Sichern Sie sich den „Extra-Zins“!

Mittlerweile kennt sie fast jedes Kind die „Memories", jene relativ defensive Form von Express-Zertifikaten, bei denen sich der eingebaute „Erinnerungs-Mechanismus" automatisch frühere Kuponausfälle "merkt" und Express-Zahlungen an späteren Stichtagen nachholt, sofern der Basiswert dann mindestens auf Höhe der meist sehr moderat gewählten Barriere notiert. Im Extremfall genügt dabei sogar am Ende das einmalige Einhalten dieses Kriteriums, um sich neben der Rückzahlung des Nennbetrages auch noch die vollständige Renditeausbeute nachträglich zu sichern.

Allerdings gibt es Memory-Express-Zertifikate, die unter dieser Bezeichnung vor allem von der Société Générale angeboten werden, nicht erst seit dem vergangenen Jahr. So kann die HypoVereinsbank durchaus als Erfinder dieser Spezies betrachtet werden. Der Name hier - Zins-Express Extra-Zertifikat. Anleger können ganz aktuell mit Zeichnungsende am 19. März ein neues Papier mit dem besonderen „Extra" erwerben. Als Basiswerte fungieren dabei mit der Deutschen Telekom, der Commerzbank und der K+S-Aktie gleich drei DAX-Titel, was die Spekulation gegenüber dem üblichen Index-Produkten deutlich riskanter, dafür aber auch entsprechend attraktiver gestaltet. Denn der jährliche Kupon beläuft sich hier auf stolze 18 Prozent. Dafür müssen jedoch alle drei Aktien am jeweiligen Stichtag mindestens bei 70 Prozent des Emissionsniveaus schließen. Notiert das Trio gleichzeitig in Höhe des Startlevels, wird das Papier auch noch vorzeitig fällig gestellt. Sollte zumindest ein Wert seine Barriere unterschreiten, kommt das Memory-Prinzip zum Einsatz.

Dieses Prozedere wiederholt sich maximal dreimal, bevor es am vierten und letzten Bewertungstag zum finalen „Showdown" kommt. Hält die Kursschwelle dann stand und notiert keine Aktie darunter, erfolgt die Tilgung zum Nominal zuzüglich des aktuellen und allen bis dahin ausgefallenden Kupons. Sollte also beispielsweise noch kein Kupon ausgeschüttet worden sein, würden dem Anleger alle vier Exta-Zahlungen in Höhe von insgesamt 72 Prozent auf einmal erstattet. Auf der anderen Seite würde aber bereits ein Ausreißer unter das 70-Prozent-Niveau nur noch zu einer Rückzahlung entsprechend der tatsächlichen Wertentwicklung des „schlechtesten" Basiswertes führen. Das „Worst-of"-Prinzip erlebt hier somit eine Wiederauferstehung.

Der BörseGo Tipp: Die HVB-Express-Variante mit Memory-Effekt dürfte renditehungrige Investoren sicher ansprechen. Allerdings muss dabei die nicht allzu üppig ausgefallene Barriere in Verbindung mit dem Einzelaktienrisiko beachtet werden, was volatilere Werte wie die Commerzbank oder auch K+S ganz besonders auf den Prüfstand stellt.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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