Kommentar
11:21 Uhr, 12.08.2010

Sie glauben an Analysten? – dann ran an die Best-Chance-Anleihe

Erwähnte Instrumente

  • Best Chance Anleihe
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Welcher Anleger wünscht sie sich nicht, die besten Chancen, wenn er ein Investment eingeht. Die Société Générale schickt sich mit ihrer neuen noch bis 31. August zeichenbaren Best-Chance-Anleihe an, genau diesen hohen Anspruch zu erfüllen. Dabei handelt es sich bei dem stolze sieben Jahre laufenden Papier wieder einmal um einen sogenannten Equity-Basket-Bond, der sich diesmal auf einen Korb aus insgesamt 14 internationalen, mit besonders vielen Kaufempfehlungen von Finanzanalysten bedachten Blue-Chip-Werten, darunter aus dem DAX auch die Münchener Rück und RWE, bezieht. Wie bei den noch vor einigen Jahren relativ zahlreich und in den unterschiedlichsten Spielarten aufgelegten Produkten dieses Typs, die wegen ihrer Komplexität und mangelnden Durchschaubarkeit nicht ganz zu Unrecht an den Pranger gestellt und häufig auch als „Lotterie"-Papiere bezeichnet wurden, genießt der Anleger auch hier den vollständigen Kapitalschutz zum Laufzeitende im September 2017. Das Aktienrisiko ist also nur auf die mögliche Renditechance begrenzt, wobei es bei der „französischen" Variante zu keinen Kuponzahlungen während der Laufzeit kommt, sondern erst bei Endfälligkeit final abgerechnet wird.

Dazu wird in einem ersten Schritt an jedem 31. August eines Jahres die Wertentwicklung der im Basket befindlichen Aktien gegenüber ihren Startniveaus festgehalten und daraus ein Mittelwert berechnet. Genaugenommen nimmt die Zahl der betrachteten Einzelwerte ab dem ersten Stichtag von Jahr zu Jahr um jeweils zwei ab, da bei jeder Feststellung die Performance der beiden aktuell stärksten Titel auch für die weiteren Bewertungstage „eingefroren" wird, was den Fixierungs-Prozess der Renditen von festgeschriebenen und frei beweglichen Aktien sukzessive einschränkt. Aus den bei Laufzeitende vorliegenden sieben Durchschnittswerten bildet die höchste einmal festgestellte Ausprägung schließlich die für die Endabrechnung maßgebliche Zertifikate-Performance. Sollte die höchste jährliche Wertentwicklung des Baskets dabei mindestens 135 Prozent betragen, kommt zusätzlich der „Chance"-Mechanismus ins Spiel. Denn ab dieser Marke erhält der Anleger automatisch am Laufzeitende eine Auszahlung von 160 Prozent des Nennbetrags, sofern es an den übrigen Stichtagen nicht zu einer noch höheren Performance gekommen ist, die dann natürlich stattdessen den Erfolg des Zertifikats bestimmen würde.

Der BörseGo Tipp:
Anhand von deren kurz gefasster Funktionsweise wird schnell klar, dass die Best-Chance-Anleihe eine Fülle von Rechenoperationen erfordert, will man dabei immer up-to-date bleiben und die Entwicklung des Baskets in etwa nachvollziehen. In jedem Fall sollte der sicherheitsorientierte Anleger bei diesem typischen Beimischungs-Papier neben dem übergestülpten „Bullenhorn" und dem frommen Glauben an die Prognosequalitäten von Analysten eine ganze Menge „Sitzfleisch" mitbringen, um die ganzen sieben Jahre über „am Ball" bleiben zu können bzw. möglichst nicht vorher aussteigen zu müssen, da sich das Ganze am Ende vielleicht doch für ihn auszahlen könnte. Positive zwischenzeitliche Jahresergebnisse könnten dazu bereits während der Laufzeit Aufschluss geben. Da hier der digitale Ausschluss-Charakter vieler Kupon-Varianten fehlt und die Performance jeweils über den gesamten Basket berechnet wird, könnten negative Ausreißer nach unten zumindest noch in den ersten Jahren wieder durch entsprechende Kursraketen ausgeglichen werden. Auf der anderen Seite führt die Durchschnittsbildung allerdings auch zu einem gewissen Glättungseffekt.:

Best-Chance-Anleihe
Emittent/WKN: Société Générale / SG0P91
Laufzeit: 07.09.2017
Preis: (in Zeichnung bis 31.08.2010) Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 3 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen: http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Armin Geier zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten