Scoach (Frankfurt) - Wall Street gönnt sich Verschnaufpause
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Wall Street gönnt sich Verschnaufpause
Analyst Richard Sparks vom Investmenthaus Schaeffer’s Investment Research beschreibt den Börsentag an der Wall Street gestern als Durchatmen nach der fulminanten Kursrallye. Auf die Euphoriebremse drückt der US-Notenbankchef höchstpersönlich. Ben Bernanke warnt im Rahmen einer Rede vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongress vor einer Rezession. Es ist das erste Mal, dass der Notenbankchef das verhasste R-Wort in den Mund nimmt. Bernanke geht davon aus, dass die US-Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte auf Schrumpfkurs gehen wird und eine Rezession möglich ist. Der Fed-Chef erwartet für die erste Jahreshälfte, dass das Bruttoinlandsprodukt im besten Fall nur geringfügig wächst und im schlechtesten Fall sogar sinken könnte.
Ökonomen sprechen von einer Rezession, wenn die Wirtschaftsleistung – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – zwei Quartale im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum nicht wächst oder sinkt. In der zweiten Jahreshälfte sieht Bernanke nicht zuletzt infolge der stimulativen Geld-und Fiskalpolitik der Regierung die US-Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs.
Wenig Beachtung fanden Konjunkturdaten. Gemäß einer von ADP erstellten Umfrage sind in den USA im März von privaten Unternehmen 8.000 Jobs geschaffen worden. Die durchschnittlichen Erwartungen der Volkswirte gingen von einem Rückgang von 60.000 Stellen aus. Die Auftragseingänge der US-Industrie sind im Monat Februar mit 1,3 Prozent stärker als erwartet gesunken.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendete den Handel mit einem Minus von 0,36 Prozent auf 12608 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,19 Prozent auf 1367 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,06 Prozent auf 2361 Punkte nach.
In Fernost steigen die Kurse weiter an. Der Hang Seng Index klettert um 1,24% auf 24,169 Zähler, während der Nikkei 225 Index um 1,44% auf 13,378 Zähler avanciert.
DAX im Plus erwartet
Der DAX wird vorbörslich von führenden Banken bei 6,796 Zählern taxiert. Das sind 19 Punkte mehr als zum Schlussstand am Vortag. Der Index kletterte am Vortag um 0,85% auf 6,777 Zähler.
Intraday Widerstände: 6.791/6.814 + 6.840/6.850
Intraday Unterstützungen: 6.750/6.770 + 6.690/6.700 + 6.650/6.666
Erdöl wieder teurer
Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg an der New Yorker Terminbörse Nymex um 3,87 Dollar auf einen Schlusstand von 104,85 Dollar. Heute Morgen kostet der Rohstoff 104,41 Dollar. Die Ankündigung von Fed-Chef Bernanke, dass die US-Wirtschaft möglicherweise in eine Rezession abgleitet, setzt den Dollar erneut unter Druck.
Der Preis für die Feinunze Gold stieg um 12,90 Dollar auf 898,40 Dollar. Heute Morgen wird das gelbe Edelmetall bei 900,45 Dollar gehandelt. Der Goldpreis stoppt vorerst seinen deutlichen Kursrückgang, nachdem Händler davon ausgehen, dass eine mögliche Rezession in den USA den Dollar weiter schwächen könnte.
Ausblick Termine Deutschland / Europa
09:55
DE: Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe März (endgültig) (Konsens Bloomberg: 52,5 - vorläufig: 52,5)
10:00
EWU: Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe März (endgültig) (Konsens Bloomberg: 51,7 - vorläufig: 51,7)
11:00
EWU: Einzelhandelsumsatz Februar (Konsens Bloomberg: +0,2% mom, 0,0% yoy - zuletzt: +0,4% mom, -0,1% yoy)
14:30
US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
16:00
US: ISM-Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe März (Konsens Bloomberg: 48,6 - zuletzt: 49,3)
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