Kommentar
11:47 Uhr, 10.06.2011

Siemens – der Gigant färbt sich grün

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe PLUS auf Sieme
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Im DAX scheint mittlerweile der Gigantismus ausgebrochen zu sein. Nach dem gelben Riesen der Post und dem rosa Pendant dazu der Telekom schickt sich nun mit Siemens ein weiteres Unternehmen an, zum „grünen Riesen“ aufzusteigen. Dazu bringen die Münchner laut Vorstandschef Peter Löscher schon die nötigen technischen Voraussetzungen mit. Schließlich gehört man laut „Wirtschaftsblatt.at“ „zu den führenden Unternehmen bei erneuerbaren Energien, sauberen Gaskraftwerken und der verlustarmen Übertragung von Strom über weite Entfernungen“. Der Konzern ist damit in der Lage, „Deutschland bei der Energiewende zu unterstützen“. Dabei müssen nicht nur „20 Gigawatt Leistung aus den heutigen Atomkraftwerken bis spätestens 2022 ersetzt werden“, sondern sind auch saubere Gas- und Dampf-Kraftwerke zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität notwendig, so der Firmenlenker weiter. Beispielsweise sei man schon die Nummer Eins bei Offshore-Windkraft und baue die größten Windparks der Welt, wobei man auch bei der Anbindung der Parks federführend sei. In den drei ersten Monaten des Jahres hätten die Aufträge aus der Energiesparte bereits um 51 Prozent zugenommen. Auf der anderen Seite muss man für den abrupten Ausstieg aus dem Joint Venture mit dem französischen Atomkonzern Areva eine Vertragsstrafe von fast 650 Mio. Euro zahlen, so „Wirtschaftsblatt.at“. Zudem stehe auch die geplante Atom-Partnerschaft mit dem russischen Unternehmen Rosatom auf der Kippe. Ebenfalls ins „grüne“ Bild passt der gerade erst erhaltene Auftrag für eine Photovoltaik-Freiflächenanlage in den USA im Bundesstaat New Jersey mit einer Leistung von drei Megawatt (MWp), so „Photovoltaik-guide.de“. Der Auftrag stellt das Einstiegsprojekt in diesem Sektor dar, dem nach Aussage von Martin Schulz, Vice President Photovoltaics der Siemens Division Renewable Energy „hoffentlich weitere Anlagen folgen werden“.

Aufträge hagelt es für den Technologiekonzern laut „Finanzwirtschafter.de“ aber auch in ganz traditionellen Bereichen. So erhielt man vor kurzem einen Großauftrag über 240 Züge von der russischen Eisenbahn RZB in einem Volumen von ca. zwei Mrd. Euro. Ein entsprechender Vorvertrag sei dazu bereits unterzeichnet worden. Da für die nächsten 30 Jahre sind in Russland weitere Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen in Höhe von 300 Mrd. Euro geplant sind, könnte Siemens auch daran weiter maßgeblich partizipieren.

Der von der Bundesregierung beschlossene Atomausstieg hat auch die Analystenkommentare zu der in den vergangenen Monaten eher seitwärts gelaufenen Aktie beflügelt. So blieb James Stettler von Unicredit laut „dpa-AFX“ bei seiner Kaufempfehlung für den DAX-Wert mit einem Kursziel von 115 Euro. Im Gegensatz zum Verbraucher, auf den höhere Stromkosten zukommen dürften, würde Siemens durch seine Bandbreite an energieeffizienten Lösungen von den anstehenden Veränderungen im Energiesektor profitieren, so sein Statement. Für Christel Monot von der UBS zählt die Aktie sogar „zu den größten Gewinnern im deutschen Leitindex“ und sei „ein aussichtsreiches Investment“ mit einer niedrigen Bewertung und attraktiven Marktchancen. Die Analystin setzt den Wert deshalb auf die „UBS Key Call List“ und bestätigt ihre „Buy“-Einschätzung mit einer Zielmarke von 120 Euro.

So interessant ein Direktinvestment bei dem Siemenspapier vor diesem Hintergrund auch sein könnte, so attraktiv stellt sich auch eine Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim derzeit für den etwas konservativeren Anleger dar, deren Basispreis mit 97 Euro zwar bereits etwas außer Reichweite geraten ist. Denn um bis zum Laufzeitende wieder mindestens dieses Niveau zu erreichen, müsste der Titel schon um rund sechs Prozent zulegen. Allerdings beträgt der Sicherheitspuffer bis zur Barriere von 77,50 Euro bei dem Zertifikat immerhin noch fast 15 Prozent. Sollte diese Marke während der gesamten Laufzeit bis Juni 2012 nicht berührt oder unterschritten werden, wäre auch der Wiederanstieg auf das Basispreisniveau hinfällig, um bei Fälligkeit den vollständigen Nennbetrag zurückzuerhalten. Auf der Renditeseite winkt dem Investor dafür ein stolzer Wert von 13,55 Prozent bzw. 12,94 Prozent p.a.

9,75 % p.a. Siemens 77,50 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ1V4F

Laufzeit:

22.06.2012

Preis: (07.06.2011)

Geld / Brief: 96,64 % / 96,84 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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