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18:30 Uhr, 07.07.2008

Scoach (Frankfurt) - Studie belastet Mais und Weizen, stützt Sojabohnen

Der Junibericht des US-Landwirtschaftsministeriums USDA zu den Lagerbeständen enthielt höhere Zahlen, als erwartet, was Mais und Weizen belastete, Sojabohnen aber stützte.

Zum Stichtag 1. Juni lagen die Maisvorräte in den USA bei 4,028 Milliarden Scheffel (1 Scheffel entspricht 24 Kilogramm) und damit fast 500 Millionen Scheffel über dem Vorjahr und 100 Millionen Scheffel über den Markterwartungen. Hier sind die Auswirkungen einer geringeren Futtermittelnachfrage der Viehzüchter zu spüren. Sie wollen und können die hohen Maispreise nicht zahlen und verkaufen ihre Tiere unter dem vollen Aufzuchtgewicht oder ersetzen Futtermais gegen Weizen. Die Nachfrage nach Mais könnte im Gesamtjahr unter die USDA-Erwartungen von 6,15 Milliarden Scheffeln fallen.

Die Vorräte an Sojabohnen wurden zum 1. Juni auf 676 Millionen Scheffel geschätzt, das entspricht einem Rückgang zum Vorjahr um 416 Millionen Scheffel und ungefähr den Markterwartungen. Die Weizenbestände sind um 150 auf 305,6 Millionen Scheffel gesunken.

Der USDA-Bericht ist negativ für Mais, was entsprechend am Markt wahrgenommen wurde. Der Maispreis gab in der letzten Woche um über 2% auf 7,55 Dollar/Scheffel nach. Nach neuesten Analystenprognosen könnten die Lagerbestände zum Jahresende 100 Millionen Scheffel über den USDA-Erwartungen von 1,433 Milliarden Scheffeln liegen. Die Sojabestände hingegen sind noch weiter gefallen und befinden sich jetzt auf einem alarmierend niedrigen Niveau. Die Erntemenge könnte außerdem im Herbst unter der USDA-Prognose von 3,1 Milliarden Scheffeln zurückbleiben. Damit sind Sojabohnen bis zur Ernte 2009 anfällig für weitere Preisspitzen.

An der Derivatehandelsplattform Scoach in Frankfurt wurden in den letzten Tage rege Zertifikate auf die drei Getreidesorten gehandelt. Offenbar war in Erwartung der Studienergebnisse in Anlegerdepots rege umgeschichtet worden.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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