Nachricht
08:23 Uhr, 09.04.2008

Scoach (Frankfurt) - Wall Street: Auftakt der Earnings Season missglückt

Wall Street: Auftakt der Earnings Season missglückt

Ein verkorkster Auftakt der Earnings Season schickt die US-Börsen in rotes Terrain. Der US-Aluminiumkonzern Alcoa berichtet für das erste Quartal aufgrund hoher Rohstoffpreise und des schwachen Dollars einen Gewinneinbruch von über 50 Prozent. Chiphersteller Advanced Micro Devices reduziert für das erste Quartal seine Umsatzprognose und plant einen Stellenabbau von zehn Prozent. Zusätzlichen Druck auf die Halbleiterbranche löst eine Gewinnwarnung des Chipmaschinenausrüsters Novellus Systems aus.

Das Protokoll der letzten März-Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank legt offen, das viele der zwölf Mitglieder für die erste Jahreshälfte ein Schrumpfen der US-Wirtschaft für wahrscheinlich halten. Einige Ausschussmitglieder halten sogar einen länger anhaltenden, heftigen Abschwung der US-Wirtschaft für möglich. Trotz der jüngsten enttäuschenden Inflationsdaten rechnet die US-Notenbank allerdings mit sich abschwächenden Inflationstendenzen für die zweite Jahreshälfte und das kommende Jahr, obwohl die Unsicherheit über eine Langfristprognose gestiegen ist. Weiter macht die US-Notenbank deutlich, dass Zinssenkungen alleine die aktuellen Probleme nicht lösen können.

Der Dow-Jones-Index beendete den Handel mit einem Minus von 0,29 Prozent auf 12576 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,51 Prozent auf 1365 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,68 Prozent auf 2348 Punkte nach.

DAX im Minus erwartet

Der DAX wird vorbörslich von führenden Banken bei 6,742 Zählern taxiert. Das sind 29 Punkte weniger als zum Schlussstand am Vortag. Der DAX ging am Vortag mit einem Abschlag von 0,72% bei 6,771 Zählern aus dem Handel.

Intraday Widerstände: 6.766/6.784 + 6.804/6.807 + 6.875/6.877
Intraday Unterstützungen: 6.690/6.692 + 6.661/6.666 + 6.615

Rohstoffe unter Druck

Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Mai fiel an der New Yorker Terminbörse Nymex um 56 Cents auf 108,53 Dollar. Heute Morgen notiert das Barrel bei 108,63 Dollar. Händler begründen den Preisrückgang für das schwarze Öl mit dem stärkeren US-Dollar und weiter gestiegenen US-Öllagerbeständen. Zusätzlich geht das US- Energieministeriums davon aus, dass die stark angezogenen Ölpreise und die abkühlende US-Wirtschaft in diesem Sommer das erste Mal in den letzten siebzehn Jahren zu einer sinkenden Nachfrage nach Benzin führen wird.

Der Preis für die Feinunze Gold fällt um 8,80 Dollar und notierte zu Handelsschluss in New York bei 918,00 Dollar. Heute Morgen notiert die Feinunze bei 910,10 Dollar. Der Goldpreis korrigiert, nachdem der US-Dollar den zweiten Tag in Folge angestiegen ist und Marktteilnehmer über eine anhaltende Wiedererstarkung des Greenbacks spekulieren.

Ausblick Termine Deutschland / Europa

11:00
EWU: BIP Q4 (endgültig) (Konsens Bloomberg: +0,4% qoq, +2,2% yoy - vorläufig: +0,4% mom, +2,2% yoy)

13:00
US MBA Hypothekenanträge Vorwoche

16:00
US: Lagerbestände Großhandel (Konsens Bloomberg: +0,5% - zuletzt: +1,0%)

17:00
US Wöchentlicher Konsumklimaindex (ABC News und Washington Post)

19:30 Uhr Rede Dallas Federal Reserve Bank President Richard Fisher (FOMC) in San Antonio

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten