Kommentar
14:30 Uhr, 11.12.2009

Seien Sie auch bei Rohstoffen „am Puls der Zeit“

Erwähnte Instrumente

  • Open End Indexzertifikat
    Aktueller Kursstand:  

Bei dem Spruch „the trend is your friend“, handelt es sich um eine nur allzu häufig strapazierte Börsenweisheit, die letztendlich andeuten soll, dass ein „Mitschwimmen“ in einer bereits laufenden Trendbewegung meistens lohnenswert ist. Sogenannte Trendfolger-Strategien setzen genau auf diesen Effekt, indem sie beispielsweise gerade in die Werte investieren, die schon zuletzt am besten gelaufen sind.

Doch was für den Aktienmark gilt, kann auch am Rohstoffmarkt nicht ganz falsch sein, an dem sich Trends und saisonale Schwankungen häufig noch deutlicher erkennen lassen. Dies dachte sich vor kurzem auch die HypoVereinsbank bei der Emission ihres Open-End-Zertifikates auf den Commodity Trend Total-Return Index, bei dem das Anlageuniversum aus den insgesamt 23 Unterbereichen des DJ UBS Commodity Index besteht, darunter auch „Exoten“ wie z.B. Baumwolle oder Schweinehälften. Aus dieser Grundgesamtheit werden jeweils zum Monatsende die vier Rohstoff-Indizes mit der stärksten Wertentwicklung der vergangenen drei Monate ausgewählt und ausgehend vom jeweiligen Spitzenreiter absteigend im Verhältnis 40/30/20/10 Prozent gewichtet. Auch wenn der Anleger monatlich jeweils die vier Rohstoff-Top-Performer in seinem Depot wähnt, sollte er auch hier die bekannte Roll-Problematik aufgrund der zugrundeliegenden Indexbasis einkalkulieren, durch die sich Differenzen zwischen Spotpreis und Indexwert ergeben können. Alle verwendeten Indizes werden darüber hinaus in ihrer Total-Return-Variante berechnet, die auch die Zinskomponente der zugrundeliegenden Futures-Kontrakte mit einbezieht. Aktuell bildet der Basiswert die Subindizes für Mageres Schwein (40%), Silber (30%), Gold (20%) und Zink (10%) ab. Da die Auswahlmethodik streng regelbasiert erfolgt, sind individuelle Marktmeinungen dabei ausgeschlossen. Der Commodity Trend Index konnte auf Basis einer historischen Rückrechnung im Zeitraum von 1992 bis 2008 mit einem stolzen Plus von durchschnittlich 24 Prozent p.a. aufwarten. Aber auch in der offiziellen Berechnung seit Januar 2009 weist er bereits einen Zugewinn von 42 Prozent auf, während die Benchmark DJ UBS Commodity Index im gleichen Zeitraum nur 12,5 Prozent zulegen konnte.

Das Endlos-Zertifikat partizipiert eins zu eins am Basiswert, wobei das Dollarrisiko durch einen Quanto-Mechanismus ausgeschaltet wird. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber so manchem ähnlich gelagerten Produkt ohne Währungsabsicherung, dessen Wertentwicklung diesem Manko in der Vergangenheit deutlich Tribut zollen musste. Allerdings wird der „Luxus“ nicht ganz kostenlos angeboten. So wird dem Indexwert für die Wechselkurssicherung anfänglich eine Gebühr von 2,45 Prozent p.a. in Rechnung gestellt, die in der Folgezeit monatlich neu festgesetzt wird. Auf der Kostenseite muss der Anleger zusätzlich noch eine Risikomanagementgebühr von 1,5 Prozent berappen, die ebenfalls beim Underlying auf Tagesbasis in Abzug gebracht wird.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Wenn man die Rückrechnung betrachtet, scheint die Ankündigung im zugehörigen Produktflyer „Die guten ins Töpfchen...“ durchaus aufzugehen. Allerdings ist das Produkt nicht ganz billig, auch wenn der Quanto-Mechanismus zumindest auf der Währungsseite für Sicherheit sorgt. Wer also stets „auf der Höhe“ bleiben möchte, ohne sich selbst zu sehr mit der Materie zu beschäftigen, kann durchaus zu dem dynamischen Produkt als längerfristiges Diversifikationselement seines Depots greifen, wobei generell eine positive Meinung zum Rohstoffmarkt vorhanden sein sollte.

Open End Zertifikat auf den Commodity Trend TR Index (quanto)
Emittent/WKN: HypoVereinsbank / HV5CTT
Laufzeit: Endlos
Preis: (08.12.2009) Geld / Brief: 142,60 € / 143,74 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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