Kommentar
13:59 Uhr, 30.01.2006

Security-Branche bekommt langsam Fahrt - Übernahmen sorgen für Fantasie

Einen urplötzlich steilen Performance-Gewinn von rund 15 Prozent innerhalb von nicht mal vier Wochen (im Dezember 2005/Januar 2006) rückt nun das »BetaFaktor Security Zertifikat« (DE000DR0FN27; WKN DR0FN2) wieder in den Fokus des Anlegerinteresses. Hintergrund sind etliche gute Nachrichten von den Unternehmen aus dem Zertifikate-Basket, der sich aus Mühlbauer Holding KGaA, Computerlinks AG, Utimaco Safeware AG, Check Point Software Ltd, Identix Inc, Symantec Corp, Taser International Inc, Viisage Technology Inc, Gemplus International S.A. und Trend Micro Inc.

So wollen die zwei Spezialisten von Personen-Identifikationslösungen – Viisage Technology (Nasdaq: VISG; US92675K1060) und Identix (Nasdaq: IDNX; US4519061018) – zusammengehen. 770 Mio. USD in eigenen Aktien will Viisage dafür aufwenden, um Identix zu übernehmen. Der Kurs von Identix sprang Anfang des Jahres schon ansehnlich an, hat aber immer noch mehr als 20% Luft zum voraussichtlichen Übernamepreis. Die beiden Unternehmen gehen davon aus, dass sie als Kombination die Marktführerschaft im Bereich biometrische Identifikationslösungen einnehmen.

Fantasie in dem Zertifikat
Die Viisage/Identix-News bestätigt letztendlich die Fantasie in dem Security-Zertifikat, das das Team des Börsenbriefs »BetaFaktor.de« unter der Führung ihres Chefredakteurs und Hightech-Experten Engelbert Hörmannsdorfer zusammen mit der Dresdner Bank letzten Sommer aufgelegt hat. Beide Unternehmen sind darin vertreten, denn sichere Identifikationsprozesse sind ein klarer Wachstumsmarkt, etwa beim Internet-Banking oder bei Zugangskontrollen für sensible Bereiche wie Forschungslabors und Datenarchive. Hier kommt vor allem der Biometrie besondere Bedeutung zu. Lange belächelt, haben Verfahren wie Fingerabdruck-Erkennung, Iris-Scan, Gesichtsabtastung oder Stimmenabgleich inzwischen längst die Marktreife erreicht.

Der weltweit größte SmartCard-Hersteller entsteht
Und noch eine Übernahme beflügelt das Zertifikat: Die luxemburgische Gemplus International (LU0121706294), der weltweit größte SmartCard-Hersteller, und die niederländische Axalto Holding N.V. (NL0000400653), die Nummer zwei im weltweiten SmartCard-Markt, gaben Anfang Dezember bekannt, dass sie einen Zusammenschluss im Volumen von 928 Mio. EUR durchführen werden. Demnach werden die beiden Unternehmen zur Gemalto N.V. fusionieren, die dann einen Marktanteil von 35 bis 40 Prozent im weltweiten Markt für Bank- und SIM-Karten haben wird. Gemplus-Aktionäre werden rund 55,5 Prozent der Anteile am neuen Unternehmen besitzen. Mit der Fusion wollen beide Seiten Kosten reduzieren. Vor dem Tausch, der bis Mitte 2006 abgeschlossen sein soll, wird Gemplus seinen Aktionären jedoch noch eine Dividende in Höhe von 26 Cent pro Aktie ausbezahlen, was insgesamt 163 Mio. EUR entspricht. Der neue Konzern mit Sitz in den Niederlanden wird in 2005 einen Pro-Forma-Umsatz von 1,8 Mrd. EUR erwirtschaften.

Symantec verstimmt etwas
Bislang lief das Zertifikat von der Performance her besehen zugegebenermaßen nicht besonders. Das ist aber auch nicht ungewöhnlich, wenn man sich die Historie anschaut. Hier gab es immer wieder Phasen von bis zu drei Quartalen, in denen die Branche eher seitwärts lief. Anschließend erfolgten dann allerdings imposante Kursschübe. Möglich, dass jetzt wieder so ein Run bevorsteht. Denn auch der Viisage/Identix-Deal ist noch nicht komplett eingepreist. Beide Unternehmen konnten schon mal nach den Londoner Terroranschläge letzten Sommer kurzzeitig gut zulegen.
Für die Underperformance ist zu einem guten Anteil Symantec (Nasdaq: SYMC; US8715031089) mitverantwortlich. Deren Übernahme von Veritas Software wurde von der Börse bislang noch nicht honoriert, obwohl dadurch der absolute Marktführer im Bereich Datensicherheit kreiert wurde. Mittlerweile hübscht sich aber zumindest die Charttechnik auf. Bei ca. 17 bis 18 USD liegt eine Unterstützungszone, an der die Aktie Anfang Januar sehr schön gedreht hat. Von der Jahresanfangseuphorie konnte Symantec bis fast 20 USD laufen. Momentan scheint sich eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation auszubilden. Stabilisiert sich der charttechnische Trend – der von den Fundamentals eigentlich untermauert wird –, ist ein Vorstoß bis in den Bereich 22 bis 24 USD möglich.

Mehr Infos über das Zertifikat gibt’s unter [Link "http://www.betafaktor.de/zert_security.php" auf www.betafaktor.de/... nicht mehr verfügbar].

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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