Scoach (Frankfurt) - Öl bleibt im Blickfeld der Anleger
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Erdöl verbilligte sich in den letzten drei Handelstagen von einem Zweiwochenhoch bei 110,49 US-Dollar/Barrel auf 105,05 US-Dollar/Barrel. Glaubt man dem Broker Oppenheimer fällt der Ölpreis noch tiefer. Die aktuellen Kurse seien nicht durch die fundamentalen Faktoren gerechtfertigt, heißt es dort. Die Flaute der Weltwirtschaft dämpfe die Nachfrage nach dem Energieträger und drücke daher auf dessen Preis. Dazu trage auch die Schwächung der großen Investmentbanken bei, weil diese bei der Rohstoffspekulation ein großes Rad bewegen. Weil mit Merrill Lynch und Lehman Brothers bereits 2 große Marktteilnehmer verschwunden sind, gehe der Appetit auf hoch riskante Anlagen wie Rohstoff-Futures zurück.
Analysten der Deutschen Bank halten hingegen eine kurzfristige Rallye beim Ölpreis nicht für ausgeschlossen. Dennoch seien über diese kurzfristige Reaktion hinaus die Aussichten eher schlecht für den Ölpreis, da die weltweite Nachfrage weniger stark wachse.
Der Nachteil niedriger Ölpreise
Auf langfristige Sicht wäre ein Abfallen des Ölpreises unter die 90-Dollar-Marke jedoch negativ zu werten. Neue Produktionsmengen kosten in einigen Teilen der Erde deutlich m ehr, als vor einem Jahr. Wenn der Preis fällt, stellen Ölkonzerne ihre Investitionen in diese neuen, teuren Quellen ein. Analysten von UBS zufolge sind die Ölpreise in Russland unter die Produktionskosten gefallen. Nach Abzug von Steuern und Raffineriekosten würden einige Ölkonzerne 13 US-Dollar/Barrel Verlust machen. "Jedes Ölunternehmen Russlands verliert Geld beim Ölexport oder bei Öllieferungen innerhalb Russlands”, so die Analysten.
Ölsand wird teilweise zu teuer
Der Ölkonzern Total warnt, dass weitere Investitionen in den Ausbau seiner Ölsandaktivitäten in Kanada bei einem Ölpreis von 90 US-Dollar/Barrel nicht mehr getätigt werden können. „Ein paar Jahre höherer Preise haben wahrscheinlich verdeckt, wie stark die Angebotssituation in Folge der hohen Preise gestiegen ist“, so Barclays Capital in einem aktuellen Marktkommentar. „Das wird jetzt besonders sichtbar, da die Preise gefallen sind.“ Die Produktionsmengen bei Ölsand und Biokraftstoffen seien in den letzten Wochen bereits merklich zurückgegangen.
Anleger an der Derivatehandelsbörse Scoach.de in Frankfurt handelten heute rege Hebelzertifikate auf die Ölsorte Brent. Beide Scheine, die auf der Liste der Umsatzspitzenreiter zu finden waren, sind Short-Scheine, die bei fallenden Ölpreisen an Wert gewinnen. Der Mini Future Short mit der WKN „AA08Y4“ hat einen Hebel von 7,59, während der Mini Future Short mit der WKN „AA08Y6“ sogar einen Hebel von 9,25 aufweist.
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