Nachricht
08:29 Uhr, 22.10.2007

Scoach (Frankfurt) - Morning Briefing

Weltweite Verluste

Die Wall Street beging am Freitag den 20. Jahrestag des Crashs von 1987 stilvoll, nämlich mit einem deftigen Kursrückschlag. Am „schwarzen Montag“ 19. Oktober 1987 war der Dow über Nacht um 23% eingebrochen. Drei Gründe gab es für die Schwäche:

1. Der Ölpreis kletterte zeitweise über die 90-Dollar-Marke und damit auf Rekordniveau, ein Risiko für Konjunktur und Preisstabilität.

2. Die schwelende Krise der Banken, Immobilien- und Kreditmärkte wurde erneut ins Bewusstsein gerufen. Wachovia Corp, die 4.-größte Geschäftsbank der USA, meldete einen Gewinnrückgang wegen herben Abschreibungen auf Problemkredite und die Ratingagentur Standard & Poor's goss Kerosin ins Feuer und senkte heute die Ratings für zahlreiche hypothekengedeckte Wertpapiere.

3. Zahlreiche Großkonzerne enttäuschten heute im Rahmen ihrer Quartalszahlen bei Gewinn, Umsatz und Ausblick. Vor allem die Dow-Schwergewichte Caterpillar, Honeywell und 3M verstörten die Investoren und weckten die Furcht vor einer zu starken Abkühlung der US-Konjunktur.

Der Dow Jones Industrial Average rutschte 2.64% auf 13,522.02 Punkte, der 5. Kursrutsch in Folge und der 3.-größte Tagesverlust des Jahres. Der S&P 500 fiel 2.56% auf 1,500.63 Punkte, der technologielastige Nasdaq Composite Index sank 2.65% auf 2,725.16 Punkte. Die Tatsache, dass die Nasdaq die psychologische Schwelle von 2.750 durchbrach, hatte den Verkaufsdruck noch verstärkt.

Kurse in Asien unter Druck

Die Kurse in Asien reagieren mit Verlusten. Der Nikkei 225 verliert um 2,24% auf 16,438 Zähler, während der in den letzten Wochen sehr starke Hang Seng Index in Hong Kong um 2,53% auf 28,720 Zähler abgibt. Besonders schwer trifft es die indonesische Börse, der dortige Jakarta Composite bricht um 3,82% auf 2,465 Zähler ein. Auch die südkoreanische Börse ist mit -3,36% unter den Tagesverlierern.

DAX unter 7800 Punkten erwartet

Der DAX wird vorbörslich bei 7,760 Zählern taxiert. Das sind 124 Punkte weniger als zum Schlussstand am Freitag. Zum Wochenausklang verlor der Index um 0,47% auf 7,884 Zähler.

Intraday Widerstände: 7.829/7.833 + 7.859/7871
Intraday Unterstützungen: 7.725/7.775 (+7.575)

Ölpreis unter 88 Dollar

Der Ölpreis, der in der letzten Woche kurzzeitig über die 90-Dollar-Marke angestiegen war, fiel am Freitag im Zuge der Aktienmarktkorrektur ebenfalls zurück. Heute Morgen notiert das Barrel im elektronischen Handel in Asien bei 87,95 Dollar. Das sind 72 cents weniger als zum Schlussstand am Freitag. „Der Ölpreis ist über die fundamentalen Daten hinausgeschossen. Ein scharfer Rückgang ist daher wahrscheinlich“, erklärte am Freitag Morgan Stanley.

Ausblick Termine Deutschland / Europa

Am heutigen Vormittag werden keine wichtigen Quartalszahlen oder Wirtschaftsdaten erwartet. Weitere Termine siehe Scoach (Frankfurt) - Update um 13:30 Uhr.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten