Kommentar
17:10 Uhr, 04.07.2013

Short Variante mit „Relax“-Chance

Erwähnte Instrumente

  • Reverse Relax-Express-Zertifikat auf DAX
    Aktueller Kursstand:   (DZ BANK)
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Nach zahlreichen eher negativen Nachrichten ist die Unsicherheit an den Börsen förmlich greifbar. Da kann der DAX Geburtstag feiern wie er will. Anleger könnten sich vor diesem Hintergrund durchaus einmal einen Richtungswechsel überlegen. Das neue Reverse-Express-Zertifikat der WGZ-Bank in der Komfort-Variante lädt auch ungeübte „Shorties“ zum „relaxen“ ein.

Auch wenn der Spruch „25 Jahre und kein bisschen weise“ vielleicht abgedroschen klingen mag, zumindest zum DAX, der zum Monatsanfang medienwirksam seinen Geburtstag feierte, scheint er in dieser Woche durchaus zu passen. Am Montag an seinem Ehrentag noch positiv begonnen, lässt er den Kopf im Vorfeld der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag im weiteren Wochenverlauf doch zunehmend hängen. Die wieder kurzzeitig nach den Beschwichtigungsversuchen Mario Draghis zurückeroberte Marke von 8.000 Punkten rückt damit in immer weitere Ferne. Doch scheint die Wirkung der verbalen Künste des europäischen Obernotenbankers mit der Zahl der immer gleichen Wiederholungen immer schneller zu verpuffen. Für Anleger stellt sich deshalb aktuell die Frage, ob sie auch weiterhin den noch immer nicht enden wollenden Optimismus vieler Experten mit zum Teil wahnwitzigen fünfstelligen Kurszielen teilen oder vielleicht doch lieber nach den exorbitanten Gewinnen des vergangenen Jahres die Reißleine ziehen sollten.

Keine permanente Barrieren-Beobachtung

Eine Alternative dazu könnte die Investition in das neue noch bis 12. Juli zeichenbare Reverse-Relax-Express-Zertifikat der WGZ-Bank auf den DAX darstellen. Im Gegensatz zu Reverse-Bonus-Produkten gilt bei der Express-Variante das Stichtagsprinzip und müssen deshalb die jeweiligen Kursschwellen nicht während der gesamten Laufzeit überwacht werden, sondern nur an den jährlichen Bewertungstagen auf Schlusskursbasis. Ein deutlicher Vorteil, sollte der Index zwischenzeitlich noch weiter nach oben übertreiben. Allerdings sind die Renditeaussichten hier von vornherein auf einem moderaten Niveau gedeckelt und deshalb natürlich nicht mit denen entsprechender Bonus-Papiere zu vergleichen.

Kuponzahlung auch bei Verfehlen der Tilgungsschwelle

Bei dem neuen bis zu fünf Jahren laufenden Produkt handelt es sich um die „Relax“-Variante. Der Investor erhält deshalb nicht nur dann eine Expresszahlung, wenn es zur vorzeitigen Tilgung kommt, sondern auch schon wenn die hier bei 135 Prozent des Auflageniveaus fixierte Barriere nicht überschritten wird. Auf dem aktuellen Niveau von 7.800 Punkten würde dies einer Marke von über 10.500 Zählern entsprechen. Allerdings beträgt die Auszahlung bei einem Nennwert von 100 Euro in diesem Fall nicht mehr 7,25 Euro wie ursprünglich bei Einhaltung der Tilgungsschwelle von 100 Prozent, sondern nur noch drei Euro. Sollte der Basiswert an einem Stichtag höher als 135 Prozent notieren, müsste der Anleger für das betreffende Jahr sogar ganz auf eine Rendite verzichten. Anleger sollten in diesem Zusammenhang beachten, dass sich bei dem „Relax“ anders als bei der klassischen Variante der jährliche Maximal-Kupon von 7,25 Euro in den Folgeperioden nicht von Jahr zu Jahr weiter erhöht, sondern bis zuletzt gleich bleibt. Deshalb werden die 7,25 Euro nur einmal im tatsächlichen Tilgungsfall ausgezahlt. Dadurch ergibt sich eine maximale Expresszahlung am Laufzeitende nach fünf Jahren von 19,25 Euro (7,25 + (4 x 3)).

Höhere Kupon-Wahrscheinlichkeit bei der Relax-Variante

Zwar würde ein klassisches Reverse-Express-Produkt durch die jährlich ansteigenden Kupons insgesamt eine etwas höhere Rendite-Chance bieten, doch besteht dort immer die Gefahr, dass der Investor am Ende ganz leer ausgeht. Dies wäre bereits dann der Fall, wenn der DAX am finalen Stichtag oberhalb der Tilgungsschwelle notieren würde. Diese Gefahr würde bei dem Relax-Papier nur dann bestehen, wenn der DAX an allen fünf Stichtagen nicht einmal das 135-Prozent-Barriere-Kriterium erfüllt und es dadurch auch nicht zur Auszahlung der 3-prozentigen Kupons kommen würde. Unabhängig davon ergibt sich bei beiden Varianten ein Verlust, wenn der DAX bei der letzten Betrachtung über der Barriere schließt. Die Rückzahlung würde sich dann wie üblich an der Höhe des tatsächlichen Indexverlustes orientieren.

Der BörseGo Tipp:

Auf fallende Kurse zu setzen fällt Anlegern angesichts ihrer eher positiven Grundhaltung häufig nicht leicht. Umso schwerer wiegen deshalb auch dabei erlittene Verluste. Die wenigen angebotenen Reverse-Express-Zertifikate könnten der erste Schritt sein, über den eigenen Schatten zu springen und zumindest einmal mit hohem Puffer und nur auf Basis einer Stichtagsbetrachtung die Pferde zu wechseln. Bei dem neuen Relax-Produkt können Investoren selbst dann noch eine positive jährliche Rendite erzielen, wenn der Index bis auf über 10.500 Punkte ansteigt. Allzu große Sprünge in Sachen Rendite sind gerade bei der Relax-Variante allerdings nicht drin. Vor diesem Hintergrund ist der hohe 2-prozentige Ausgabeaufschlag bei dem Zeichnungsprodukt unangemessen.

DAX Reverse-Relax-Express-Zertifikat 4

Emittent/WKN:

WGZ-Bank / WGZ7G9

Laufzeit:

20.07.2018

Preis: (in Zeichnung bis 12.07.2013)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 2 € Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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