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12:49 Uhr, 22.07.2011

SG & UBS raten zum Kupfer-Short

Jüngste Kurserholung ist "Short-Möglichkeit"

Zwei Analystenhäuser raten derzeit, den Kupferpreis leerzuverkaufen, sprich also auf fallende Kurse zu setzen. Sehen wir uns den Kupferpreis zunächst einmal an.

Der Kupferpreis hat sich von ca. 8.800 $/t auf 9.800 $/t erholt. Bei 10.190 $/t war das Allzeithoch aus dem Februar 2011.

Nun schreiben SG:

"Wir betrachten die jüngste Preiserholung bei Kupfer als eine Möglichkeit zum Verkauf. Wir empfehlen den 3-Monats-Kontrakt bei Kupfer zu verkaufen und einen 3-Monats-Kontrakt bei Aluminium zu kaufen." In China habe es eine Verlangsamung beim Bau neuer Infrastruktur gegeben, während sich der Abbau von Kupfererzen in Bergwerken erholt habe. Beides werde den Kupferpreis belasten, glaubt SG. Jahrelang wies Kupfer ein knappes Marktsaldo auf, da das Angebot nicht schnell ausgeweitet werden konnte - da es mehrere Jahre dauert, bis neue Minen erschlossen sind. Dies habe dazu geführt, dass die Marktpreise deutlich über die Grenzkosten der Produktion anwuchsen. 90% der Produzenten haben durchschnittliche Produktionskosten von 4000 Dollar pro Tonne Kupfer. Die Analysten rechnen mit fallenden Preisen. "Wir rechnen damit, dass Kupfer noch vor Jahresende wieder unter 9000 Dollar fällt."

UBS schreibt zu Kupfer:

"Wir glauben dass Kupfer in diesem Quartal mindestens um 10% fallen wird und dass auf dem aktuellen Niveau signifikantes Aufwärtspotenzial besteht." Die Analysten beziehen sich auf einen Subindex des CRB-Index für industrielle Rohstoffe. Dieser Subindex enthalte vorwiegend jene Rohstoffe, die nicht börsennotiert sind und somit ein Preissignal geben, das abseits der Einwirkung von Spekulanten gebildet werde. Dieser Subindex habe die jüngste Aufwärtsbewegung beim Kupfer nicht nachgebildet. "Für uns ist dies das bisher stärkste Argument Kupfer zu verkaufen."

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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