Kommentar
17:55 Uhr, 04.03.2022

DAX fällt um mehr als 4 % - Putin beharrt auf Forderungen

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Tesla-Fabrik in Brandenburg endgültig genehmigt
  • Überraschend kräftiger Stellenaufbau in den USA
  • NATO: keine Flugverbotszone über Ukraine
  • Putin will wieder normale Beziehungen mit dem Ausland
  • Ukraine: Russland hat vorsätzlich AKW angegriffen
  • Scope senkt Wachstumsprognose für Deutschland
  • Deutsche Exporte brechen im Januar weg
  • Russen greifen ukrainisches Atomkraftwerk an
  • Ukraine: Selenskyj wirft Russland "Nuklear-Terror" vor
  • Bleibt Macron für fünf weitere Jahre Frankreichs Präsident?

Markt

  • Nach einem Angriff der russischen Streitkräfte auf ein ukrainisches Atomkraftwerk zogen sich die Investoren am Freitag in Scharen aus Aktien zurück. Der DAX fiel per Xetra-Schlusskurs um 4,41 Prozent auf 13.094,54 Punkte. Auf Wochensicht fiel der DAX um 10,1 Prozent. Auch an den anderen europäischen Börsen kam es zu Verlusten. „Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine mit all seiner Zerstörung und Opfern hält die Welt in Atem und führt an den Märkten zu einem enormen Maß an Unsicherheit", schrieb Aktienstratege Uwe Streich von der LBBW. Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine in der vergangenen Woche lastet der Krieg schwer auf den Börsenkursen. Der DAX ist inzwischen zurück auf dem Stand vor mehr als einem Jahr. You-Na Park-Heger von der Commerzbank kommentierte mit Blick auf den Energiemarkt: „Die Sorge über die Energieversorgung in Europa hält an und die Märkte bleiben entsprechend nervös". Die Ölpreise waren im Zuge der Krise am Vortag auf den höchsten Stand seit 2008 geklettert. Erstmals seit knapp 12 Jahren ist der Kurs des Euro heute zeitweise unter die Marke von 1,10 Dollar gefallen. Händler begründeten auch diese Entwicklung vor allem mit dem Ukraine-Krieg. Der US-Dollar werde in diesem Konflikt seiner traditionellen Funktion als Krisenwährung gerecht.
  • Wie Bloomberg und die russische Agentur Tass berichten, soll der Handel an der Börse in Moskau bis einschließlich kommenden Dienstag ausgesetzt bleiben. Seit dem letzten Öffnungstag in Moskau am Freitag vor einer Woche haben an der Londoner Börse gelistete Anteilsscheine russischer Unternehmen laut Bloomberg über 90 Prozent ihres Werts verloren, bevor sie auch dort am Donnerstag vom Handel ausgesetzt wurden. Auch etliche börsengehandelte Indexfonds mit russischen Werten werden derzeit nicht gehandelt. Zudem wollen einige globale Indexanbieter wie MSCI russische Titel aus ihren Indizes verbannen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der US-Elektroautobauer Tesla hat für seine Fabrik in Grünheide bei Berlin die endgültige behördliche Freigabe erhalten. Das Landesamt für Umwelt erteilte die Genehmigung nach dem Immissionsschutzgesetz für das erste Tesla-Autowerk in Europa. Allerdings unter Auflagen, wie die Brandenburger Landesregierung am Freitag mitteilte. Tesla hat die Fabrik über 19 vorzeitige Zulassungen hochgezogen, obwohl die abschließende Zulassung fehlte. Unternehmenschef Elon Musk hatte ursprünglich gehofft, in Grünheide schon Mitte 2021 mit der Produktion zu beginnen. Die Genehmigung hatte sich auch deshalb hinausgezögert, weil das Unternehmen seinen Antrag zur Genehmigung um die Errichtung und den Betrieb einer Batteriefabrik ergänzt hatte.
  • Amazon fährt seine Aktivitäten im stationären Handel zurück. Der Konzern schließt alle seine Buchläden und gibt auch andere Formate auf, etwa Amazon 4-Star. Insgesamt sind knapp 70 Läden von der Schließung betroffen. Es ist kein völliger Rückzug aus dem stationären Handel, und Amazon teilte mit, hier langfristig vertreten sein zu wollen. Das Unternehmen wolle sich aber nun stärker auf andere Formate konzentrieren. Als Beispiele nannte es die Supermarktkette Whole Foods.
  • Tesla-CEO Elon Musk hat die Gewerkschaft United Auto Workers aufgefordert, das Montagewerk des Werks in Fremont, Kalifornien, zu organisieren. Er twitterte: „Ich würde hiermit die UAW gern einladen, eine Abstimmung über eine Gewerkschaft zu halten, wann im­mer es ihr passt. Tesla wird nichts tun, um sie aufzuhalten.“ Tesla und ausländische Autohersteller haben bisher keine Gewerkschaften in ihren US-Fabriken zugelassen.
  • Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke will noch heute die Entscheidung zur Baugenehmigung für Teslas Autofabrik in Grünheide bekanntgeben. Ob auch Tesla-Chef Elon Musk anreist, war zunächst nicht zu erfahren. Tesla hat das Werk in Grünheide zwar nahezu fertig errichtet, allerdings bisher nur auf Grundlage vorläufiger Genehmigungen.
  • Der US-Lebensmittelkonzern Sweetgreen hat im ersten Quartalsbericht nach dem Börsengang im vergangenen November ein starkes Umsatzwachstum verzeichnet. Unterm Strich weitete das Unternehmen indes seine Verluste aus.
  • Der US-Modekonzern Gap hat einen geringer als erwarteten Verlust für das vierte Quartal vermeldet und zudem eine starke Gewinnprognose für das laufende Quartal ausgegeben. Gap verzeichnete einen Verlust von 2 Cents pro Aktie, während die Analysten von Refinitiv 14 Cents prognostiziert hatten. Auch die Erlöse übertrafen die Schätzungen.
  • Der US-Einzelhändler Costco Wholesale meldete für das zweite Quartal einen Gewinn von 2,92 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 51,9 Mrd. Dollar. Die von Refinitiv befragten Analysten hatten mit einem Gewinn von 2,74 Dollar und einen Umsatz von 51,47 Mrd. Dollar gerechnet.
  • Der Chipkonzern Broadcom hat die Erwartungen der Wall Street für sein erstes Geschäftsquartal übertroffen. Das Unternehmen meldete einen bereinigten Gewinn von 8,39 Dollar je Aktie, während Analysten im Schnitt mit 8,08 Dollar je Aktie gerechnet hatten. Auch die Umsatzprognose des Unternehmens für das zweite Quartal überraschte positiv.
  • Auch der Softwarekonzern SAP stellt sein Geschäft in Russland größtenteils ein. Bestandskunden, die nicht unter die Sanktionen fallen, würden aber „im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen weiter bedient", sagte ein Sprecher von SAP auf Anfrage von dpa-AFX. Nicht äußern wollte er sich, welche Geschäfte konkret eingestellt werden.
  • Volkswagen wird in den kommenden zwei Wochen auch die Produktion von Elektroautos in Sachsen einstellen. Als Grund wurden Engpässe bei Zulieferern genannt. Schon in der zurückliegenden Woche hatte die Produktion an den Standorten Zwickau und Dresden mehrere Tage geruht.
  • Mercedes-Benz will im Werk Sindelfingen in den kommenden Monaten 700 Leiharbeiter dauerhaft einstellen, wie der Betriebsrat und das Unternehmen am Freitag mitteilten. Das Mercedes-Benz Werk Sindelfingen zählt rd. 22.000 Mitarbeitende.
  • Allianz-Chef Oliver Bäte hat trotz der Milliardenbelastung des Konzerns durch die Hedgefonds-Misere um die Structured Alpha Fonds in den USA im vergangenen Jahr recht gut verdient. Einschließlich kurz- und langfristiger Boni sowie Beiträgen zur Altersversorgung stieg Bätes Vergütung im Vergleich zum Vorjahr von rund 6,4 Mio. auf fast 7,9 Mio. Euro, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht des Versicherungskonzerns hervorgeht. Das lag vor allem an einem Rekordgewinn im Tagesgeschäft. Allerdings zehrten die Rechtsstreitigkeiten um die Structured Alpha Fonds am Bonus des gesamten Vorstands.
  • In der DAX-Familie kommt es zu einigen Änderungen. Zum 21. März werden der vom ehemaligen Daimler-Konzern abgespaltene Lkw-Hersteller Daimler Truck und die Hannover Rück in den DAX aufsteigen, wie der zur Deutschen Börse gehörende Index-Anbieter Qontigo am späten Donnerstagabend bekanntgab. Experten hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Dafür wechseln der Konsumgüterkonzern Beiersdorf und der Energietechnologiekonzern Siemens Energy in den MDAX der mittleren Werte. Daneben notieren bald drei weitere Unternehmen im MDAX, die sich bisher im tieferen SDAX befanden. Es handelt sich um den Medienkonzern RTL, den Autovermieter Sixt und den Wafer-Hersteller Siltronic. Weichen müssen dafür der Spezialsoftware-Anbieter Compugroup, die zum Autozulieferer Faurecia gehörende Hella und der Autohändler Auto1.
  • Die Alphabet-Tochter Google stoppt das Anzeigengeschäft in Russland. Davon betroffen sei Werbung sowohl bei der Internetsuche als auch bei der Videoplattform Youtube, teilte der Konzern mit. Zuvor hatte Google nur bestimmte Anzeigen rund um den Krieg blockiert. Als weiteres US-Unternehmen setzte der Apartment-Vermittler Airbnb seine Aktivitäten in Russland und auch der Ukraine aus.
  • Mit dem US-Unternehmen Sabre und der spanischen Amadeus IT Group haben zwei der größten Buchungssystemanbieter für Flugtickets am Donnerstag die Geschäftsbeziehungen zu der russischen Airline Aeroflot gekappt. Damit wird Aeroflot immer weiter abgeschottet.
  • Der US-Chipriese Intel setzt alle Lieferungen an Kunden in Russland nach dem Angriff auf die Ukraine aus. Auch Belarus, das die russische Invasion in die Ukraine unterstützt, wird nicht mehr versorgt, teilte der US-Konzern mit. Intel ist der wichtigste Anbieter von Prozessoren und Servern in Rechenzentren.
  • Die Asiatische Infrastrukturinvestmentbank AIIB mit Sitz in Peking wurde vor sechs Jahren von China mitbegründet, aber auch Russland ist ein Gründungsmitglied. Jetzt kündigte sie an, alle Aktivitäten im Zusammenhang mit Russland und Belarus auf Eis zu legen. Vor dem Hintergrund des sich ausweitenden Krieges in der Ukraine habe das Management beschlossen, dass Aktivitäten in Bezug auf Russland und Belarus ausgesetzt und überprüft werden, heißt es in einer Mitteilung des Instituts.

Konjunktur & Politik

  • Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz Gesprächsbereitschaft wegen des Ukraine-Kriegs signalisiert. Allerdings beharrte Putin darauf, dass alle russischen Forderungen bezüglich der Ukraine erfüllt werden müssten. Russland fordert demnach eine vollständige Demilitarisierung und "Entnazifizierung" der Ukraine. Das Land müsse vollständig neutral sein und in ihm dürften keine Atomwaffen stationiert werden. Zudem müsse die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Territorium anerkannt werden, ebenso die Souveränität der Separatistengebiete Luhansk und Donezk, die sich von der Ukraine für unabhängig erklärt hatten.
  • Das russische Finanzministerium hofft, dass die Zentralbank Bank Rossii nach Verhandlungen wieder auf ihre eingefrorenen Gold- und Devisenreserven zugreifen kann. Man sei zudem zuversichtlich, dass Russland über ausreichende Mittel verfüge, um seine Haushaltsverpflichtungen im laufenden Jahr zu erfüllen, berichtete Reuters unter Berufung auf die russische Nachrichtenagentur Interfax.
  • Der Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange, plädiert für Strafmaßnahmen gegen Russland durch die Welthandelsorganisation (WTO). „Wir können in der WTO nicht weitermachen wie bisher, wenn es um den Handel mit Russland geht", schrieb Lange auf Twitter. Eine Möglichkeit könnte die Aufhebung des Meistbegünstigungsstatus sein, durch den Russland Handelsvorteile gewährt werden.
  • Die US-Wirtschaft hat im Februar 678.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Das ist weitaus mehr als von Experten erwartet. Volkswirte hatten lediglich mit 407.000 neuen Stellen gerechnet nach revidiert 481.000 im Januar. Die Arbeitslosenquote fiel auf 3,8 Prozent von 4,0 im Januar. Experten hatten einen Wert von 3,9 Prozent erwartet. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,1 Prozent zu. Im Vormonat hatte der Zuwachs 5,5 Prozent betragen. Die Arbeitsmarktentwicklung und die hohe Inflation machten eine geldpolitische Anpassung notwendig, kommentierte Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. Mit einer Forcierung der Zinserwartungen sei angesichts des Ukraine-Kriegs aber wohl nicht zu rechnen.
  • Wegen des Einmarsches in die Ukraine bereitet die US-Regierung Sanktionen gegen zahlreiche russische Oligarchen vor. Die Betroffenen würden den russischen Präsidenten Putin „trotz seiner brutalen Invasion in die Ukraine weiterhin unterstützen", teilte das Weiße Haus mit. Neben Oligarchen sind von den Sanktionen auch Menschen aus Putins engerem Kreis wie Kremlsprecher Dmitri Peskow betroffen. Dieser sei einer der wichtigsten Verbreiter von Putins Propaganda.
  • Die NATO wird dem ukrainischen Wunsch nach einer Durchsetzung einer Flugverbotszone über der Ukraine nicht nachkommen. „Die Alliierten sind sich einig, dass NATO-Flugzeuge nicht im ukrainischen Luftraum operieren sollten. Wir haben als NATO-Verbündete die Verantwortung, eine Eskalation dieses Krieges über die Ukraine hinaus zu verhindern, denn das wäre noch gefährlicher, verheerender und würde noch mehr menschliches Leid verursachen. Für die Durchsetzung einer Flugverbotszone müssten NATO-Kampfflugzeuge in den ukrainischen Luftraum fliegen und russische Flugzeuge abschießen", so Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
  • Russlands Präsident Wladimir Putin hat das Ausland aufgerufen, die Beziehungen zu seinem Land zu normalisieren. Russland werde seine wirtschaftlichen Verpflichtungen mit anderen Ländern einhalten, so Putin laut Reuters. Diese Woche hat eine überwältigende Mehrheit in der Hauptversammlung der UN den Angriff Russlands auf die Ukraine „auf das Schärfste" verurteilt.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach davon, dass bislang 9.200 russische Soldaten getötet wurden. Er wandte sich an die russische Bevölkerung und ermahnte sie zum Protest gegen den Angriff auf das AKW Saporischschja und die Einnahme der Anlage auf „Russisches Volk, ich möchte an Sie appellieren: Wie ist das möglich? Immerhin haben wir 1986 gemeinsam gegen die Katastrophe von Tschernobyl gekämpft", sagt er in einer Fernsehansprache. Nur Flugverbotszonen über seinem Land könnten sicherstellen, dass das russische Militär keine Atomanlagen bombardiere.
  • Beim Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja sind zwei ukrainische Sicherheitsmitarbeiter verletzt worden. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, steht nach eigenen Worten in ständigem Kontakt mit dem AKW und mit ukrainischen Behörden. „Es ist mir wichtig zu berichten, dass alle Sicherheitssysteme der sechs Reaktoren in dem Kraftwerk in keiner Weise beeinträchtigt sind. Es wurde kein radioaktives Material freigesetzt", sagte Grossi.
  • 
Nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums hat Russland bewusst und zielgerichtet das Atomkraftwerk Saporischschja angegriffen. Die Atomenergie-Behörde (IAEA) müsse nun entschlossen handeln, so das Ministerium.
  • Die deutschen Exporte sind im Januar um 2,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten dagegen mit einem ordentlichen Wachstum von rund 1,0 Prozent gerechnet. Die Importe sanken um 4,2 Prozent. Wegen der westlichen Sanktionen erwarten Experten in den kommenden Monaten Einbrüche im Außenhandel mit Russland. „Unternehmen mit starkem Russland-Fokus kommen derzeit nämlich unter die Räder", zitierte Reuters den Chefvolkswirt der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe, Alexander Krüger. „Gleichzeitig fachen hohe Öl- und Gaspreise die Importe an."
  • Nach Gefechten ist in der Atomanlage Saporischschja im Süden der Ukraine offenbar ein Feuer ausgebrochen, das nach ukrainischen Angaben mittlerweile wieder gelöscht worden ist. Dies erklärte die ukrainische Katastrophenschutzbehörde auf Facebook. Bei dem Brand sei niemand verletzt worden. Die russische Armee ließ Löschtrupps nach Behördenangaben zunächst nicht zum Brandort durch. Nach dem russischen Angriff auf das AKW von Saporischschja hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland "Nuklear-Terror" vorgeworfen. Kein anderes Land der Welt habe jemals Atomanlagen beschossen, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. „Der Terroristen-Staat verlegt sich jetzt auf Nuklear-Terror." Offenbar wolle Russland die Atomkatastrophe von Tschernobyl "wiederholen". US-Präsident Joe Biden hat Russland aufgefordert, seine militärischen Aktivitäten in dem Gebiet um das Kernkraftwerk Saporischschja einzustellen. Die russische Armee müsse Feuerwehrleuten und Rettungskräften den Zugang zu dem Gelände ermöglichen, so Biden.
  • Laut US-Energieministerin Jenniver Granholm werden die Reaktoren des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja aktuell sicher heruntergefahren. „Es gibt keine erhöhten Strahlenwerte in der Nähe der Anlage", schrieb Granholm auf Twitter. Die Reaktoren seien durch eine robuste Schutzhülle gesichert.
  • Die Ratingagentur Scope hat angesichts des Einmarsches Russlands in die Ukraine ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft nach unten revidiert. Die Wachstumsaussichten Deutschlands verschlechtern sich, da die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts die bestehenden Störungen in der Lieferkette und den Inflationsdruck verstärken", heißt es in dem neuen Ausblick, der der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte deshalb in diesem Jahr nur um 3,5 Prozent stiegen, bisher sei man von einem Plus von 4,4 Prozent ausgegangen. Für 2023 wird ein Anstieg von 2,7 Prozent erwartet.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Alt-Regierungschef Gerhard Schröder dazu aufgefordert, seine Posten bei russischen Staatsunternehmen aufzukündigen. „Mein Rat an Gerhard Schröder ist, sich aus diesen Ämtern zurückzuziehen“, sagte Scholz in der ZDF-Sendung Maybrit Illner. Man sei seinem öffentlichen Amt auch über seine Amtszeit hinaus verpflichtet.
  • Am Donnerstag hat Emmanuel Macron seine Kandidatur für eine weitere Amtszeit als Frankreichs Präsident in einem Brief, der von mehreren Zeitungen veröffentlicht wurde, angekündigt. Er strebe das Mandat erneut an, um Frankreich durch die Folgen der russischen Invasion in der Ukraine und der Corona-Pandemie zu steuern, betonte Macron. Sollte er mit seiner Kandidatur Erfolg haben, wäre er der erste französische Regierungschef seit zwei Jahrzehnten, dem die Wiederwahl gelingt. Der erste Wahlgang findet am 10. April statt.
  • Russland bestraft die Verbreitung angeblicher Fake News über die eigenen Truppen drakonisch. Das Parlament, die Duma, stimmte am Freitag in Moskau für eine entsprechende Gesetzesänderung. Es drohen demnach hohe Geldstrafen und bis zu 15 Jahre Haft.
  • In Skandinavien sorgt man sich über die Berichte über Gefechte am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja. Schwedens Außenministerin Ann Linde teilte ihre Ängste auf Twitter und forderte, dass die wirksame Kontrolle des Kraftwerks durch die ukrainischen Behörden sichergestellt werden müsse. „Die Sicherheit der Atomanlagen in der Ukraine darf unter keinen Umständen gefährdet werden." Die Ministerin verlinkte auf einen Tweet des Generaldirektors der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi. Dieser hat darin alle Beteiligten aufgefordert, von Schritten abzusehen, die eine Gefahr für Kernkraftwerke darstellen könnten.
  • Nach Georgien hat auch Moldau ein offizielles EU-Beitrittsgesuch gestellt. Georgien hat seine Aufnahme in die EU beantragt, wie das georgische Aussenministerium am Donnerstag mitteilte. Später zog die Republik Moldau nach. Die Bewerbung der Ukraine ist derweil laut EU-Angaben bereits beim Rat der EU eingetroffen.
  • Die französische Industrie hat ihre Produktion im Januar im Monatsvergleich um 1,6 Prozent gesteigert, wie das Statistikamt Insee am Freitag mitteilte. Analysten hatten nur einen Zuwachs um 0,5 Prozent erwartet. Außerdem wurde die Industrieproduktion im Vormonat etwas nach oben revidiert.

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