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10:30 Uhr, 09.09.2024

Sentix-Index Deutschland fällt im September weiter

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones) - Die deutsche Konjunktur befindet sich nach Einschätzung von Investoren im freien Fall. Der vom Beratungsunternehmen Sentix unter institutionellen und privaten Investoren erhobene Konjunkturindex für Deutschland fällt im September auf minus 34,7 (August: minus 31,1) Punkte, wobei die aktuelle Lage mit minus 48,0 (minus 42,8) Punkten so schlecht wie zuletzt im Juni 2020 beurteilt wird. Der Index der Konjunkturerwartungen geht auf minus 20,3 (minus 18,5) Punkte zurück, der niedrigste Stand seit Oktober 2023. "Die Anleger zeigen sich hoffnungslos. Wie lange kann sich Deutschland und die Eurozone eine solche ökonomische Geisterfahrt noch leisten?", schreibt Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner in der Mitteilung.

Hübner nimmt an, dass sich mit den anstehenden Brandenburg-Wahlen "die Chaos-Tage der Ampel-Regierung ihrem überfälligen Ende nähern". Danach werde man sehen, wie groß der dauerhafte Schaden der ökonomischen Irrfahrt der letzten Jahre tatsächlich sei.

Der Konjunkturindex des Euroraums geht auf minus 15,4 (minus 13,9) Punkte zurück, wobei der Index der Lagebeurteilung auf minus 22,5 (minus 19,0) Punkte absackt, aber der Index der Erwartungen auf minus 8,0 (minus 8,8) Punkte anzieht. Hübner zufolge "kämpft die Eurozone dank Deutschland mit gefährlichen Rezessionstendenzen".

Hoffnung mache den Anlegern jedoch die Aussicht auf eine lockere Geldpolitik. "Das Notenbank-Themenbarometer klettert auf 33,25 Punkte und erreicht damit Niveaus, wie in Zeiten der Corona-Krise", konstatiert der Sentix-Chef. Die Anleger erwarteten weitere Zinssenkungen, noch in diesem Monat. Zugleich gingen die Anleger von einer weiteren Entspannung an der Preisfront aus.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/kla

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