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18:30 Uhr, 07.05.2008

Scoach (Frankfurt) - Inflationsdruck dürfte höheren Leitzins erfordern

Der Inflationsdruck in den USA könnte die Federal Reserve zu Zinsanhebungen veranlassen. Diese Ansicht äußerte der Präsident der Federal Reserve Bank of Kansas City, Thomas Hoenig. Es bestehe eine ernsthafte Gefahr, dass sich die höhere Inflation in der Konjunktur einbettet, was eine deutlich festere Geldpolitik erfordere.

“Die Inflation schlägt sich in steigender Weise auf die Psyche der Konsumenten nieder wie ich es seit den 70er-Jahren und Anfang der 80er-Jahre nicht mehr gesehen habe. Die Konjunktur befindet sich zwar nach einer deutlichen Verlangsamung am Rande einer Rezession, aber gleichzeitig haben die gestiegenen Rohstoffpreise den Inflationsdruck beträchtlich erhöht. Die Kombination aus einer wirtschaftlichen Abkühlung und anziehender Inflation ist beschwerlich. Einige sprechen nur von einem zeitlich begrenzten Inflationsdruck. Ich schätze den Inflationsdruck als beträchtlich ein”.

Für eine Konjunkturbelebung in der zweiten Jahreshälfte spreche ein ausreichend niedriges Zinsniveau und das vom Kongress verabschiedete Steuerrabatt-Paket. Das derzeitige Umfeld sollte der Konjunktur einen Polster gegen einen weiteren Abrutsch bieten. “Wenn sich die Konjunktur erholt und sich die Kreditbedingungen verbessern, besteht für die Federal Reserve die Notwendigkeit zur zeitlich angepassten Umkehr in der Geldpolitik.

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten sind zuletzt nicht der Hauptgrund für die Konjunkturschwäche gewesen. Hiefür sorgten vor allem die gestiegenen Energiepreise und die beherrschenden Hausmarktrückgänge. Es gibt Gründe, dass der Konjunkturabschwung nur von kurzer Dauer ist. So vor allem durch die Steuerrabatte, das niedrige Zinsniveau und das höhere Exportvolumen. Zudem weisen die Finanzmärkte Anzeichen einer Stabilisierung auf.

Bis zu deren vollständige Erholung wird jedoch noch eine Zeit vergehen”, führte Hoenig in einer Ansprache vor dem Economic Club of Colorado weiter aus. Hoenig ist in diesem Jahr kein stimmberechtigtes Mitglied des Offenmarktausschusses der Federal Reserve.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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