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08:28 Uhr, 02.11.2007

Scoach (Frankfurt) - Kollateralschäden des Ölpreisanstiegs

Die gestrige Rallye, ausgelöst von der mutigen Zinssenkung der Fed, wurde heute von den Rekordpreisen beim Öl bereits wieder abgewürgt. Die am Nachmittag gemeldeten enttäuschenden Verbraucherausgaben vom September signalisierten außerdem eine Abkühlung der US-Wirtschaft und wurden als erste Anzeichen der Kollateralschäden des Ölpreisanstiegs verstanden. Anscheinend verderben steigende Ölpreise - und in deren Schlepptau teurere Nahrungsmittel - die Kauflaune der Konsumenten. Das zwischenzeitlich erreichte Allzeithoch von 96 Dollar für den Öl-Kontrakt verstärkte die Furcht, dass die Zinssenkungen der Fed mit dem gestrigen Schritt bereits schon beendet sind. Schon gestern hatten die Geldpolitiker auf die Inflationsgefahren hingewiesen. Da die Zinssenkungsfantasie einer der Motoren der Rallye waren, schickte die heutige Ernüchterung die Kurse auf Talfahrt.

Der Kursdruck wurde noch verstärkt, weil mit der Citigroup und der Bank of America gleich zwei Großbanken von den Kollegen herabgestuft wurden. In beiden Fällen hieß es, die Subprime-Krise und die von ihre verursachten Kreditanspannungen zögen sich noch lange hin.

Der Dow Jones Industrial Average verlor 362,14 Punkte, also 2.60%, auf 13,567.87 Punkte, der S&P 500 rutschte 2.64% auf 1,508.44 Punkte, der technologielastige Nasdaq Composite Index fiel 2.25% auf 2,794.83 Punkte. In Asien fällt der Nikkei 225 Index um 2,09% auf 16,517 Zähler, während der Hang Seng um 2,86% auf 30,591 Zähler abgibt.

DAX knapp über 7,800 Zählern erwartet

Der DAX wird zur Stunde bei 7,805 Zählern taxiert, das sind 75 Punkte weniger als zum Schlussstand am Vortag. Am Vortag fiel der Index bereits um 1,7% auf 7,880 Zähler.

Ölpreis knapp unter 94 Dollar

Erdöl der US-Sorte WTI kostet zur Stunde 93,60 Dollar und somit 11 cents über dem Vortagesschluss. Am Vortag büßte der Ölpreis nach Erreichen eines Rekordstands bei 96,24 Dollar deutlich ein, als im Zuge der Aktienmarktschwäche Gewinne eingestrichen wurden.

Ausblick Termine Deutschland / Europa

10:50
FR: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Oktober (Konsens Bloomberg: 50,0 - zuletzt: 50,5)

10:55
DE: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Oktober (Konsens Bloomberg: 53,5 - zuletzt: 54,9)

11:00
EWU: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Oktober (endgültig) (Konsens Bloomberg: 51,5 - vorläufig: 51,5)

13:30
US: Neugeschaffene Stellen ex Agrar Oktober (Konsens Bloomberg: 85.000 - zuletzt: 110.000)

13:30
US: Arbeitslosenquote Oktober (Konsens Bloomberg: 4,7% - zuletzt: 4,7%)

Weitere Termine siehe Scoach (Frankfurt) - Update um 13:30 Uhr.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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