Analyse
11:54 Uhr, 28.11.2013

Short-Produkte zum Discount-Preis

Anleger können mit den neuen Reverse-Discountern auf eine Seitwärts-bzw. leicht abwärts gerichtete Entwicklung bei diversen europäischen Aktien-Indizes setzen.

Erwähnte Instrumente

  • Reverse Discount-Zertifikat auf DAX
    Kursstand: 78,94 € (Börse Stuttgart) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Reverse Discount-Zertifikat auf DAX
    Kursstand: 80,26 € (Börse Stuttgart) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Mit den neuen Reverse-Discountern erhalten Anleger wieder ein weiteres Instrument in die Hand, um mit Struktur auf seitwärts laufende bzw. leicht fallende Notierungen zu setzen. Die Société Générale bietet dabei ganz frisch Produkte mit Laufzeiten zwischen gut vier und 13 Monaten auf Euro STOXX 50, DAX, sowie die Leitindizes von Spanien, Italien und Frankreich an.

Hat der Markt das Beste bereits gesehen oder aber noch vor sich, an dieser Frage scheiden sich derzeit die Geister. Während die meisten Experten die letztere These vertreten und den DAX am Jahresende eher bei 10.000 als bei 8.500 Punkten sehen - von den genannten aberwitzigen Kurszielen in den nächsten Jahren und jetzt sogar schon Jahrzehnten ganz zu schweigen - gibt es immer noch den einen oder anderen Anleger, der sich den letzten Funken an gesundem Realismus gegenüber dem, was sich da seit dem vergangenen Jahr an den Märkten abspielt, erhalten hat. Allerdings wird deren Zahl immer kleiner, ist doch in dem einen oder anderen Artikel bereits zu lesen, dass man hier und da den letzten Bären bereits erlegt hat. Sollte die Börsengeschichte infolge des Treibens der Notenbanken nicht tatsächlich ganz neu geschrieben werden müssen, würde dies eigentlich darauf hindeuten, dass sich die Bullen schon so stark gegenseitig auf den Füßen stehen, dass die erste panische Reaktion eigentlich ausreichen müsste, um die ganze Herde wie in einem Wild-West-Klassiker bereits beim kleinsten Geräusch wild auseinander und damit aus den Märkten zu jagen. Nicht unbedingt auszuschließen, wenn man bedenkt, dass die Institutionellen laut Sentiment-Portal „Cognitrend“ schon unfreiwillig in den Markt hineingezwungen wurden und jetzt nur noch die Privatanleger fehlen. Ob sich die allerdings wie zu Zeiten der Technologieblase Niedrigzins hin oder her noch einmal in großer Zahl so leicht aufs glatte Börsen-Parkett locken und als Opfer zur Schlachtbank führen lassen, sei mehr als dahingestellt.

Neue Short-Discounter auf große europäische Leitindizes

Wer vor diesem Hintergrund den Mut aufbringt und bereit ist, auch einmal auf fallende DAX-Notierungen zu setzen, muss sich unter den strukturierten Produkten nicht zwangsläufig bei Reverse-Bonus oder –Express-Zertifikaten bedienen. So hat die Société Générale seit einer Woche auch wieder ihre Reverse-Discounter-Rubrik mit zahlreichen neuen Produkten bestückt, darunter neben dem DAX auch Papiere auf den Euro STOXX 50, den spanischen IBEX 35, den italienischen FTSE MIB 30, sowie den französischen CAC 40. Wie bei Long-Produkten steht auch bei den „Rabatt-Shorties“ der Gedanke dahinter, die Position auf Kosten einer unbegrenzten Beteiligung mit einem gewissen Einstiegs-Discount aufzubauen und dabei auch schon von einer Seitwärts- bzw. leichten Aufwärtsbewegung zu profitieren.

DAX-Langläufer besonders interessant

Wichtig dabei: Das Ganze funktioniert hier genau spiegelverkehrt. So entspricht dem natürlichen Nullpunkt bei der Reverse-Variante die sogenannte Basis bzw. der Reverse-Level, der im vorliegenden Fall genau dem 2-fachen Auflageniveau von 9.000 Punkten, also 18.000 Punkten entspricht. Zieht man davon den Cap ab, wie z.B. bei dem bis Dezember 2014 laufenden Reverse-Discounter (SG4WHF) den Höchstbetrag von 9.750 Zählern, so erhält man unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses von 0,01 den maximalen Rückzahlungsbetrag von 82,50 Euro ((18.000 - 9.750) x 0,01). Da der DAX aktuell bei ca. 9.300 Punkten notiert, könnte der Index bis zum Laufzeitende sogar noch bis auf 9.750 Punkte ansteigen, ohne dass die Maximalrückzahlung in Gefahr geraten würde. Bei einem Briefkurs von 79.06 Euro beträgt die maximale Rendite also genau 4,35 Prozent, der Discount, der sich gegenüber dem in die Struktur eingebauten Put mit einem Strike bei 18.000 Punkten ergibt, liegt hier bei immerhin 8,58 Prozent. Das Zertifikat würde am Ende erst dann in den Verlust laufen, wenn die Marke von 10.094 Punkten überschritten würde. Zwar kann der Anleger unter den Neuprodukten auch zu kürzeren Fälligkeiten greifen, doch erscheinen gerade die bis Dezember 2014 laufenden Papiere vom Chance-Risiko-Profil noch am interessantesten. Deshalb sind in der folgenden Tabelle aus der großen Auswahl an Möglichkeiten noch einige weitere Beispiele mit Caps zwischen 9.500 und 9.000 Punkten aufgeführt. Bei letzteren müsste der DAX am Ende noch etwas tiefer stehen als heute, um die maximale Rückzahlung zu gewährleisten. Dafür bietet der 9000er-Reverse-Discounter (SG4WHJ) mit rund neun Prozent auch die höchste Rendite-Chance, bei einem Discount von fast fünf Prozent.

Ausgewählte Reverse-Discounter auf den DAX:

WKN

Basis

Cap

Discount

Max. Rendite

Max. Auszahlung

Finale Bewertung

SG4WHF

18.000

9.750

8,58%

4,35%

82,50 €

19.12.14

SG4WHG

18.000

9.500

7,09%

5,75%

85,00 €

19.12.14

SG4WHH

18.000

9.250

5,84%

7,30%

87,50 €

19.12.14

SG4WHJ

18.000

9.000

4,75%

8,99%

90,00 €

19.12.14

Der Börse Go Tipp:

Short-Investoren sind mit den neuen Reverse-Discountern der Société Générale seit kurzem wieder um eine Variante reicher. Zwar lassen sie sich nicht so gezielt zur Absicherung einsetzen wie beispielsweise Reverse-Bonus-Zertifikate, von deren Rendite-Chancen ganz zu schweigen, doch lässt sich hier vergleichsweise günstiger und entspannter auf eine Seitwärtsbewegung setzen, da wie bei Reverse-Express-Papieren das Stichtagsprinzip gilt. Kommt es in den nächsten Wochen und Monaten also noch zu den letzten Übertreibungen am Markt, hat das keine unmittelbare Auswirkung, wenn sich die Lage bis zur Fälligkeit wieder abkühlt.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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