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08:19 Uhr, 10.04.2008

Scoach (Frankfurt) - Rohstoffe steigen, Aktien fallen

Wall Street: Bullen geht die Luft aus

Schlechte Nachrichten von der Earnings-Front und ein Rekordölpreis schicken die US-Börsen auf Talfahrt. Der weltgrößte Paketdienst United Parcel Service (UPS) reduziert aufgrund der Abkühlung der US-Wirtschaft und der hohen Treibstoffkosten seine Gewinnprognose für das erste Quartal. Marktteilnehmer befürchten, dass auch andere Industriezweige von der Schwäche der US-Konjunktur betroffen sein könnten und trennen sich vorsichtshalber von Aktien wie General Electric, United Technologies und Caterpillar. Ein Ölpreis auf neuem Allzeithoch sorgt für zusätzlichen Abgabedruck.

Grund für den starken Anstieg des schwarzen Goldes war der überraschende Rückgang der US-Öllagerbestände. In dieses Bild passt der negative Ausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF), der als Folge der Immobilien- und Kreditkrise für die USA im Jahr 2008 eine milde Rezession prognostiziert. Der IWF erwartet für die US-Wirtschaft für 2008 ein Wachstum von nur 0,5 Prozent, was dem langsamsten Wachstum seit siebzehn Jahren entsprechen würde. Auch im nächsten Jahr soll es im Schneckentempo weitergehen, der IWF geht von einem Wachstum von 0,6 Prozent aus.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendet den Handel mit einem Minus von 0,39 Prozent auf 12,527 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verliert 0,81 Prozent auf 1,354 Zähler.

DAX im Minus erwartet

Der DAX wird vorbörslich von führenden Banken bei 6,702 Zählern taxiert. Das sind 19 Punkte weniger als zum Schlussstand am Vortag. Der Index verlor am Vortag um 0,75% auf 6,721 Zähler.

Intraday Widerstände: 6.737/6.750 + 6.785 + 6.845/6.850
Intraday Unterstützungen: 6.689/6.691 + 6.657/6.666 + 6.609/6.615

Rohstoffe steigen steil an

Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) klettert an der New Yorker Terminbörse Nymex um 2,43 Dollar auf einen Rekordschlusstand von 110,93 Dollar. Heute Morgen notiert der Fasspreis bei 110,83 Dollar. Händler begründen den Kurssprung mit dem überraschenden Rückgang der US-Öllagerbestände. Gemäß dem US-Energieministerium sind in der letzen Woche die US-Rohöllagerbestände um 3,2 Millionen Barrel auf 316 Millionen Barrel gesunken, Experten sind von einem Anstieg von 2,3 Millionen Barrel ausgegangen.

Der Preis für die Feinunze Gold steigt um 20,10 Dollar und notiert zum Handelsschluss bei 938,10 Dollar. Heute Morgen notiert das Edelmetall bei 931,30 Dollar. Händler begründen den Preisanstieg mit der erneuten Dollarschwäche. Gemäß dem Rohstoffexperten Frank McGhee vom Analystenhaus Integrated Brokerage Services LLC sind Gold und Silber immer noch unterbewertet. Seiner Einschätzung nach sollte Gold unter Berücksichtigung des starken Euros und des hohen Ölpreises aktuell um 100 Dollar höher und Silber um 3 Dollar höher notieren.

Ausblick Termine Deutschland / Europa

14:30
US: Handelsbilanz Februar (Konsens Bloomberg: -58,0 Mrd. US$ - zuletzt: -58,2 Mrd. US$)

14:30
US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche (Konsens Bloomberg: 365.000 - zuletzt: 407.000)

17:00
US Wöchentliche Ankündigung 3- und 6-monatiger Bills

22:30
US Wochenausweis Geldmenge

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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