Nachricht
08:29 Uhr, 19.03.2008

Scoach (Frankfurt) - Fulminantes Comeback der Aktienmärkte

Während viele Medien gestern noch von einem schwarzen Montag und Untergansstimmung an den Börsen berichteten, feiert der Dow heute mit einem Kursanstieg von 420 Punkten den größten Tagesgewinn in mehr als fünf Jahren. Den Grundstein für die fulminante Kursrallye legten besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen der US-Banken Goldman Sachs und Lehman Brothers. Die Zahlen und die Liquiditätsausstattung der beiden US-Finanzinstitute beruhigten die Anleger, die nach der Bear Stearns Pleite weitere Zusammenbrüche im Bankensektor und heftige Abschreibungen infolge von schlecht besicherten Immobilienkrediten befürchteten. Finanzwerte setzen zu einer Rallye an, die zu Handelsschluss mit einem Plus von 8,5 Prozent den größten Tagesgewinn im Finanzsektor seit dem März 2000 darstellt.

Die Entscheidung der US-Notenbank Fed, den Leitzins um 75 Basispunkte auf 2,25 Prozent und den Diskontsatz um ebenfalls 75 Basispunkte auf 2,50 Prozent zu senken, sorgte für einen nur vorübergehenden Dämpfer an den US-Börsen, nachdem die Marktteilnehmer auf breiter Front eine Zinssenkung von 100 Basispunkten antizipierten. Doch kurz darauf zogen die Kurse wieder an, nachdem die Fed signalisierte, bei Bedarf weitere Schritte zu unternehmen, um der lahmenden US-Konjunktur auf die Beine zu helfen. Interessanterweise stimmten die beiden Notenbankmitglieder Fisher und Plosser gegen einen Zinsschritt in dieser Höhe.

Asiens Börsen in Feierlaune

Auch die Börsen in Fernost profitieren von der guten Laune. Der Hang Seng Index gewinnt um 2,5% auf 21,944 Zähler, während der Nikkei 225 Index um 2,48% auf 12,260 Zähler ansteigt.

DAX im Plus erwartet

Der DAX wird vorbörslich von führenden Banken bei 6467 Zählern taxiert. Das sind 74 Punkte mehr als zum Schlussstand am Vortag. Am Vortag beendete der Index den Handel mit einem Plus von 3,4% bei 6393 Zählern.

Intraday Widerstände: 6.500 + 6.600 + 6.666/6.700
Intraday Unterstützungen: 6.425 + 6.384 + 6.280/6.285 + 6.134/6.199

Erdöl leicht verteuert

Ein Barrel der US-Ölsorte WTI kostet heute im neuen Maikontrakt 107,50 Dollar pro Barrel. Das entspricht einem Anstieg um 5 cents zum Vortag. Am Vortag war der Ölpreis deutlich angestiegen. Händler begründen den Kursanstieg damit, dass die Marktteilnehmer bereits weitere Zinsschritte der Fed antizipieren, was zusätzlichen Druck auf den Greenback ausübt.

Ausblick Termine Deutschland / Europa

11:00
EWU: Handelsbilanzsaldo Januar

13:00
US MBA Hypothekenanträge Vorwoche

17:00
US Wöchentlicher Konsumklimaindex (ABC News und Washington Post)

Außerdem wird die US-Bank Morgan Stanley Quartalszahlen präsentieren. Erwartet wird ein Gewinn je Aktie von 1,03 Dollar.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten