Scoach (Frankfurt) - Euro zum US-Dollar: 1,60 im Visier?
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Der Euro bewegte sich heute in einer weiten Handelsspanne gegenüber dem US-Dollar und wurde von verschiedenen Daten beeinflusst. Zunächst belastete ein deutlicher Einbruch des ZEW-Index die Währung. Der Euro fiel deutlich zurück. Bis zum Mittag lockte die positive Charttechnik – der Euro befindet sich nur knapp unter seinem Allzeithoch – neue Käufer an. Bis dann am Nachmittag eine deutliche Erholung der verarbeitenden Industrie im Großraum New York die Gemeinschaftswährung erneut belastete, da der Dollar erstarkte.
Analysten zufolge gibt es noch weitere Gründe, die auf ein baldiges Hoch beim Euro hindeuten könnten. "Die Industrieproduktion in der Eurozone schwächt sich zwar ab, bleibt aber noch auf solidem Niveau. Insbesondere die deutschen Zahlen zeigen sich sehr robust. Tendenziell belastet aber der starke Euro, die hohen Rohstoffpreise und die schlechter werden Kreditkonditionen“, so Howard Archer, Chefvolkswirt Global Insight.
Euro steigt auf 1,60?
Andere Analysten sehen weiteres Potenzial. Liviu Flesar, Senior Trader E-Forex, sagt hierzu: "Der Euro bewegt sich gegenüber dem US-Dollar in einem aufsteigenden Dreieck. Oberhalb von 1,5850 liegt weiterhin das Allzeithoch im Visier und dann die 1,6000.”
Auch Anleger an der Derivatehandelsplattform Scoach in Frankfurt sehen offenbar weiteres Potenzial im EUR/USD-Währungspaar. So wurde heute rege ein Long-Hebelzertifikat mit der WKN „AA0YDH“ gehandelt. Der Schein gewinnt mit einem Faktor von 23,75 stärker, als der Euro zum US-Dollar. Das Papier büßt aber auch deutlich an Wert ein, wenn der Euro zum US-Dollar an Boden verliert.
ZEW-Index bricht unerwartet ein
Die Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im April deutlich eingetrübt. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte, brach der ZEW-Index von -32,0 Punkten im Vormonat auf -40,7 Punkte ein. Die Volkswirte hatten dagegen eine leichte Verbesserung auf -30,0 Punkte erwartet.
"Der vormonatige leichte Optimismus der Finanzanalysten war anscheinend nur ein kleines Zwischenhoch. Neue Höchststände des Euro und des Ölpreises trüben die Erwartungen wieder ein. Gleichwohl besteht derzeit kein Anlass zu stärkerem Konjunkturpessimismus. Ein Wachstum in Deutschland von 1,7 Prozent in diesem Jahr liegt nach wie vor in einer realistischen Größenordnung," kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.
US: Empire State-Index schießt überraschend in den positiven Bereich
Die Aktivität des produzierenden Gewerbes im Großraum New York erholte sich im April unerwartet stark. Der von der Federal Reserve Bank erhobene Empire State-Index schoss im Vergleich zum Vormonat von minus 22,2 Punkte auf plus 0,6 Punkte nach oben. Der von Bloomberg erhobenen Konsens sieht dagegen eine Erholung auf lediglich minus 17 Punkte vor.
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