Nachricht
18:30 Uhr, 16.10.2007

Scoach (Frankfurt) - Top Thema

Bernanke: Hausmarkt wird Wirtschaft in 2008 bremsen

Der Chef der US-Notenbank Ben Bernanke, sieht durch die Hausmarktrezession ein wesentliches Hemmnis für das Wirtschaftswachstum in den USA im nächsten Jahr. Es gebe aber auch Anzeichen, wonach der Einfluss auf die Gesamtwirtschaft begrenzt sein wird. Es sei weiterhin zu früh, um eine nähere Einschätzung zum Umfang des Einflusses der Hausmarktkrise auf die Ausgaben der Haushalte und die Investitionen der Unternehmen abzuleiten.

Die Fed werde die Situation genau beobachten und im Bedarfsfall handeln, um für die Märkte ein ausreichendes Funktionieren zu gewährleisten und der Wirtschaft weiterhin nachhaltige Wachstumsraten zu sichern. Gleichzeitig werde auf die Preisstabilität geachtet. Die Kreditmärkte haben sich gebessert, aber von einer vollständigen Erholung könne noch nicht gesprochen werden. Dies erfordere noch Zeit. Es sei auch mit der Möglichkeit von Rückschlägen zu rechnen.

Die Lage in den Hypothekenmärkten bleibe problematisch und die Ausfälle im Markt für zweitklassige Hypotheken dürften weiter zunehmen. Die Bedachtnahme auf Risiko-Management könne die Hausmarktkorrektur verschärfen und den Zugang zu Krediten sowie die Bedingung für die breite Wirtschaft erschweren. Die Verwerfungen in den Kreditmärkten verdeutlichen die Schwäche der neuen Finanzprodukte. Investoren hätten nun das Problem, jene Instrumente in ihrer Werthaltigkeit richtig einzuschätzen.

Er fordert daher die Unternehmen zu einer klaren Bemessung ihrer Vermögenswerte auf. Die deutliche Senkung des Leitzinssatzes im Vormonat sei gerechtfertigt, zumal die Inflationsentwicklung der letzten Monate positiv gewesen ist. Die Fed werde jedoch ihre Geldpolitik wieder festigen, falls der Inflationsdruck einen stärker als erwarteten Trend aufweist, führte Bernanke im Rahmen einer vortägigen Rede vor dem Economic Club of New York weiter aus.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten