Scoach (Frankfurt) - Öl hält DAX in Atem, Gold bleibt gesucht
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Seit Anbeginn der Industriellen Revolution - das war vor 200 Jahren - ist die Menschheit abhängig von fossilen Treibstoffen, vor allem vom Öl. Dies zu ändern ist eine Aufgabe, die der ganzen Menschheit obliegt. Die Botschaft der grünen Revolution, weniger Energie zu verbrauchen, ist nicht des Pudels Kern, außer wenn gleichzeitig das Wirtschaftswachstum zum Erliegen kommen soll. Denn BIP-Wachstum ist Ölverbrauchswachstum.
Das Öl steigt immer weiter. In einem Jahr hat sich der Preis verdoppelt. Spekulanten die Schuld in die Schuhe zu schieben, klingt nach einer schnellen Lösung, die es aber nicht gibt. Die Spekulanten zum Buh-Mann zu machen, ist für Politiker leichter, als dem Volk zu erklären, dass Öl, das Blut in den Adern der Industrieländer, ein Rohstoff ist, der plötzlich in unvorstellbaren Mengen von den Milliardenvölkern in Asien gebraucht wird. Öl wird daher zunehmend an dem Ort knapper, wo die Preise gemacht werden: Auf dem Weltmarkt.
Die Schuld liegt auch nicht bei der Opec, meint Dr. Karin Kneissl, Autorin des Buchs „Der Energiepoker“, der bald beim Finanzbuchverlag in der zweiten Fassung erscheint. Die OPEC förderte im Jahr 1999 23 Millionen Barrel/Tag, heute sind es 32,5 Millionen Barrel/Tag. Damit deckte sie den Großteil der zusätzlichen Nachfrage, die wie aus dem Nichts in Asien entstanden war.
Heute hält sich die OPEC wegen dem schwachen Dollar und der hohen Inflation bedeckt, wenn es um zusätzliche Fördermengen geht. „Die OPEC denkt sich, lassen wir unser Öl lieber unter der Erde, als es an die Inflation zu verlieren“, so Kneissl. Die arabischen Länder haben heute mit Inflationsraten von 12-18% zu kämpfen und erhalten durch die Abwertung der US-Währung weniger Kaufkraft pro Petrodollar.
Die Konferenz in Jeddah am Sonntag hat an dem alten Gegensatz der Sichtweisen nichts geändert. Die OPEC sieht die Schuld an hohen Ölpreisen in der Spekulation an den Börsen und der zu geringen Anzahl von Raffinerien, wodurch eine Verknappung von Benzin, Diesel und anderen Treibstoffen entstehe. Die Ölverbraucher hingegen sehen die Schuld bei den die Öl produzierenden Ländern, die zu wenig fördern.
Wenn sich wie in Jeddah am Sonntag an einem Tag über 500 Vertreter der Verbraucher- und Produzentenländer treffen, kann keine Lösung erzielt werden. „Da folgt Rede auf Rede, und das Communiqué für die Presse steht schon im Voraus fest“, so Kneissl. „Das ist ein Dialog der Taubstummen.“ Diese Situation ist ein maßgeblicher Faktor, der die Preise in die Höhe treibt.
Die schwachen Aktienmärkte in dieser Woche sowie die steigenden Ölpreise lockten heute wieder neue Goldkäufer an. Auch an der Derivatehandelsplattform Scoach in Frankfurt. Dort wurde vermehrt ein Capped-Bonus-Zertifikat Quanto auf Gold gehandelt (WKN AA0W4K). Es bietet eine maximale Rendite von 18,16%, wenn der Goldpreis bis zum Laufzeitende am 22.06.2009 nicht auf oder unter 655 Dollar fällt.
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