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08:29 Uhr, 29.02.2008

Scoach (Frankfurt) - Ölpreis bald bei 120 Dollar?

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Die Erholung der vergangenen Tage hatte der Wall Street anscheinend zu viel Kraft gekostet. Auch die asiatischen Börsen holen heute erst einmal Luft und verzeichnen Verluste. Keine der neuen Meldungen ist spektakulär, sie rufen aber gemeinsam in Erinnerung, dass die US-Wirtschaft schwierige Zeiten durchläuft. Das wurde anscheinend zum Anlass genommen, etwas Geld vom Tisch zu nehmen.

Das Wachstum des 4. Quartals blieb - trotz der heutigen Revision - bei 0,6%; erhofft wurde eine Revision auf 0,8%. Wesentlich aktueller ist die Zahl der neu gemeldeten Arbeitslosen von der Vorwoche, die um 19.000 auf 373.000 stieg. Ein Zeichen dafür, dass der Arbeitsmarkt flau bleibt und den Konsum wenig anregt. Auch die Rede von Fed-Chef Ben Bernanke wurde negativ ausgelegt. Der Notenbak-Chef hält zwar sowohl Rezession - also zwei aufeinander folgende Quartale mit rückläufiger Wirtschaftsaktivität - als auch Stagflation - das ist eine stagnierende Wirtschaft bei galoppierenden Preisen - für wenig wahrscheinlich. Der Markt konzentrierte sich aber auf das Zugeständnis, dass es wohl bei einigen Banken Konkurse geben dürfte. Bernanke schränkte diese Warnung zwar auf kleinere, regionale Finanzhäuser ein und nahm die großen internationalen Finanzkonzerne ausdrücklich davon aus, angesichts der allgemeinen Nervosität war diese Bemerkung aber wenig hilfreich. Wenig hilfreich, war auch der neue Preisrekord beim Öl. Damit hat es zumindest den Anschein, dass der immer heißer laufende Rohstoffmarkt den optimistischen Notenbankpräsidenten möglichst rasch widerlegen will.

Der Dow Jones Industrial Average fiel 0,88% auf 12.582 Punkte, der S&P 500 sank 0,89% auf 1.367 Punkte, der technologielastige Nasdaq Composite Index verlor 0,94% auf 2.331 Punkte.

Der Hang Seng in Hong Kong verliert um 1,7% auf 24,169 Zähler, während Japans Leitindex, der Nikkei 225 Index heute Morgen um 2,32% auf 13,603 Zähler einbüßt.

DAX im Minus erwartet

Auch der DAX kann sich von der Schwäche der internationalen Aktienmärkte nicht abheben und verliert. Das deutsche Börsenbarometer wird vorbörslich von führenden Banken bei 6,840 Zählern taxiert. Das sind 22 Punkte weniger als zum Schlussstand am Vortag.

Intraday Widerstände: 6.893/6.914 + 6.930 + 6.985/7.000
Intraday Unterstützungen: 6.800/6.810 + 6.750/6.763 + 6.700

Erdöl bald bei 120 Dollar?

Der Ölpreis schaffte gestern kurz vor Beendigung des offiziellen Handels in New York den Sprung auf ein neues Rekordhoch. Im asiatischen Handel und auch im frühen europäischen Handel kann der Preis das neue Hoch verteidigen. Ein Barrel US-Leichtöl kostet am Morgen 102,77 Dollar und somit 13 cents mehr als am Vortag. Insbesondere der schwache Dollar und zudem neue Unruhen in Nigeria führten zu neuen Käufen beim Ölpreis. „Der Ausbruch auf ein neues Bewegungshoch löst aus rein charttechnischer Sicht ein Kursziel von 120 Dollar für den Ölpreis aus“, weis Jochen Stanzl, Chefredakteur vom Rohstoff-Report.de. „Dieses Ziel kann angesichts des Momentums im Ölpreis sogar relativ direkt erreicht werden.“

Ausblick Termine Deutschland / Europa

11:00
EWU: Verbraucherpreise Januar (Konsens Bloomberg: -0,4% mom - zuletzt: +0,4% mom)

11:00
EWU: Arbeitslosenquote Januar

14:30
US: Konsumausgaben Januar (Konsens Bloomberg: +0,2% - zuletzt: +0,2%)

14:30
US: Persönliche Einkommen Januar (Konsens Bloomberg: +0,2% - zuletzt: +0,5%)

15:45
US: Chicago Einkaufsmanagerindex Februar (Konsens Bloomberg: 50,0 - zuletzt: 51,5)

16:00
US: Michigan-Index (endgültig) März (Konsens Bloomberg: 70,0 - vorläufig: 69,6)

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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