Kommentar
09:00 Uhr, 04.03.2007

SDAX - War es das schon?

Erwähnte Instrumente

  • SDAX
    ISIN: DE0009653386Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Das ist sicherlich die Frage, die viele noch investierte Marktteilnehmer während des Wochenendes gedanklich beschäftigt. Die Kursverluste dürften während des Wochenendes ihre psychische Wirkung nicht verfehlt haben. An der Reaktion zu Beginn einer Woche läßt sich diese gut ablesen. Oft werden zu Beginn einer neuen Woche Orders in Richtung der vorhergegangenen Kursbewegung aufgegeben.

SDAX: 5.707 Punkte

Kursverlauf seit 03.09.2004 (log. Darstellung / 1 Kerze = 1 Woche).

Rückblick (1): In der vergangenen Woche setzte im SDAX schlagartig eine Korrektur ein.

1. Ex-Notenbankchef Alan Greenspan hatte am Montag in einer Rede von der Möglichkeit einer Rezession bis zum Jahresende gesprochen. Am Donnerstag relativierte der Ex-Geldpolitiker seine Aussagen zwar: Eine Rezession sei möglich, aber nicht wahrscheinlich. Aber der Schaden war schon angerichtet.

2. Am Dienstag in der Frühe brachen die Kurse in Shanghai um rund 9% ein. Nach der steilen Rallye der China-Aktien vom vergangenen Jahr hatten viele vor dem China-Crash gewarnt. Jetzt war er endlich gekommen, bislang aber glimpflich verlaufen, zumal die Kurse sich teilweise wieder erholten.

3. Die Auftragseingänge für langfristige Güter in den USA fielen am Dienstag schlecht aus, noch schlechter aus als von den ohnehin schon bangen Erwartungen angekündigt

4 Wieder einmal wurden Presseberichte aufgewärmt, dass Hypothekenbanken vermeintlich auf vielen faulen Krediten sitzen. Angeblich sind zahlreiche kleine Kreditnehmer wegen der Krise des US-Hausmarktes bankrott.

5 Der Yen zeigt plötzlich Muskeln. Seit Anfang der Woche stieg die japanische Währungen jäh um 3,5% gegenüber dem Greenback.

Wie dem auch sei. Tatsache ist, dass der SDAX um solide 8% auf 5.707 Punkte nachgegeben hat. In der beigefügten Chartgrafik sehen Sie die rote Verlustkerze der zurückliegenden Woche. Der gesamte Kursanstieg seit Beginn 2007 wurde damit innerhalb weniger Handelstage vernichtet. Alle Marktteilnehmer, die seit Beginn dieses Jahres eingestiegen sind, sind demzufolge mit einem Kursniveau konfrontiert, das unterhalb ihres Einstiegs liegt. Und bekanntermaßen ist der eigene Einstiegspunkt der maßgebliche Bezugspunkt für den Einzelnen. Mit weiter nachgebenden Notierungen würde sich also die Schlinge um den Hals dieser Marktteilnehmer weiter zuziehen. Nur eine Frage der Zeit bis der Letzte weichgeklopft wird.

In der Chartgrafik sehen Sie auch, dass der Abverkauf vergangener Woche auf einer starken Kreuzunterstützung bei 5.470 - 5.530 Punkten gestoppt wurde. Von diesem potenziellen Wendeniveau wurde der Index wieder hochgekauft. Solange sich der SDAX über diese Kurszone von 5.470 - 5.530 Punkten hält, besteht sogar die Möglichkeit, dass er hier die Korrektur bereits beendet.

Kursverlauf seit 29.08.2006 (log. Darstellung / 1 Kerze = 1 Tag).

Rückblick (2): In dieser feineren zeitlichen Auflösung ist der Abverkauf vergangener Woche detalierter sichtbar. Am 2. SELL Off Tag gab es aus der Unterstützuungszone bei 5.470 - 5.530 Punkten ein bullisches Reversal in Form einer Hammerkerze. Am Folgetag wurde allerdings lediglich das Gap Down (Kurslücke) bei 5.876 Punkten geschlossen. Der Index beginnt in den Hammer zurückzufallen. Das ist nicht gut.

Charttechnischer Ausblick: Der SDAX befindet sich in einer Korrekturbewegung. Vergangene Woche konnte eine kleine Countertrendbewegung auf der Unterstützungszone bei 5.470 - 5.530 Punkten gefahren werden. Diese überzeugt bisher allerdings nicht! Entscheidend wird sein, was der Index bei 5.508 Punkten macht. Hier wird sich die weitere Verlaufsrichtung entscheiden. Hier wird sich entscheiden, ob der Abverkauf bereits beendet wird oder ob es zu einer Ausdehnung zu einer Korrektur kommt. Fällt der SDAX auf Tagesschlußkursbasis unter 5.505 Punkte ab, leitet dies eine Korrekturausdehnung bis 5.275-5.315 Punkte ein. Im Extrem könnte sich die Korrektur, - und eine solche wäre dies defintionsgemäß zweifelsohne -, bis 5.100 Punkte ausdehnen. Wir erachten das Scenario einer Korrekturausdehnung bis 5.315 Punkte für das wahrscheinlichste Scenario. Der Abverkauf ist übrigens lediglich als temporärer Bereinigungsprozess zu sehen. Übergeordnet mittel- bis langfristig bleibt die Aufwärtsbewegung im SDAX intakt. Eine große Trendwende sehen wir nicht. Der laufende Bereinigungsprozess dürfte eine gute Basis für das Ausbilden neuer Hochs im SDAX sein.

Harald Weygand - Head of Trading von GodmodeTrader.de

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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