"Sicherer Hafen" US-Dollar?
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Die vieldiskutierte Meinung, der Dollar wäre in Krisensituationen der "sichere Hafen" unter den Währungen, sei nicht gerechtfertigt auch wenn dies die Vergangenheit suggeriere. Das schreiben die Analysten der INVESCO Asset Management Deutschland GmbH, Frankfurt/M., in der Sonderausgabe ihrer Publikation "Market Update".
Auch wenn die Euro-Pessimisten die Kosovo Krise, in der der Euro vier Prozent an Wert verlor, als Beleg der These heranziehen würden, wäre dies nicht vergleichbar. Denn damals hätte es sich klar um einen asymmetrischen Schock gehandelt, der sich in erster Linie auf Europa ausgedehnt und dadurch die kurzfristige Flucht in den Dollar hervorgerufen habe, so die Analysten von INVESCO.
Und auch die Euro Optimisten könnten aus Krisenereignissen in der der Dollar verlor, wie beispielsweise in der Golfkrise - damals stieg der Euro um drei Prozent - nicht den Schluss ziehen, der Euro könne aus der heutigen Krisensituation profitieren.
Der INVESCO Studie zufolge könne die "Safe Haven" Eigenschaft keiner Währung automatisch zugeordnet werden, sondern sei ganz klar von der Natur des Konfliktes abhängig. Ein gut nachvollziehbares psychologisches Phänomen sei es, dass die Natur des Konfliktes bestimme welche Währung profitiere und welche nicht.
Empirische Untersuchungen untermauerten die Theorie, dass hohe Volatilität nicht immer gut für den Dollar sei und als Indikator für das Ausmaß der Unsicherheit herangezogen werden könne. Die Volatilität des S&P500 Index habe in der zweiten Hälfte der 90er Jahre eine negative Auswirkung auf den Dollar gehabt.
Fundamental und auch psychologisch betrachtet hänge alles von der Symmetrie bzw. Asymmetrie des Schocks ab. Die Anschläge von New York hätten einen symmetrischen Schock zufolge und es sei deshalb keine Flucht in den Euro erfolgt. Weder psychologische Phänomene noch fundamentale Gründe würden den Euro mittelfristig positiv beeinflussen.
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