stand ein Minus von 6,7 Mrd. Euro nach einem Gewinn von 1,2 Mrd. Euro ein Jahr zuvor, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz brach infolge des pandemiebedingten Geschäftseinbruchs um 63 Prozent auf 13,6 Mrd. Euro ein. Vorstandschef Carsten Spohr schaut auch nicht wirklich optimistisch auf das laufende Jahr. Das Flugangebot dürfte lediglich 40 bis 50 Prozent des Niveaus aus dem Vorkrisenjahr 2019 erreichen. Zuvor hatte er noch bis zu 60 Prozent für möglich gehalten. Für 2021 geht Spohr aber davon aus, dass der operative Verlust geringer ausfällt und die Lufthansa trotz der weiterhin schwierigen Lage die gewährten Staatshilfen von insgesamt 9 Mrd. Euro nicht komplett anzapfen muss.
  • Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA profitierte im vergangenen Jahr von einem starken Laborgeschäft - auch im Zusammenhang mit Covid-19. „Das Jahr 2020 war geprägt von beispiellosen Turbulenzen", sagte der scheidende Konzernchef Stefan Oschmann laut Mitteilung am Donnerstag. „Wir haben aber auch unter Pandemiebedingungen unsere Strategie konsequent weiter umgesetzt und ein wirklich hervorragendes Geschäftsergebnis erzielt.“ So stiegen die Umsätze um 8,6 Prozent auf 17,5 Mrd. Euro, wobei zum Wachstum im Schlussquartal alle Geschäftsbereiche beitrugen. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) konnte um 18,6 Prozent auf 5,2 Mrd. Euro gesteigert werden. Nach Steuern stieg der Gewinn um gut die Hälfte auf fast 2 Mrd. Euro. Die Aktionäre sollen eine auf 1,40 (Vorjahr: 1,30) Euro erhöhte Dividende erhalten.
  • Siemens Energy rückt in die erste Börsenliga auf. Das entschied am Vorabend der Börsenbetreiber Deutsche Börse. Das im letzten Jahr von Siemens abgespaltene Energietechnik-Unternehmen ersetzt im Leitindex DAX den Hamburger Konsumgüter- und Kosmetikhersteller Beiersdorf. Die Umsetzung der Änderungen erfolgt zum 22. März. Zuletzt war der Börsenindex im Sommer neu sortiert worden. Chancen auf den DAX-Aufstieg hatte auch Hellofresh (Marktkapitalisierung und Börsenumsatz höher als bei Siemens Energy). Doch der Kochboxen-Lieferant ist an einer neuen Börsenregel gescheitert. Demnach müssen Unternehmen, die in den DAX aufsteigen wollen, schon seit Dezember für die beiden zurückliegenden Jahre einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen nachweisen. Hellofresh hat schwarze Zahlen zwar im März vorgelegt, doch für die Deutsche Börse dürfte der Februar Grundlage ihrer Überprüfungen gewesen sein.
  • Vonovia, Deutschlands größter Immobilienkonzern, spürte 2020 wenig bis gar nichts von der CoronaKrise. Zudem profitierte das Unternehmen von seinem Zukauf der schwedischen Hembla sowie Neubauten. „2020 war für uns wirtschaftlich ein stabiles Jahr", sagte Unternehmenschef Rolf Buch am Donnerstag. Investoren würden dies oft „langweilige Stabilität" nennen. „Aber natürlich hat Corona auch bei uns im Unternehmen vieles verändert und viel Flexibilität und Umdenken erfordert." 2020 legte der operative Gewinn (FFO) im Jahresvergleich um 10,6 Prozent auf 1,35 Mrd. Euro zu. Vom Gewinnzuwachs sollen auch die Aktionäre profitieren, die für 2020 wie geplant eine Dividende in Höhe von 1,69 Euro je Aktie bekommen sollen. Das wären 0,12 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Die Ziele für das laufende Jahr bestätigte Vonovia.
  • Der Konsumgüterhersteller Henkel hat 2020 Einbußen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verzeichnet. Der Umsatz fiel organisch, also währungs- und portfoliobereinigt, um 0,7 Prozent auf 19,3 Mrd. Euro. Das bereinigte Ebit sank 2020 um knapp 20 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie fiel um gut ein Fünftel. Im laufenden Jahr sollen die Erlöse organisch um zwei bis fünf Prozent zulegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll sich von 13,4 Prozent auf 13,5 bis 14,5 Prozent verbessern. Auch beim Gewinn zeigt sich der Hersteller zuversichtlicher. Da bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie soll von 4,26 Euro um fünf bis 15 Prozent zulegen.
  • Der Energiekonzern Uniper hat 2020 sein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern um rund 16 Prozent auf 998 Mio. Euro steigern können. Damit erreichten die Rheinländer das obere Ende der von 800 Mio. bis 1 Mrd. Euro ausgegebenen Zielspanne. Das bereinigte Nettoergebnis kletterte um gut ein Viertel auf 774 Mio. Euro. Hier hatte der Kraftwerksbetreiber zwischen 600 und 800 Mio. angepeilt. Für das begonnene Geschäftsjahr visieren die Düsseldorfer aber weniger Gewinn an. Die Dividende will Uniper auf 1,37 Euro je Aktie festlegen.
  • Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler will im laufenden Jahr beim Umsatz bereinigt um Währungseffekte um mehr als sieben Prozent zulegen. „Der untere Grenzwert basiert auf einer konservativen Markteinschätzung für das globale Wachstum der Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen." Bei der Marge basierend auf dem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern werde ein Wert von sechs bis acht Prozent erwartet. Für 2020 will der Konzern trotz Gewinneinbruchs eine Dividende von 24 Cent je Stammaktie und 25 Cent je Vorzugsaktie auszahlen.
  • Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hofft wieder auf bessere Geschäfte. Vorstandssprecher Rainer Beaujean rechnet im laufenden Jahr mit einer schnellen Erholung des Werbemarkts ab dem zweiten Quartal. So soll der Umsatz 2021 zwischen zwei und sieben Prozent auf 4,15 bis 4,35 Mrd. Euro und der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 720 bis 780 (2020: 706) Mio. Euro steigen. Als Dividende für 2020 schlug der Vorstand 49 Cent je Anteil vor.
  • Knorr-Bremse hat im vergangenen Jahr 11 Prozent weniger Umsatz erreicht (6,2 Mrd. Euro). Das war nach Unternehmensangaben im Rahmen der Erwartungen. Wie der Bahn- und Lkw-Zulieferer weiter mitteilte, sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 17 Prozent auf 1,11 Mrd. Euro. Der neue Vorstandschef Jan Mrosik sagte, der Auftragsbestand bewege sich auf Rekordniveau, das stimme zuversichtlich. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr auf 6,5 und 6,9 Mrd. Euro zulegen. Zudem rechnet Knorr-Bremse mit einer Ebitda-Marge von 17,5 bis 19 Prozent.
  • Der Maschinen- und Anlagenbauer GEA erwartet perspektivisch eine höhere Profitabilität zu. Die Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Restrukturierungsaufwand werde mittelfristig auf 12,5 bis 13,5 Prozent steigen nach bisher für 2022 erwarteten 11,5 bis 13,5 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. 2020 blieben 11,5 Prozent des Umsatzes als operatives Ergebnis hängen, nach knapp 10 Prozent ein Jahr zuvor.

Politik & Konjunktur

  • Angesichts des aktuellen Halbleiter-Mangels strebt die EU an, bis 2030 rund 20 Prozent der weltweiten Chip-Produktion in Europa zu beherbergen.
  • Kreisen zufolge hat sich die OPEC+ auf eine unveränderte Öl-Fördermenge im April geeinigt.
  • Die US-Industrie hat im Januar im Vergleich zum Vormonat 2,6 Prozent mehr neue Aufträge reingeholt. Erwartet wurde hier vom Markt ein Plus von 2,1 Prozent nach einem Monatszuwachs von 1,6 Prozent im Dezember 2020.
    In den USA sind in Woche bis zum 27. Februar 745.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Das sind 9.000 Anträge mehr als in der Woche zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit 750.000 Anträgen gerechnet. Der Wert der Vorwoche wurde leicht nach oben korrigiert. Laut Ministerium nehmen derzeit knapp 4,3 Mio. Personen Arbeitslosenhilfe in Anspruch. Vor einem Jahr betrug die Zahl 1,7 Mio.
  • Die Produktivität der US-Wirtschaft (Verhältnis von Produktion und Arbeitszeit) ist im vierten Quartal 2020 auf das Jahr hochgerechnet um 4,2 Prozent gesunken, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Analysten hatten einen deutlicheren Rückgang erwartet, nachdem in der Erstschätzung ein Rückgang von 4,7 Prozent ausgewiesen worden war. Im dritten Quartal war die Produktivität noch um 4,4 Prozent gestiegen. Die Lohnstückkosten stiegen im vierten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 6,0 Prozent, nachdem zunächst ein Anstieg von 6,8 Prozent ermittelt worden war. Im dritten Quartal waren sie noch um 9,6 Prozent gefallen.
  • Die USA haben Strafzölle auf britische Importe, etwa auf schottischen Whisky, Strickwaren sowie Käse- und Schweinefleischprodukte für vier Monate aufgehoben, wie Washington und London in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten. Währenddessen soll eine dauerhafte Lösung gefunden werden. Der britische Premierminister Boris Johnson betonte am Donnerstag, die „fantastischen Neuigkeiten" kämen zahlreichen britischen Unternehmen zugute. Die USA hatten die Strafzölle auf EU-Produkte wegen unerlaubter Subventionen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus erhoben. UK war damals noch Mitglied der EU.
  • Laut aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts liegt die Inzidenz in 350 von 400 erfassten Landkreisen unter 100. Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten hatten gestern beschlossen, dass ab diesem Wert gewisse Lockerungen getätigt werden können. Einzelhandel oder Museen könnten demnach Termine zum Einkauf oder Besuch vergeben. Für gut 150 Kreise und kreisfreie Städte gab das RKI am Donnerstag eine 7-Tage-Inzidenz von unter 50 an, rund 50 Kreise lagen sogar unter der Schwelle von 35.
  • Nach dem Austritt der ungarischen Partei Fidesz aus der europäischen EVP-Fraktion will Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban die rechten Kräfte in Europa vereinen. Die EVP sei endgültig zu einem Anhängsel der europäischen Linken geworden. Die neue Rechte werde allen Europäern eine Heimat bieten, die Nationen nicht als Teil der Vergangenheit, sondern als Teil der Zukunft betrachten.
  • Die Ständige Impfkommission Stiko hat den Einsatz des Corona-Vakzine von AstraZeneca auch für Personen, die älter als 65 Jahre alt sind, empfohlen. Das teilte das Gesundheitsministerium mit. „Das ist eine gute Nachricht für alle Älteren, die auf eine Impfung warten. Sie können schneller geimpft werden“, sagte Minister Jens Spahn.
  • Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat ein schnelles Prüfverfahren für den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V gestartet. Die Entscheidung basiere auf Ergebnissen von Laborversuchen und klinischen Studien bei Erwachsenen, wie die EMA am Donnerstag mitteilte. Nach den Studien rege Sputnik V die Bildung von Antikörpern gegen das Virus an und könne beim Schutz vor Covid-19 helfen.
  • Die Opposition kritisiert die Lockerungspläne von Bund und Ländern. FDP-Vize Wolfgang Kubicki warf der Bundesregierung sogar vor, mit Fehlern im Corona-Krisenmanagement auch das internationale Ansehen Deutschlands zu beschädigen. „Kein vernünftiges Schnelltestmanagement, kein Impfmanagement, keine Alternative zur einfältigen Schließung ganzer Branchen und das nach über einem Jahr Pandemie. Mit dieser Politik schadet diese Bundesregierung dem Ansehen Deutschlands in der Welt massiv“, sagte Kubicki der „Rheinischen Post“. „Es ist ein Teufelskreis: Je länger dieser Lockdown anhält, umso deutlicher wird die Unfähigkeit dieser Regierung. Zugleich verlängert diese Unfähigkeit den Lockdown“, sagte der Bundestagsvizepräsident weiter.
  • Die Einzelhändler im Euroraum haben zum Jahresanfang unerwartet viel Umsatz eingebüßt. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, ging der Umsatz im Januar im Vergleich zum Vormonat um 5,9 Prozent zurück. Experten hatten mit einem Minus von 1,1 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Januar 2020 lag das Minus bei fast 6,5 Prozent.
  • Die Mobilität in Deutschland hat sich in der zweiten Februarhälfte 2021 vom 15. bis 26. Februar stark dem Vorkrisenniveau angenähert. Während die Mobilität der Bevölkerung in den ersten beiden Februarwochen noch 19 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2019 lag, stieg sie in den Folgewochen deutlich: In der 7. Kalenderwoche (15. bis 21. Februar) lag sie nur noch 11 Prozent und an den ersten fünf Tagen der 8. Kalenderwoche (22. bis 26. Februar) nur noch 4 Prozent unter den Referenzwerten des Februars 2019, wie aus einer Sonderauswertung experimenteller Daten hervorgeht, mit denen das Statistische Bundesamt Mobilitätsveränderungen in der Corona-Pandemie abbildet.
  • Das asiatische Freihandelsabkommen RCEP von 14 Staaten und China setzt die EU und die USA unter Zugzwang. „Die EU sollte ihre handelspolitischen Beziehungen zu den asiatischen Partnern verstärken“, schreiben die ifo-Autorinnen Feodora Teti und Hannah-Maria Hildenbrand. „Zwar hat die EU mit Japan, Südkorea und Singapur bereits Handelsabkommen abgeschlossen, die Verhandlungen der EU mit Australien und Neuseeland oder mit den zehn ASEAN-Staaten gehen aber nur langsam voran. Auch hat die EU sich Ende 2020 mit China grundsätzlich auf ein Investitionsabkommen geeinigt, ein Handelsabkommen ist aktuell jedoch ein Wunsch in weiter Ferne.“
  • Der chinesische Präsident Xi Jinping soll die USA in Gesprächen mit Vertrauten als „die größte Bedrohung für die Entwicklung und Sicherheit (Chinas) und „die größte Quelle von Chaos in der Welt" bezeichnet haben. US-Präsident joe Biden hat China seinerseits gestern als größte Herausforderung für die Freie Welt tituliert.
  • Bund und Länder haben sich am Mittwochabend auf einen Stufenplan zum Ausstieg aus dem Corona-Shutdown verständigt. Grundsätzlich soll der Shutdown bis 28. März verlängert werden, jedoch mit Öffnungsmöglichkeiten je nach Infektionslage. Es gebe ein fünfstufiges Konzept mit eingebauter Notbremse, sollten die Corona-Fälle wieder dramatisch zunehmen, sagte Kanzlerin Angela Merkel. Das Handwerk und die Reisebranche kritisierten die beschlossenen Lockerungen als nicht ausreichend. „Die Beschlüsse bringen für viele unserer von Schließungen betroffenen Betriebe nicht die erhoffte Öffnungsoption schon in nächster Zeit“, erklärte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, am Donnerstag. DRV-Präsident Norbert Fiebig sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, es sei „inakzeptabel, dass wir aufgrund des Fehlens von Tests und des viel zu langsamen Impfprozesses gezwungen werden, weitere Monate im Lockdown zu verharren“. Fiebig forderte die Politik auf, ihre Appelle zum Reiseverzicht zu beenden.
  • Wegen der Corona-Wirtschaftskrise erwägt die EU-Kommission, die europäischen Schulden- und Defizitregeln auch im Jahr 2022 auszusetzen. Die Rückkehr zu den Regeln sollte sich an der wirtschaftlichen Erholung im Vergleich zu 2019 orientieren, erklärte die Kommission. „Die derzeitigen vorläufigen Indikatoren legen nahe, die allgemeine Ausweichklausel auch 2022 angewendet werden und 2023 zurückgenommen werden sollte.“
  • China plant eine starke Erhöhung seiner Verteidigungsausgaben. Wegen der Spannungen mit den USA, Indien, Taiwan und im Südchinesischen Meer erwarten chinesische Experten laut Staatsmedien einen Zuwachs von rund sieben Prozent. Der neue Militäretat wird am Freitag zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses vorgelegt.
  • Die Krankenhäuser in Tschechien haben eine Rekordzahl an Covid-19-Patienten gemeldet. Insgesamt werden derzeit rund 8.200 Menschen stationär behandelt - der höchste Wert seit Beginn der Pandemie, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Darunter waren über 1.660 besonders schwere Fälle, die künstlich beamtet werden müssen.

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