Kommentar
07:30 Uhr, 30.05.2022

Sentix: Die kurzfristige Signallage ändert sich rapide

Das ging schnell, kaum kam es zu der von Sentix erwarteten Gegenbewegung an den Aktienmärkten, schon wittern die Anleger kurzfristige Kurschancen.

Das Aktiensentiment springt sowohl in den USA als auch Europa massiv an. Insbesondere die in der letzten Woche bevorzugten Tech-Werte finden die meiste Zustimmung unter den Investoren.

Doch da ist auch schon der Haken. Die Anleger wittern bislang kaum strategische Kaufchancen. Scheinbar sind die Anleger zwar auf Sicht von 2 bis 4 Wochen schon wieder sehr positiv gestimmt, sehen aber auf Sicht von 6 Monaten kaum Kurschancen. Die Gegenbewegung könnte also hauptsächlich von kurzfristigen Tradern getragen werden, aber nicht von langfristig interessierten Anlegern, die ihre Positionen auch halten möchten.

Um einen positiven Sentimentimpuls zu entfachen, so Sentix, bräuchte es strategisches Kaufinteresse. Dieses kann sich in den kommenden Wochen noch entwickeln, ist aktuell aber noch sehr schwach ausgeprägt.

Sentix schließt damit eine kurzfristige Fortsetzung der Erholung zwar nicht explizit aus, ein Verkaufssignal liegt aktuell noch nicht vor, aber es deutet sich mittelfristig neues Ungemach an, falls wir keine strategische Kaufneigung bekommen.

Meine Anmerkung dazu: Es bedarf wohl Lösungen in Sachen, China (Corona, Lieferketten) oder Russland (Krieg, Energie), oder ein Signal, dass die Inflation gebändigt werden kann. Also irgendwas, damit Anleger echte Hoffnung schöpfen können (die momentan scheinbar noch fehlt).

Warnsignale sendet auch der Euro aus. Die Anleger feiern zwar die kurzfristige Erholung, sind aber von der Nachhaltigkeit nicht überzeugt. Das könnte dem Euro bereits in den kommenden Wochen wieder zum Verhängnis werden, insofern auch hier keine strategische Kaufneigung aufkommt.

Privatanleger sind derzeit am Markt noch überinvestiert, während die Institutionellen unterinvestiert sind. Das dürfte sich in Summe eher die Waage halten.

Anleger müssen sich damit wohl weiter auf einen eher schwierigen Markt, zumindest aus Sicht des Sentiments, einstellen.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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